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Operation in Tierklinik

Ukraine-Krieg: Berufstierretter holen angeschossenen Hund nach Deutschland

Nach einem Hilferuf aus der Ukraine haben die Berufstierretter von UNA einen Hund mit Schussverletzung nach Deutschland geholt. Dem ein Jahr alten Mischling geht es inzwischen zwar besser, ganz über den Berg ist er jedoch noch nicht.

Nach der Operation: Sirius erholt sich derzeit von einer Schusswunde. Allerdings hat der ein Jahre alte Mischling noch mit anderen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.
Nach der Operation: Sirius erholt sich derzeit von einer Schusswunde. Allerdings hat der ein Jahre alte Mischling noch mit anderen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Foto: Angela Kazmaier

Sirius lebte in Lwiw in der Ukraine auf der Straße. Vermutlich ist der Mischling, halb Hütehund und Schäferhund, auf einem Bauernhof aufgewachsen, sagt Uwe Lässig, Vorsitzender vom Verein „Union für das Leben“ (UNA).

Mitte August schleppte sich Sirius mit einer Schussverletzung am Kopf vor das Haus der Leute, die sich um ihn gekümmert hatten. Sie brachten ihn in eine Tierklinik. Hier wurde er das erste Mal operiert.

Nach drei Tagen sollte er eigentlich wieder auf die Straße gesetzt werden, da es für ihn keinen Nachsorgeplatz gab. Und im Tierheim mit 150 Plätzen saßen bereits 400 Hunde. Zurück auf die Straße – „das wäre sicher sein Ende gewesen“, ist sich Uwe Lässig sicher. Denn durch das nicht optimale Nahtmaterial habe sich nach der Operation die Wunde und ein Auge entzündet.

Zweite Operation in der Tierklinik in Gaggenau

Eine Frau, die sich um den Mischling gekümmert und die von den Hilfsaktionen von UNA gehört hatte, meldete sich bei den Tierrettern mit Sitz auf dem Dobel. Lässig und seine Stellvertreterin Angela Kazmaier fuhren mit einem Rettungswagen und beladen mit Futter, Medikamenten und Verbandsmaterial in Richtung Ukraine.

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Die Tierklinik in Lwiw regelte die Vorbereitungen für die Ausreise von Sirius. Zusammen mit zwei weiteren Hunden und zwei Flüchtlingen ging es zurück nach Deutschland. In der Tierklinik in Gaggenau wurde Sirius ein zweites Mal operiert. Derzeit befindet er sich in Quarantäne.

Sirius schmust einen zu Tode.
Uwe Lässig, Berufstierretter

„Sirius geht es den Umständen entsprechend gut“, sagt Lässig. Allerdings scheinen die Entzündungen der OP-Wunde und des Auges nicht seine einzigen „Baustellen“ zu sein, da er auch Probleme mit der Niere und der Prostata habe. Vom Charakter her sei der junge Hund sehr fröhlich und menschenbezogen: „Er schmust einen zu Tode“, erzählt Lässig.

Sirius soll irgendwann vermittelt werden, „vorher muss er aber erst sozialisiert werden und Deutsch lernen“, sagt der UNA-Vorsitzende lachend. Nebenbei mache der Vierbeiner einen Sprachkurs. Auf „Komm“ und „Bleib“ reagiere er schon.

Für die Berufstierretter war es seit März der siebte Hilfskonvoi in die Ukraine. Ende September soll es eine weitere Fahrt geben. Hierfür sammelt UNA noch Spenden. Auch für die Behandlung von Sirius sammelt der Verein Spenden.

Diese können in der Stadtwache in der Neureuter Straße in Karlsruhe in die Spendendose eingeworfen oder überwiesen werden: per PayPal (kontakt@tierrettungsdienst.eu) oder per Überweisung auf das Konto bei der Bank für Sozialwirtschaft, IBAN DE84 6012 0500 0008 7449 00. Als Verwendungszweck bitte „Ukraine“ oder „Sirius“ angeben.

Kontakt

Für den nächsten Hilfstransport sammeln die Helfer von UNA noch Futter sowie Verbandsmaterial und Medikamente für Menschen und Tiere. Für die Abgabe größerer Mengen sollte ein Termin vereinbart werden unter Telefon (01 76) 19 52 95 07.

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