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Bilanz des ADAC

Fast 40.000 Stunden Stau in Baden-Württemberg: Rekordhalter sind Pforzheim und Nordbaden

Autofahrer, die 2022 auf Autobahnen in Baden-Württemberg unterwegs waren, brauchten viel Geduld. Vor allem bei Pforzheim und in Nordbaden ging es langsam voran.

PKW, Busse und LKW stehen auf der Autobahn im Stau.
Viel los: Staus gehören auf den Autobahnen in Deutschland zum Alltag. Deutschlandweit ging die Anzahl der Staustunden im vergangenen Jahr zurück. Nur in Baden-Württemberg gab es einen Zuwachs um zehn Prozent. Foto: Peter Kneffel/dpa

Die gute Nachricht vorneweg: Autofahrerinnen und Autofahrer auf deutschen Autobahnen verbrachten 2022 etwas weniger Zeit im Stau als im Vorjahr. Leider kommt die schlechte Nachricht gleich hinterher: In Baden-Württemberg ergaben sich mehr Staustunden. Die Wartezeit in den insgesamt 44.505 Autoschlangen des vergangenen Jahres summierte sich auf 39.275 Stunden. Das waren ausweislich der neuesten ADAC-Staubilanz rund zehn Prozent mehr als 2021 mit nur 35.569 Stunden.

Vor allem in der Region Nordbaden ging es oft langsam bis gar nicht voran. Hier stieg die Zahl der Staustunden. Der ADAC Nordbaden errechnete in beiden Richtungen der A8 im Abschnitt zwischen Karlsruhe und Stuttgart 8.606 Stunden, in denen die Autofahrer nicht vorankamen.

Das war deutlich mehr als im Vorjahr mit 5.736. Auf der A5 zwischen Karlsruhe und Heidelberg gingen die Wartestunden zurück. Hier wurden 3.052 Stunden (2021: 3.526) registriert. Einen Anstieg gab es auf der A6 zwischen Mannheim und Heilbronn mit 4.635 Stunden im Vergleich zu 4.010.

Enztalquerung bei Pforzheim hält den Rekord

Der Jahreswert der Staustunden geteilt durch die Länge des Abschnitts zeigt das Ausmaß der Staubelastung und erlaubt einen deutschlandweiten Vergleich: Mit 131 Staustunden pro Kilometer Autobahn lag der Abschnitt auf der A8 zwischen Karlsruhe und Stuttgart demnach auf Platz drei der Fernautobahnen.

Einen großen Anteil daran hatte – wie bereits berichtet – das Großprojekt „Enztalquerung“ bei Pforzheim. Das kurze Segment zwischen Pforzheim-Ost und Pforzheim-Süd (in Fahrtrichtung Stuttgart) wies deutschlandweit die meisten Staustunden auf und war somit der Stau-Hotspot des Jahres 2022.

In der Gegenrichtung nach Karlsruhe landete der Streckenabschnnitt von Pforzheim-Ost bis Pforzheim-Nord auf Platz drei der deutschen Top-Stauschwerpunkte.

Wer täglich die Großbaustelle bei Pforzheim passieren musste, brauchte einen sehr langen Geduldsfaden: Insgesamt 3.253 Stunden, also 37 Prozent der Zeit im ganzen Jahr, staute es sich allein hier in Richtung Stuttgart, 2.792 Stunden in Richtung Karlsruhe. Ähnlich viele Staustunden kamen lediglich auf der A3 von Linz nach Passau zwischen den Anschlussstellen Pocking und Passau-Süd zusammen, wo der Verkehr aufgrund der Grenzkontrollen regelmäßig zum Erliegen kam.

Weniger Staus auf der A6 nach Heilbronn

Deutlich weniger belastet als die A8 war die A6 zwischen Mannheim und Heilbronn. Auf jeden Autobahnkilometer dieses Abschnitts entfielen 62 Staustunden.

Deutschlandweit lag dieser Abschnitt trotzdem noch auf Platz sieben. Für andauernde Verzögerungen bei Reisenden, Pendlern und dem Lieferverkehr war hier insbesondere die Sanierung der rund fünf Kilometer langen Strecke zwischen dem Dreieck Hockenheim und dem Walldorfer Kreuz in Fahrtrichtung Heilbronn von Ende März bis Anfang Dezember verantwortlich.

Sie brachte den Verkehrsteilnehmern in Richtung Mannheim 1.244 Stunden Stau und stockenden Verkehr. Der noch bis Sommer 2022 laufende Ausbau zwischen Sinsheim und Heilbronn verursachte zwischen den Anschlussstellen Heilbronn/Untereisesheim und Bad Rappenau 1.470 Stunden Stau.

Zeitverluste auf der A5 rund um Karlsruhe und Rastatt

Auf der A5 zwischen Karlsruhe und Heidelberg ermittelte der ADAC in beiden Richtungen insgesamt 57 Staustunden je Kilometer Autobahn.

Zum Nadelöhr für den Sommerreiseverkehr entwickelten sich die Baustellen zwischen Karlsruhe-Süd und Karlsruhe-Mitte ab Mai sowie zusätzlich zwischen Karlsruhe-Süd und Rastatt-Nord ab August.

863 Stunden Stau und stockender Verkehr entstanden im Segment zwischen den Anschlussstellen Dreieck Karlsruhe und Karlsruhe-Mitte in Richtung Heidelberg. Im Segment zwischen dem Kreuz Heidelberg und der Anschlussstelle Dossenheim summierten sich die Verkehrsstörungen durch Sanierungsarbeiten auf 416 Stunden.

Freitage sind Stautage

Die meisten Verkehrsstörungen zählte der ADAC in Baden-Württemberg an Freitagen mit durchschnittlich 140 Staustunden.

Deutlich weniger Stau gab es montags mit im Schnitt 89 Staustunden sowie an Samstagen (66 Stunden) und Sonntagen (65 Stunden). Die meisten Staustunden ereigneten sich im vergangenen Jahr am Freitag vor Pfingsten sowie am Freitag vor dem langen Wochenende mit dem Tag der Deutschen Einheit.

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