Zehn Alltagsgegenstände, die es ohne die Raumfahrt nicht gäbe
Viele Menschen halten es für Geldverschwendung, ins All zu fliegen und dort Experimente durchzuführen. Die Raumfahrt kostet die Weltgemeinschaft jedes Jahr viele Milliarden. Doch das Ganze lohnt sich auch: Die BNN stellen 10 Erfindungen vor, die uns die Raumfahrt gebracht hat.
Viele Menschen halten es für Geldverschwendung, ins All zu fliegen und dort Experimente durchzuführen. Der Bau von Raketen und die Forschung, die solche Missionen und die erste Mondlandung vor 50 Jahren überhaupt erst ermöglichten, kosten die Weltgemeinschaft jedes Jahr viele Milliarden. Doch das Ganze lohnt sich auch: Die BNN stellen zehn Erfindungen vor, die uns die Raumfahrt gebracht hat.
1. Unsichtbare Zahnspangen
Die Nasa untersuchte verschiedene Arten von Keramik als Schutzhülle für Antennen. Netter Nebeneffekt: Die Entdeckung von TPA, einer durchsichtigen Keramikart, die heutzutage auch für „unsichtbare“ Zahnspangen verwendet wird. Die Brackets, die auf die Zähne geklebt werden, sind transparent und daher weniger auffällig als die althergebrachten Metallmodelle.
2. Kratzfeste Brillengläser
Die Visiere von Raumfahrer-Helmen dürfen auf keinen Fall zerkratzen und den Astronauten damit die Sicht nehmen. Im Lewis Research Center der Nasa wurde deswegen eine spezielle Beschichtung entwickelt: so hart wie ein Diamant und damit absolut resistent gegen Kratzer. Heute freuen wir uns auch auf der Erde über kratzfeste Brillengläser.
3. Gefriergetrocknete Lebensmittel
Das Verfahren, mit dem zum Beispiel Früchte, Kräuter oder Kaffee lange haltbar gemacht werden können, war zwar schon vor dem Raumfahrt-Boom bekannt: Bereits 1938 nutzte Nestle die Gefriertrocknung. Die Nasa steckte auf der Suche nach geeigneter Nahrung für die Apollo-Missionen aber noch einmal viel Geld in die Weiterentwicklung und machte das zuvor sehr teure Gefriertrocknen massentauglich.
4. LED-Technik
Kein Fernseher und kein Computerbildschirm würde heute mehr ohne LED-Technik funktionieren. Die Nasa nutzte Leuchtdioden für Versuche, Pflanzen im All wachsen zu lassen. Später wurden hochintensive LEDs in medizinische Geräte eingebaut, die zum Beispiel die Durchblutung fördern.
5. Memory Foam
In den 70er Jahren entwickelte die Nasa mit dem sogenannten Memory Foam einen besonders dichten und stabilen Schaumstoff. Die Astronauten sollten komfortabler sitzen und harte Aufpralle im Notfall abgefedert werden. Heute finden wir das Material in Matratzen, Kissen und allen möglichen Polstern.
6. Handstaubsauger
Im All gibt es keine Steckdosen. Weil Astronauten trotzdem ihre Anzüge vom Weltraumstaub befreien müssen, entwickelte die NASA den kabellosen Handstaubsauger.
Mythen: Diese Dinge wurden nicht im Rahmen der Raumfahrt erfunden
Die Teflon-Pfanne: Diese Beschichtung gab es bereits lange vor dem ersten Flug ins All. Die Nasa nutzte die Technologie aber in großem Maße.
Rauchmelder: Auch die gab es schon vor der Raumfahrt. Die Nasa hat sie allerdings weiterentwickelt und die Empfindlichkeit verfeinert.
Klettverschluss: Der wurde schon in den 1940ern in der Schweiz erfunden. Im All kommt er aber andauernd zum Einsatz, damit die Dinge nicht in der Schwerelosigkeit herumfliegen.
7. Wasserfilter
Auf der ISS ist heute alles ein großer Kreislauf: Flüssigkeit, die von den Astronauten zum Beispiel ausgeschwitzt oder uriniert wird, kommt in eine Aufbereitungsanlage und wird dort wieder zu Trinkwasser. Schon vor Einführung dieser modernen Technik entwickelte die Nasa für die Apollo-Missionen spezielle Filter, die Bakterien aus dem mitgebrachten Trinkwasser herausholten.
8. Babynahrung
Fast jedes Gläschen Babynahrung, das heute verkauft wird, enthält eine spezielle Mikroalge, deren Nutzung auf die Nasa zurückgeht. Entdeckt wurde die Alge, die sehr nährstoffreich ist, bei der Forschung für lange andauernde Raumfahrtmissionen – zum Beispiel Richtung Mars. Es handelt sich um eine Quelle von Omega-3-Fettsäuren, die die gesunde Entwicklung von Gehirn, Herz und Augen bei Babys begünstigen.
9. Solarzellen
Das „Environmental Research Aircraft and Sensor Technology“-Programm der Nasa arbeitete an der Produktion von kostengünstigen, unbemannten Luftfahrzeugen, die eigenständig lange Forschungsflüge durchführen sollten. Ein Ergebnis davon: monokristalline Solarzellen, die heute wegen ihrer großen Leistung geschätzt werden.
10. Digitale Bildsensoren
Jedes Gramm, das ins All fliegt, kostet viel Geld und nimmt wertvollen Platz weg. Die Hasselblad-Kameras an Bord von Apollo 11 waren schwer und sperrig. Die Nasa ließ deswegen kleine, digitale Bildsensoren entwickeln. Die sogenannte CMOS-Technologie ermöglicht uns heute zum Beispiel auch unsere winzigen Handykameras.