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Einschränkungen im Unterricht

Maskenpflicht für Schüler fällt – Gemischte Gefühle bei Pforzheimer Schulleitern

Ab Mitte Oktober müssen Schüler im Unterricht keine Maske mehr tragen. Auf der einen Seite sorgt das für Erleichterung, auf der anderen Seite bleibt die Angst vor einer Infektion. Die Reaktionen von Schülern und Lehrern.

Die meisten Schüler wünschen sich, dass die Vermittlung von Schulstoff auch nach Corona weitgehend von den Lehrern in der
Schule übernommen wird.
Ab Mitte Oktober müssen Schüler im Unterricht keine Maske mehr tragen. Foto: Matthias Balk/dpa

Die Maskenpflicht für Schüler fällt. Das sorgt zumindest in Teilen für Aufatmen – nicht nur bei vielen Eltern und Schülern, sondern auch in den Schulen.

Wobei es natürlich gleichzeitig auch kritische Stimmen gibt, vor allem im Hinblick auf den hohen Inzidenzwert in der Stadt. So oder so: Wenn sich an der Beschlusslage der Landesregierung nichts mehr ändert, dann können die Pädagogen den Kindern und Jugendlichen bald schon wieder ins unmaskierte Gesicht schauen, wenn sie diese in den Klassenzimmern unterrichten. Zuletzt war das nicht mehr möglich und nicht alle haben das verstanden.

Jason, Schüler der sechsten Klasse des Schiller-Gymnasiums in Büchenbronn, hat sich oft gefragt, warum sie eigentlich trotz ständig geöffneten Fenstern und Belüftungsanlagen im Zimmer Masken tragen müssen, während sie draußen problemlos ohne Masken Fußball spielen dürfen, auch wenn man sich da viel näher kommt.

Maskenpflicht an Schulen fällt - 12-Jähriger erleichtert

„Ich finde es toll“, reagiert der Zwölfjährige deshalb wie viele seiner Mitschüler erfreut auf die Nachricht aus Stuttgart, dass die Schulen im Land ab Mitte Oktober nicht mehr der Maskenpflicht unterliegen. Für ihn ist es eine Erleichterung.

Unter der Maske habe ich immer schlecht Luft gekriegt.
Jason, Schüler

„Unter der Maske habe ich immer schlecht Luft gekriegt“, sagt er. Sein Vater Stefan Rudyk bestätigt das. „Durch das schwere Atmen hat er uns gegenüber öfter mal beklagt, dass er Konzentrationsschwierigkeiten habe.“ Insofern findet auch er es richtig, die Kinder von der Maskenpflicht zu befreien.

Noch heißt es Mundschutz tragen am Schiller-Gymnasium in Büchenbronn, doch auch hier entfällt bald die Pflicht
Helden mit Mundschutz: Noch heißt es Mundschutz tragen am Schiller-Gymnasium in Büchenbronn, doch auch hier entfällt bald die Pflicht Foto: Stefan Friedrich

Auch Heidi Schöller-Coppers, Rektorin der Sonnenhofschule, sagt: „Es war wirklich an der Zeit.“ Gerade bei den Erstklässlern sei es wichtig, dass sie das Lesen und Schreiben auch über die Lautbildung lernen. „Sie müssen sehen, wo diese Laute gebildet werden“, weiß sie. Das sei mit der Maske jedoch nur bedingt möglich gewesen.

Zudem habe diese nicht immer erkennen lassen, wie ernst es dem Lehrer ist, wenn er etwas sagt. Die für die Kommunikation wichtige Mimik war schlichtweg verdeckt. Und nicht zuletzt sei das Miteinander der Kinder „ganz stark eingeschränkt“ gewesen. Deshalb, findet sie, „ist es gerade an der Grundschule wirklich an der Zeit, dass die Maskenpflicht entfällt“, zumal Untersuchungen ja auch gezeigt hätten, dass Grundschüler nicht so ansteckend sind und die Lehrer zudem alle geimpft seien.

Pforzheimer Schiller-Gymnasium will Infektionslage genau im Auge behalten

Im Schiller-Gymnasium will man das Infektionsgeschehen zunächst weiter beobachten, wird aber auf jeden Fall umsetzen, was auf Landesebene beschlossen ist, so die Geschäftsführerin Andrea Boyer. Auch unabhängig von der Frage der Maskenpflicht „laufen die Lüftungsgeräte bei uns permanent“, sagt sie. Zusätzlich wird das Hygienekonzept mit intensiven Testungen drei Mal in der Woche weiter hochgehalten.

Ähnlich äußert sich auch Hartmut Westje-Bachmann, Rektor des Lise-Meitner-Gymnasiums in Königsbach-Stein. Als Schule nehme man es, wie es kommt. Einerseits sei das Entbinden von der Maskenpflicht zwar schwierig, weil das Risiko der Infektionsrate dadurch erhöht ist, räumt er ein. Andererseits sehe man aber die Gesichter und könne sich auch an der Mimik orientieren. Am Ende sei es eben eine Abwägung gewesen, die nicht leicht ist. Er jedenfalls ist froh, dass er das nicht zu entscheiden hatte.

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