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Staus fordern Geduld

Berliner Straße in Pforzheim bleibt bis Frühjahr ein Nadelöhr

Wer mit dem Auto auf der Berliner Straße in Richtung Wilferdinger Höhe unterwegs ist, braucht Geduld. Die rechte von zwei Spuren ist derzeit noch abgeklemmt. Wie geht es weiter

Baustelle in der Berliner Straße in Pforzheim
Es geht voran: Die Fenster sind eingesetzt in dem Wohnkomplex, den die Stadtbau an der Berliner Straße errichtet. Die Baustelle mit einer gekappten Fahrspur Richtung stadtauswärts dürfte aber noch einige Monate bestehen bleiben. Foto: Herbert Ehmann

So ganz funktioniert es nicht, das Einfädeln im Reißverschlussverfahren am Nadelöhr Berliner Straße. Zur Rushhour reicht der Rückstau von Autos, die sich wegen der Großbaustelle stadtauswärts auf eine von zwei Fahrspuren quetschen müssen, oft bis in die Westliche. Daran wird sich auch in den kommenden Monaten nichts ändern.

Der Engpass könnte noch bis März bestehen bleiben. „Möglicherweise sind wir früher fertig“, macht Stadtbau-Geschäftsführer Oliver Lamprecht ungeduldigen Autofahrern Hoffnung. Die Stadtbau hat auf dem 1.100 Quadratmeter großen Grundstück an der Berliner Straße einen Gebäudekomplex mit 23 Wohnungen errichtet. Im April sollen sie vermietet werden.

An der Engstelle hat es bislang nicht häufiger gekracht

Baubeginn war im Frühjahr 2019. Und der rechte Streifen der Geradeausspur ist seit Anfang Juli vergangenen Jahres gesperrt. Dieser Bereich zählt laut Verwaltung zu den meistbefahrenen Strecken in der City. Gekracht hat es an der Engstelle aber nicht häufiger, wie eine Anfrage bei der Polizei ergibt. Die Ordnungshüter haben einen Zeitraum von jeweils 17 Monaten vor Errichten der Baustelle, sowie 17 Monate nach Sperrung der Fahrspur ausgewertet und berichten von jeweils drei Unfällen.

Die Fertigstellung des Projekts im sozialen Wohnungsbau war ursprünglich für den vergangenen Spätsommer vorgesehen. Doch es gab Verzögerungen. Hausanschlüsse seien nicht dort gewesen, wo sie laut Kartierung hätten sein sollen, erklärt Lamprecht.

Als problematisch erwies sich auch, dass auf der Brache bis Anfang der 90er-Jahre eine Tankstelle stand. Man habe eine andere Baugrundsituation vorgefunden, als man dies aufgrund einer Voruntersuchung erwartet hatte. Anstelle einer Flachgründung habe man eine Pfahlgründung einbauen müssen – bei großem Aufwand: Die 42 Bohrpfähle reichen bis zu 14 Meter tief. „Das vorgefundene Betonfundament des südlichen Nachbargebäudes kragte weit in unser Baugrundstück hinein und konnte nicht entfernt werden, ohne Schäden am Nachbargebäude zu verursachen“, sagt Lamprecht. Daher habe man dies so belassen müssen. Konsequenz daraus war, dass Grundrisse und Statik umgeplant werden mussten.

Sozialwohnungen sollen im April bezugsfertig sein

An der stark befahrenen Bundesstraße ist es nicht nur für Autofahrer eng, auch die Situation an der Baustelle gestaltet sich schwierig für Anlieferung und Logistik. Coronabedingt gab es zwar keine Ausfälle. Aber einzelne Bauarbeiter mussten immer mal wieder in Quarantäne, was einen „Zähfluss“ zur Folge hatte, so beschreibt Lamprecht den verzögerten Ablauf.

Mittlerweile geht es aber sichtbar voran an der Baustelle. In dem Gebäudekomplex entstehen 13 Zweizimmer- und zehn Dreizimmerwohnungen mit 47 bis 79 Quadratmeter-Flächen. Bei den Zweizimmerwohnungen beträgt der Quadratmeterpreis laut Lamprecht 6,70 Euro, bei den größeren 6,10 Euro. Die Wohnungen sollen im April bezugsfertig sein.

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