Der Gewinner des Direktmandats im Wahlkreis 279 steht fest. In diesem Punkt bleibt in Pforzheim alles wie gehabt: Gunther Krichbaum, seit 2002 stets direkt gewählter Bundestagsabgeordneter hat auch diesmal den Kampf um die Erststimme für sich entschieden.
Die Sensation im Wahlkreis Pforzheim, der auch die Kommunen des Enzkreises umfasst, ist ausgeblieben. SPD-Herausforderin Katja Mast, immerhin die stellvertretende Bundestagsfraktionschefin der wiedererstarkten SPD, konnte den Erfolg ihrer Vorgängerin Ute Vogt von 1998 auch diesmal nicht wiederholen.
Zum sechsten Mal bei einer Bundestagswahl in Folge heißt in Pforzheim der Gewinner Gunther Krichbaum. Mit 28, 5 Prozent der Erststimmen bleib Krichbaum deutlich vor seiner Herausforderin Katja Mast, die auf 20,9 Prozent kam. Im Vergleich zur Wahl 2017 bedeutet dies einen deutlichen Verlust für Krichbaum, der vor vier Jahren noch auf 36,4 Prozent kam. Mast verbesserte sich leicht von 19 Prozent.
Pforzheimer CDU waren zwischenzeitlich nervös
Bei den Pforzheimer Christdemokraten, die in der zentral gelegenen Weinbar eines CDU-Stadtrats zusammengekommen waren, herrschte am frühen Abend noch große Nervosität. „Die Bundestagswahl ist für mich gerade zweitrangig, jetzt geht es um den Wahlkreis“, bangte ein junges Mitglied. Philippe Singer vom Kreisvorstand zeigte sich optimistisch: „Das Kämpfen der vergangenen Tage hat sich gelohnt.“
Krichbaum selbst erschien gegen 20 Uhr als der zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als mutmaßliche Wahlkreis-Sieger – in Begleitung seiner Frau, der Pforzheimer CDU-Stadträtin Oana Krichbaum. „Natürlich sehe ich diesen Abend mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Bundesweit ist es das schlechteste Ergebnis der CDU seit dem Bestehen der Bundesrepublik. Die Aufarbeitung ist dringend notwendig, denn wir als CDU gehören nicht in diese Ränge.“
Zuletzt hatten einzelne Prognosen auf einen knappen Ausgang hingedeutet. Die Analyse-Firma Wahlkreisprognose.de sah Anfang September zwischenzeitlich sogar Katja Mast von der SPD vorne.