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Großprojekt Enztalquerung

A8 bei Pforzheim wird am Wochenende erneut gesperrt: Was Autofahrer beachten müssen

Am Wochenende droht für Autofahrer aufgrund der A8-Sperrung bei Pforzheim abermals ein Geduldsspiel. Polizei und Kommunen rechnen mit Verkehrsbehinderungen. Die wichtigsten Fakten.

Die Brücken zwischen Niefern und Hagenschieß muss aufgrund des sechsspurigen Ausbaus der A8 abgebrochen werden. Foto:
Die Brücken zwischen Niefern und Hagenschieß muss aufgrund des sechsspurigen Ausbaus der A8 abgebrochen werden. Foto: Foto: Roland Wacker

Verlorene Ladungen, umgekippte Lastwagen, ausgebrannte Fahrzeuge oder Auffahrunfälle. Wer auf der Autobahn 8 zwischen Karlsruhe und Stuttgart unterwegs ist, muss oftmals mit Verkehrsbehinderungen rechnen.

Voraussichtlich viel Geduld und Zeit sind auch am Wochenende gefragt.

Im Zuge des Bauprojekts „Sechsstreifiger Ausbau A8/Enztalquerung“ wird die Strecke zwischen den Anschlussstellen Pforzheim-Süd und Pforzheim-Nord von Freitag, 22 Uhr, bis Sonntag, 16 Oktober, 20 Uhr in beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt.

A8 bei Pforzheim wird am Wochenende erneut gesperrt: Was Autofahrer beachten müssen.
A8 bei Pforzheim wird am Wochenende erneut gesperrt: Was Autofahrer beachten müssen. Foto: BNN

Unser Redaktionsmitglied Stefan Meister hat die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengetragen.

Warum ist die Streckensperrung notwendig?

Die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest bearbeitet mit beteiligten Baufirmen mehrere Punkte. So wird die die Kreisstraßenbrücke K4500 zwischen Niefern und Hagenschieß (Nieferner Brückchen) abgebrochen. Zudem kommt es zu einer Spaltensprengung im Bereich des „Karlsruher Hangs“ als Vorabmaßnahme für die Herstellung des künftigen Steilwalls. Weiter werden die bestehenden Pfeiler im Mittelstreifen im Bereich des Dreierbauwerks abgebrochen.

Weshalb wird das „Nieferner Brückchen“ abgerissen?

Der Abbruch und ein Neubau sind notwendig, da das Bestandsbauwerk nicht breit genug für den sechsstreifigen Ausbau der A8 ist. Ursprünglich sollte die Brücke erst Anfang 2023 abgerissen werden. Die Autobahn-Planer rechnen damit, dass die neue Brücke Mitte 2025 fertig ist. Sie sehen deshalb eine pendlerfreundliche Lösung, da zunächst mit einer Fertigstellung im vierten Quartal 2026 zu rechnen war. Im Vorfeld kritisierte der FDP-Landtagsabgeordnete Erik Schweickert die Planungsänderungen und sprach von einer „künstlichen Verknappung der Querungsmöglichkeiten der A8“. Weiter monierte er, dass die Behelfsbrücke „Sallenbuschweg“ nicht für breite Landwirtschaftsgeräte geeignet sei. Zusammen mit den Verkehrsbehörden sehen die Planer die Behelfsbrücke dagegen als ausreichend. Die finale Fertigstellung der Überquerung „Sallenbuschweg“ wird voraussichtlich im Sommer 2023 erfolgen.

Welche Umleitungsstrecken sind eingerichtet?

Der regionale Verkehr wird während der Vollsperrung über die bestehenden Bedarfsumleitungen geführt: Die Umleitung in Fahrtrichtung Karlsruhe erfolgt über die U26a und U28 ab Anschlussstelle Pforzheim-Süd über Wurmberg, Wiernsheim und Niefern-Öschelbronn auf die Bundesstraße 10. Im weiteren Verlauf führt die Umleitung nach Mühlacker und weiter über Ötisheim, Ölbronn-Dürrn und die B294 bei Pforzheim-Nord wieder zurück auf die Autobahn. Die Umleitung des Verkehrs in Fahrtrichtung Stuttgart erfolgt über die U7a und U9 bis zur Anschlussstelle Pforzheim-Süd auf die A8 in Richtung Stuttgart. Der überregionale Verkehr wir über die A81 und A6 abgeleitet.

Wird mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen gerechnet?

Sowohl Polizei als auch Enzkreis und Stadt Pforzheim rechnen aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit Verkehrsbehinderungen. Deshalb wurde im Vorfeld der Sperrung die Baustelle an der Kreuzung in Enzberg (B10/L1173) geräumt, um den Verkehrsfluss nicht weiter zu gefährden. Die Polizei ist mit zusätzlichen Streifen im Einsatz.

Was rät die Polizei den Autofahrern?

Die Verkehrsteilnehmer sollten sich vor Fahrtantritt über die Verkehrslage informieren. Grundsätzlich gilt es, vorausschauend zu fahren und typische Stauzeiten zu meiden. Kommt es zum Stau, dann vorsichtig an das Stauende heranfahren, Sicherheitsabstand einhalten, auf den Stau aufmerksam machen (Warnblinker) und eine Rettungsgasse bilden. Häufiger Spurwechsel im Stau ist für die Verkehrssituation nicht förderlich. Es gilt, die ausgeschilderte und bestehende Umleitungsstrecke zu nutzen und nicht auf vermeintliche Ausweichstrecken auszuweichen.

Welchen Hintergrund hat das Bauprojekt?

Ziel des rund 340 Millionen Euro teuren Projekts ist der sechsstreifige Ausbau der A8 zwischen den Anschlussstellen Pforzheim-Nord und Pforzheim-Süd (Enztalquerung) auf einer Länge von 4,8 Kilometern. Neben dem Ausbau der A8 beinhaltet der Plan den vierspurigen Ausbau der B10 im Bereich der Anschlussstelle Pforzheim-Ost. Zudem erhält die oftmals kritisierte Anschlussstelle Pforzheim-Ost leistungsfähige Zufahrten. Weiter zählen zum Projekt der Ersatzneubau mehrerer Kreuzungsbauwerke, der Ersatzneubau der Enzbrücke, die Reduzierung der Steigung beziehungsweise des Gefälles, die Lärmschutzeinhausung und weiterer Lärmschutzwände und -wälle sowie die Abdichtung der Trasse und die Fassung und Reinigung des gesamten Oberflächenwassers. Die Arbeiten sollen bis Dezember 2026 abgeschlossen sein.

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