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Zum Abschied

Ein letztes Konzert der „Musik aus Dresden“ in Birkenfeld

Musik aus Dresden verklingt nach 41 Jahren: Beim Abschiedskonzert am 19. Juni wird mit Ludwig Güttler einer der weltweit führenden Trompeten Virtuosen in Birkenfeld zu Gast sein.

Als künstlerische Leiterin war Dorothee Schumacher über viele Jahre das Gesicht der Konzertreihe „Musik aus Dresden“. Mit ihrem Rücktritt endet diese und auch der Förderverein wird sich auflösen.
Als künstlerische Leiterin war Dorothee Schumacher über viele Jahre das Gesicht der Konzertreihe „Musik aus Dresden“. Mit ihrem Rücktritt endet diese und auch der Förderverein wird sich auflösen. Foto: Stefan Friedrich

In Birkenfeld wird die „Musik aus Dresden“ in wenigen Tagen endgültig verklingen, der sie tragende Förderverein wird aufgelöst. Nach fast vier Jahrzehnten tritt die künstlerische Leiterin Dorothee Schumacher zurück. Ein Nachfolger hat sich nicht gefunden. Deshalb wird sich der Kreis am 19. Juni mit dem offiziellen Abschiedskonzert schließen.

Zu Gast sein wird dann mit Ludwig Güttler einer der weltweit führenden Trompeten-Virtuosen, für den dieses Konzert zugleich eine wichtige Station seiner Abschiedstournee ist. Güttler ist Birkenfeld verbunden, seit er Anfang der 1980er Jahre vom damaligen Pfarrer Hans Haag eingeladen wurde und seither ein ebenso regelmäßiger wie auch gern gesehener Gast war.

„Eine leichte Wehmut ist natürlich mit dabei“, räumt Schumacher – mit Blick auf dieses letzte Konzert – im Gespräch mit dieser Redaktion ein. Fehlen werden ihr die Begegnungen und Gespräche mit den Künstlern. „Das war immer eine unheimliche Bereicherung.“

Jetzt kann ich mich in ein Konzert rein setzen und die Musik genießen.
Dorothe Schumacher, Künstlerische Leiterin

Ganz werden die Kontakte aber nicht abreißen, auch wenn sie als künstlerische Leiterin aufhören wird. „Es haben sich viele persönliche Freundschaften entwickelt“, die sie natürlich weiter pflegen wird. Dann wird man sich sicherlich auch gerne an die Besuche bei ihr zu Hause erinnern, wie sie die Künstler bewirtet und ihnen in Birkenfeld eine zweite Heimat gegeben hat, sei es wenn sie anfangs bei ihr im Haus übernachtet haben, sei es, wenn sie im Garten gezeltet haben.

Die viele Arbeit aber, die mit der Organisation von solchen Konzerten verbunden ist, um die muss sie sich zukünftig nicht mehr kümmern. „Jetzt kann ich mich in ein Konzert rein setzen und die Musik genießen“, freut sie sich schon. Schumacher weiß aber auch darum, dass das Bedauern in der Gemeinde um ihr Aufhören ebenso groß ist, wie um die Tatsache, dass sich keiner gefunden hat, der ihr Amt und die damit verbundenen Aufgaben übernimmt.

„Ich habe immer gesagt: Für die Birkenfelder war es so, dass sie fast mit den Hausschuhen in ein hochklassiges Konzert gehen konnten“, weiß Schumacher um die Beliebtheit der Konzertreihe. „Vor allem waren unsere Preise immer sehr human, weil mir wichtig war, dass es sich jeder leisten kann.“ Das soll auch am 19. Juni wieder so sein. Damit möglichst viele Zuhörer kommen können, ist man extra von der Kirche in die Schwarzwaldhalle umgezogen.

Freuen dürfen sich die Besucher beim offiziell letzten Konzert dann auf barocke Bläsermusik, auf Werke von Johann Sebastian Bach oder Henry Purcell. „Das ist natürlich die Spezialität vom Ludwig Güttler, der die Barockmusik mit seinen Ensembles gepflegt hat“, bemerkt Schumacher. In Fachkreisen gilt er ohnehin als bester Bach-Trompeter weltweit.

Seine enge Verbundenheit zu Birkenfeld drückt der Trompeten-Virtuose auch mit einem Grußwort aus, in dem er Schumacher mit Blick auf die Konzertreihe persönlich dankt, dass sie geholfen hat, „diese Blume zum Blühen zu bringen“. Die Birkenfelder Musikinteressierten hätten den Dialog mit den Musikern aus Dresden „nach Kräften befördert“. Nur so sei es möglich gewesen, dass auch große Namen wie Gunter Emmerlich nach Birkenfeld kamen.

Die künsterische Leiterin bleibt der Musik treu

Auch wenn die „Musik aus Dresden“ in Birkenfeld verklungen und Dorothee Schumacher nicht mehr künstlerische Leiterin sein wird, ganz auf ihre Hilfe verzichten muss man nicht. Aus Straubenhardt wurde sie schon angefragt, ob sie mit ihren Kontakten zur Seite stehen kann, um etwas für das dortige Kulturleben zu tun.

Da würde sie natürlich vermitteln, kündigt Schumacher an. Und auch die Kirchengemeinde kann weiter auf sie zählen, wenn sie mal Hilfe beim Organisieren eines Kirchenkonzerts braucht. „Das würde ich natürlich tun“, versichert sie. „Das ist bei einem Konzert dann auch kein so ein großer Aufwand“ – anders eben als bei einer ganzen Konzertreihe, die intensiv geplant und vorbereitet werden muss.

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