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Die Leinwand bleibt zunächst unkel

Rücklagen schrumpfen: Pforzheimer Autokinobetreiber verzichten auf erneute Experimente

Autokinos sind laut der aktuellen Corona-Verordnung wieder erlaubt. Die Veranstalter planen dazu in Pforzheim erst einmal nichts. Es gibt zu viele Hindernisse, unter anderem blockiert das große Testzentrum den Messplatz. Für Pfingsten gibt es aber noch Hoffnung.

Autokino auf dem Messplatz
Schnelltests statt Filmgenuss: Während im vergangenen Jahr auf dem Messplatz Filme im Autokino gezeigt wurden, werden dort heute Menschen im neuen Testzentrum auf Corona getestet. Foto: Susanne Roth

Die Öffnung der Kinosäle ist angesichts steigender Inzidenzen und einem erneuten Lockdown für den Handel in Pforzheim in unabsehbare Ferne gerückt. „Wir haben aufgehört, Prognosen zu erstellen.

Es schiebt sich alles immer weiter nach hinten“, sagt Nicolas Geiger vom Pforzheimer Kinobetrieb Cineplex, zu dem auch das Kino Rex gehört. Noch nicht einmal von der Alternative Autokino ist derzeit die Rede – weder bei Eventmanager Gerhard Baral, noch beim Kommunalen Kino Pforzheim (Koki) oder im Cineplex.

Dass der Ort des Autokinos derzeit mit einem großen Schnelltest-Zentrum auf dem Messplatz belegt ist und man laut Koki-Geschäftsführerin Christine Müh für einen anderen Platz erst wieder über die Bundesnetzagentur eine neue Frequenz beantragen müsste – „Das dauert vier bis sechs Wochen“ –, wäre wohl noch zu regeln mit gewissem zeitlichem Vorlauf. „Man könnte ja auch auf einen Firmenparkplatz gehen“, so Geiger.

Müh sieht jedoch das Problem, dass „eine kleinere Fläche für uns wirtschaftlich nicht sinnvoll“ sei. Und genau das ist der springende Punkt: Es ist natürlich auch die monetäre Seite der Geschichte, die die Kinobetreiber zögern lässt. „Wir möchten uns jetzt nicht in Aktionismus verlieren, das muss man auch kostenmäßig abwägen“, sagt Müh.

Konzept muss auf lange Sicht funktionieren

Angesichts des langen Lockdowns für die Kinos schrumpfen auch die Rücklagen, Experimente finanzieller Art sind da nicht mehr drin. „Autokino ist sehr aufwendig und kostenintensiv“, sagt etwa Geiger. „Da muss man sicher sein, dass es auf längere Sicht funktioniert.“

Davon abgesehen, dass „wir keine neuen Filme haben und die vom letzten Jahr noch mal zeigen müssten“, fügt er hinzu. Das wäre für die Cineasten, die sich etwa beim Koki vereinzelt gemeldet und nach dem Autokino gefragt haben, vielleicht noch zu verkraften oder annehmbar.

Gerhard Baral wiederum würde mit der mobilen Bühne zur Verfügung stehen, „aber ohne Partner und finanzielle Mittel wird das nichts“.

Das heißt allerdings nicht, dass das Thema Autokino oder Open-Air-Kino beim Koki wiederum vom Tisch gewischt wird. Man habe über das Format eines erneuten Autokinos natürlich nachgedacht, so Christine Müh.

Möglicher Start an Pfingsten

„Die Motivation im Team wäre da.“ Aber im Koki hegt man durchaus die Hoffnung, dass zumindest an Pfingsten „Frischluft-Kinoformate“ möglich werden und habe beschlossen, sich darauf zu konzentrieren. Ein kleineres Format im „Vorgarten“, im Schlosspark, davon träumt die Koki-Geschäftsführerin. „Ideen sind vorhanden“, allein es fehlt die Genehmigung.

Christine Müh hält es für möglich, dass in den Kulturbetrieben generell eine Testpflicht vor Veranstaltungen eingeführt wird. Unklar sei aber, wer die Kosten übernehme und wie das funktionieren soll.

„Es muss dafür ein einheitliches System geben und das muss an zentraler Stelle geregelt werden“, ist ihre Meinung.

So etwas wie ein runder Tisch wurde allerdings bisher nicht angedacht. Warten und auf die Inzidenz starren ist eher angesagt. „Wir schauen täglich“, so Nicolas Geiger. Ein Kinokollege habe ihm gegenüber vom August gesprochen. Er selbst bleibt skeptisch, ob bis dahin wieder Leben in irgendeiner Form auf die Leinwand zurückkehrt.

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