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Für 40 Millionen Euro

Baustart für bislang höchstes Holzhochhaus Deutschlands in Pforzheim

14 Geschosse, 45 Meter hoch: „Carl“ in der Pforzheimer Carl-Hölzle-Straße soll 40 Millionen Euro kosten und zusammen mit umliegenden Bauten Platz für 73 Wohnungen bieten.

Spatenschipper
Aller Anfang ist schwer: Auch beim Ersten Spatenstich für das bislang höchste Holzhochhaus Deutschlands, den „Carl“ am Rande des Stadtteils Arlinger Foto: Jürgen Peche

„Carl“ kommt aus den Startlöchern: Mit dem symbolischen ersten Spatenstich hat die Wachstumsphase des zumindest zeitweilig höchsten Holzhochhauses Deutschlands begonnen. Die Planung sorgte bereits für überregionale Aufmerksamkeit.

14 Geschosse und 45 Meter Höhe sind auch für die Bauherrin beeindruckend: die Baugenossenschaft Arlinger will für den hölzernen Koloss in der Carl-Hölzle-Straße über 40 Millionen Euro aufwenden. Von einem finanziellen „Kraftakt“ sprach Arlinger-Vorstandsvorsitzender Carsten von Zepelin.

Die Baugenossenschaft wolle einen Beitrag für dringend benötigten Wohnraum leisten. Immerhin sollen im Holzhochhaus und den beiden begleitenden Gebäuden entlang der Wildbader Straße insgesamt 73 Mietwohnungen entstehen, „zu erschwinglichen Preisen“ hieß es. Bezugsfertig sein soll „Carl“ im November 2023.

Neben Wohnungen sollen ein Café und eine Kita im Holzhochhaus entstehen

Oberbürgermeister Peter Boch (CDU), Baubürgermeisterin Sibylle Schüssler (Grüne), einige Stadträte, das Team um Architekt Peter W. Schmidt und Vertreter des Generalunternehmers Züblin fanden sich zum Festakt zusammen. „Carl“, so der OB, sei etwas ganz Besonderes, „etwas, was die Stadt braucht, und auf das sie sehnsüchtig gewartet hat“. Das Gebäude biete einen guten Nutzungsmix, womit Boch neben dem Wohnraum auch das Café und besonders die Kita ansprach, die zum Projekt gehören.

Als „Leuchtturm im wahrsten Sinne des Wortes“, bezeichnete von Zepelin das Holzhochhaus, das den Eingang zur Stadt im Südwesten neu markieren werde. Die Bauweise in Holz stehe für eine teilweise Erneuerung des Bauens um das Thema Nachhaltigkeit. Zugleich würden damit Baulandreserven aktiviert und für Nachverdichtung gesorgt.

Erste Überlegungen für den Bau eines Holzhochhauses gingen laut Carsten von Zepelin auf das Jahr 2016 zurück. Das rund 5000 Quadratmeter große Grundstück in der Carl-Hölzle-Straße, benannt nach einem der Mitbegründer der Baugenossenschaft Arlinger und Namensgeber für das Hochhaus, habe zuvor ein Schattendasein geführt. Jetzt wolle man dem Areal einen Mehrwert abringen.

Holzhochhaus „Carl“ soll 2000 Tonnen CO2 sparen

Neben den Wohnungen, dem Café und der Kita für rund 100 Kinder steht für von Zepelin das Gebäude wegen der Holzbauweise für Innovation. Holz gilt als Klimaneutral und die Verwendung als Baustoff für „Carl“ erspart 2000 Tonnen CO2, gegenüber einer herkömmlichen Massivbauweise mit Beton und Stahl. Aufgrund des ökologischen Nutzens wird das Bauprojekt von der EU, der Bundesstiftung Umwelt und dem Land Baden-Württemberg gefördert.

Holz hat laut einer Projektbeschreibung ein ähnlich gutes Brandschutzverhalten wie andere Baustoffe. Dennoch war im Vorfeld Feuerwehrkommandant Sebastian Fischer einbezogen, „wegen der großen Herausforderungen für den Brandschutz“, wie von Zepelin betonte.

Die Lieferung des Baumaterials verspricht reibungslos zu werden: Architekt Schmidt sagte, die Baufirma Züblin habe sich rechtzeitig günstige Optionen auf das nötige Holz gesichert.

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