
Dieses Wochenende veranstalten die Eisenbahnfreunde Pforzheim wieder ihren weit über die Stadtgrenzen hinaus beliebten Büchermarkt. Seit vergangenem Donnerstag wird alles aufgebaut. Etwa 25.000 bis 30.000 Produkte – darunter Bücher, Schallplatten, Hörbücher und CDs – sind da noch in unzähligen Kartons verpackt.
Das ganze Jahr über wurden sie bei den Eisenbahnfreunden abgegeben, fast immer anonym. Man konnte die Produkte einfach vor die Tür des Bahnhofsgebäudes legen, dort, wo es überdacht ist. Jeden Abend haben die Mitstreiter des Vereins sie dann nach drinnen gebracht und dort schon mal vorsortiert
Palettenweise stehen die Bücher unmittelbar vor dem Aufbau noch in Güterwagen. Etwa 30 Paletten passen in einen solchen rein, jede Palette hat Platz für 24 Bananenkisten. „In jeder Kiste ist ein Thema“, erklärt Andreas Richter, Schriftführer bei den Eisenbahnfreunden, wie sie die vielen tausend Bücher schon übers Jahr zugeordnet und in den Kisten verteilt haben, damit der Aufwand beim Aufbau des traditionellen Bücherflohmarkts etwas reduziert werden kann.
Jede Palette hat eine Zuordnung
Selbst jede Palette hat schon eine Zuordnung, wo genau sie später vom Gabelstapler hingebracht werden muss: die einen in die Bahnhofshalle, die anderen in die Güterhalle.
Am Montag wurden diese Paletten dorthin gebracht. „Die Kollegen nehmen die Kisten dann runter, schauen, welches Thema es ist, und platzieren sie an die entsprechende Stelle“, beschreibt Richter die Vorgehensweise. Alles ist perfekt durchorganisiert, jeder Handgriff sitzt.
„Wir haben verschiedenen Rubriken“, sagt Rüdiger Baumann, stellvertretender Vorsitzender der Eisenbahnfreunde. Von Kinderbüchern und Lexika über Romane bis hin zu bestimmten Themengebieten wie Erdkunde oder Politik können die Besucherinnen und Besucher am Wochenende fündig werden.
„Kinderbücher, Thriller und Bücher für Kochen und Garten sind so die Highlights“, weiß Baumann aus Erfahrung. Solche Taschenbücher und Hardcover liegen deshalb an prominenter Stelle in der Mitte der Güterhalle. „Das ist der Schwerpunkt“, sagt Richter. „Von der Masse her ist das sicher der größte Bereich.“
Erhalt des denkmalgeschützten Bahnhofs das Ziel
Entsprechend gut soll die Ware hier präsentiert werden, damit sie auch möglichst viele Abnehmer finden kann. Die Regeln bleiben dabei dieselben: Zwei Euro bezahlen die Käufer pro Kilogramm Buch. Daran hat sich auch in diesem Jahr nichts geändert, versichert Richter. Der Erlös wird in vollem Umfang der Renovierung und dem Erhalt des denkmalgeschützten Bahnhofs Weißenstein zu Gute kommen.
In diesem Jahr wird der Büchermarkt wieder ohne Beschränkungen durch Corona-Verordnungen stattfinden können. Für die Eisenbahnfreunde ist es in gewissem Sinne eine Erleichterung. Richter hat vergangenes Jahr die Zugangskontrolle gemacht und es dabei auch immer mal wieder mit Leuten zu tun gehabt, die 2G „nicht eingesehen haben“, räumt er ein.
„Es gab Leute, die haben versucht, mit irgendwelchen wirren Geschichten trotzdem reinzukommen.“ Gelungen ist ihnen das zwar nicht, solche Szenen wird es am Wochenende aber nicht mehr geben, wenn der Büchermarkt am Samstag um 13 Uhr seine Pforten öffnet. Vier Tage lang haben die Besucher dann Zeit zum Stöbern. Geöffnet ist der Markt am Samstag bis 19 Uhr, am Sonntag zwischen 10 und 17 Uhr sowie am Montag und Dienstag jeweils zwischen 16 und 20 Uhr.