Die Arbeiten an der Enztalquerung der A8 haben begonnen und bereits am ersten Tag vielfach Nerven gekostet: die Bauarbeiter, weil sie in der ersten Nacht mit starken Schneefällen und stürmischem Wind zu kämpfen hatten; die Autofahrer, die viel Geduld aufbringen mussten und nicht zuletzt auch viele Menschen in Pforzheim, die am Samstag unter den Verkehrsmassen litten.
„Der Verkehr steht“, kommentierte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Pforzheim am Samstagmittag die Lage auf der Autobahn vor den Ausleitungen. Immer wieder rief die Polizei deshalb über verschiedene Medien dazu auf, die ausgeschilderten Umleitungsstraßen über Land zu nutzen oder den gesamten Bereich großräumig zu umfahren.
Die wenigsten Autofahrer hielten sich aber daran und suchten den lediglich nach Kilometern kürzesten Weg durch die Stadt. Die Folge: Schon am Vormittag ging in der Nordstadt in Richtung Süden kaum noch etwas und auch die Kanzlerstraße und die Wurmberger Straße waren vollkommen überlastet.
Am frühen Nachmittag gab es dann auch beim Turnplatz und auf der B294 kaum noch ein Durchkommen, während zugleich die als Umleitung ausgeschilderten Straßen über Land – von minimalen Behinderungen abgesehen – frei waren, sicherlich zur Erleichterung auch der betroffenen Kommunen, die sich auf den Ausweichverkehr insgesamt gut eingestellt haben.
„Ich bin sehr froh, dass ich in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt das absolute Halteverbot im Herrenwingert durchsetzen konnte und wir da an einem Strang ziehen konnten“, erklärte Birgit Förster, Bürgermeisterin in Niefern-Öschelbronn, am Samstag gegenüber unserer Redaktion. Das beidseitige Haltverbot habe die Situation in der Gemeinde „erleichtert“, zumal viele die Strecke zum Ausweichen nutzen, auch an diesem Tag.
Dass die Menschen durch die Gemeinde fahren, „das können wir natürlich nicht verhindern“, räumte Förster ein. Sie selbst wertete die Lage am Samstag allerdings als „relativ entspannt“. Dem konnte Landrat Bastian Rosenau nur beipflichten. Die Zusammenarbeit zwischen Landratsamt und betroffenen Gemeinden habe gut geklappt, versicherte er. Die Impulse der Gemeinden habe man aufgegriffen „und so wie ich das überblicke, hat das am Ende auch gut funktioniert.“
Sollte sich trotzdem noch Optimierungsbedarf ergeben, „dann wird man danach gucken“, so der Landrat. Schließlich, ergänzte Förster, „ist es ja nicht die letzte Sperrung in den nächsten Jahren.“
Arbeiter der A8-Baustelle bei Pforzheim hatten mit dem Wetter zu kämpfen
Die Arbeiten auf der Autobahn selbst haben am Freitagabend pünktlich um 22 Uhr mit der Vollsperrung zwischen den Anschlussstellen Pforzheim-Nord und Pforzheim-Süd begonnen.
Zunächst war man mit vorbereitenden Bauarbeiten zum Abbruch des Brückenbauwerks „Sallenbuschweg“ und des Brückenbauwerks K 9807 über die A8 zwischen Kieselbronn und Eutingen beschäftigt teilte Tobias Jäger von der Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südwest, mit. „Daher wurden zunächst die Schutzplanken und Bestandsbeschilderung demontiert.“
Zu kämpfen hatten die Arbeiter dabei mit Sturm und starken Regenfällen, der mehr und mehr in Schnee überging. Als man mit dem Abriss begann, hatte sich eine Schneedecke gebildet. Insofern werde man die Witterungsverhältnisse auch weiterhin im Auge behalten, kündigte Jäger am Samstagmorgen an – „insbesondere Windböen, Starkregen und Schneefall“.
Zu schwerwiegenden Problemen dürfte es aber nicht mehr kommen. „Nach aktuellem Stand können die Arbeiten, speziell auch die witterungsabhängigen, vorgenommen werden“, versicherte Jäger.
Dazu zählt beispielsweise der Einhub der Stahlverbundträger, die unter der Gemeindeverbindungsstraßenbrücke zwischen Eutingen und Niefern-Vorort hindurch transportiert werden. Zudem wird im Verlaufe des Samstags das durch den Abbruch der beiden Brücken entstandene Material abtransportiert.