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Konjunkturumfrage der IHK

Wegen Corona: Die Unternehmen in der Region um Karlsruhe hoffen und bangen

Eine bessere Geschäftslage und günstigere Aussichten – so haben viele Unternehmen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe zuletzt ihre Situation bewertet. Die IHK bleibt aber vorsichtig. Denn niemand könne abschätzen, wie sich die Pandemie weiter entwickelt.

Gebäude IHK Karlsruhe
Mehr Sonne, weniger Schatten: Der Konjunkturklimaindex der Industrie- und Handelskammer Karlsruhe ist zuletzt gestiegen - allerdings zu einem Zeitpunkt, bevor sich die neue Corona-Welle auftürmte. Foto: Jörg Donecker

Die Volkswirte der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe rätseln: Zwar hätten die Unternehmen zwischen Bruchsal und Bühl in den vergangenen Monaten begonnen, sich aus dem Corona-Tal herauszuarbeiten. „Angesichts der aktuellen Infektionszahlen stellt sich dabei aber die Frage: ,Handelt es sich bei den Ergebnissen aus unserer Konjunkturbefragung im September um einen Neustart oder lediglich um ein Zwischenhoch?’“, sagt Gabriela Blume, Konjunktur-Expertin der Kammer.

Fest stehe, dass es für viele Unternehmen ein steiniger und langer Weg heraus aus der Krise werde. Niemand könne derzeit abschätzen, wie die Pandemie weiter verläuft und welche Maßnahmen sich daraus ergeben. Die heimische Industrie bekomme zudem zu spüren, dass wichtige Auslandsmärkte noch stärker von der Pandemie betroffen sind als Deutschland. Das Resultat ist laut IHK: Das Gros der Unternehmen handelt vorsichtig und nimmt den Rotstift in die Hand. Investitions- und Personalausgaben werden zusammengestrichen.

34 Prozent sprechen von guten Geschäften – 29 Prozent sind unzufrieden

Die aktuellen Umfrageergebnisse können nur eine Momentaufnahme sein: Demnach hat sich der IHK-Konjunkturklimaindex von 92 Punkten im Sommer auf 105 Punkte im Herbst verbessert. In diesen Index geht ein, wie die Unternehmen die aktuelle Geschäftslage, aber auch ihre Erwartungen für die kommenden zwölf Monate beurteilen.

Nun ein Blick auf Details der Umfrage: Im Branchendurchschnitt sprechen 34 Prozent der befragten Betriebe von gut laufenden Geschäften. Im Sommer waren dies nur 26 Prozent. Unzufrieden sind 29 (zuvor: 33) Prozent.

Und was bringen die kommenden zwölf Monate? Auch hier gibt es weniger Pessimisten als im Sommer. Ein knappes Drittel rechnet mit besseren Geschäften. Der Anteil der Skeptiker ist von 35 auf 27 Prozent zurückgegangen.

Allerdings fahren die Unternehmen auf Sicht. 25 von 100 befragten Betrieben wollen innerhalb des kommenden Jahres Mitarbeiter abbauen. Nur zwölf von hundert Firmen planen Neueinstellungen.

In der Krise wird Liquidität gesichert

Zahlreiche Unternehmen haben in den vergangenen Monaten Investitionsstopps angekündigt, um Liquidität zu sichern. Das spiegelt sich auch in der IHK-Umfrage wider. „Nach derzeitigem Planungsstand wollen lediglich 16 Prozent der Betriebe in den kommenden zwölf Monaten mehr investieren“, teilt Blume mit. 27 Prozent geben an, ihre entsprechenden Budgets herunterzufahren. 14 Prozent werden komplett die Reißleine ziehen, das heißt: keine Investitionen.

Die Volkswirtin spricht insgesamt von einem „mühsamen Weg durch die Krise“, sieht aber auch „leichte Hoffnungsschimmer“.



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