Bei einer Maximalforderung in Sachen Lärmschutz wäre Schluss mit Müller-Fleisch im Brötzinger Tal. Geschäftsführer Stefan Müller platziert diese Warnung ganz am Schluss einer rund einstündigen Information über das 30-Millionen-Projekt des Birkenfelder Unternehmens. Dessen Herzstück – ein 30 Meter hohes Tiefkühl-Hochregallager – wächst direkt an der Enz in die Höhe. Es soll mit einer konstanten Temperatur von minus 25 Grad Celsius ermöglichen, dass im Sommer Grillgut und im Winter andere Fleischstücke geliefert werden können. Für die Hersteller, die ja immer ganze Rinder und Schweine schlachten, sind diese jahreszeitlichen Verbraucher-Gelüste ein großes Problem.
Auf der anderen Seite der Enz, wo seit den 30er-Jahren das Wohngebiet Herrenstriet wächst, dürfte ähnlich gegessen werden. Dort, und auch am Westhang des Brötzinger Tals, der nach Birkenfeld führt, verfolgen manche Anwohner dennoch mit Argwohn, was in der Großschlachterei passiert.