„Aktive Erholung“, also ein Mix aus Sport, Erlebnis und Entspannung, steht für die meisten Verwaltungschefs im Sommerurlaub auf dem Plan.
Der Wurmberger Bürgermeister Jörg-Michael Teply (parteilos) fährt mit seiner Familie für eine Woche zum Wandern nach Schladming in Österreich. Teply freut sich auf den Tapetenwechsel: „Ein bisschen raus muss man schon und einfach mal etwas anderes sehen.“
Normalerweise fährt Familie Teply abwechselnd ein Jahr ans Meer und das nächste in die Berge, aber im vergangenen Jahr hat Corona die Badeurlaub-Planung über den Haufen geworfen.
Auch dieses Jahr sei es ihm wegen der Pandemie zu riskant gewesen, in den Flieger zu steigen, sagt Teply. Daher hätten sich er und seine Familie für eine Reise entschieden, die sie notfalls auch kurzfristig absagen können, falls das wegen Corona notwendig werden sollte.
Neulinger Bürgermeister storniert Frankreich-Reise
Nach Schladming will auch der Neulinger Bürgermeister Michael Schmidt (CDU) mit seiner Familie. Allerdings gebe es noch Fragezeichen, weil nicht klar sei, wie die Regeln bei Corona-Tests für Kinder aussehen.
Eigentlich hatte Schmidt eine Reise nahe der Neulinger Partnergemeinde in Frankreich gebucht, aber wegen „Macrons Extremmaßnahmen, was Tests angeht“ wieder storniert. So gerne Schmidts nach Frankreich fahren, „die Zeit mit der Familie ist mir wichtiger als das Reiseziel“, sagt der Neulinger, der sich nun auf Erholung, Wandern und Aktivitäten im Freien freut.
Mich zieht es in die Berge.Mario Weisbrich, Bürgermeister von Wimsheim
Nach Österreich zieht es auch den Wimsheimer Bürgermeister Mario Weisbrich (parteilos). Er und seine Familie fahren für eine Woche ins Inntal. „Wir waren hier schon öfter, mich zieht es in die Berge“, sagt Weisbrich. Geplant sind sportliche Aktivitäten wie Wandern und Touren mit dem Mountainbike.
Und einfach draußen in der Natur sein, denn „hier komme ich zur Ruhe“ sagt Weisbrich. Der Rathauschef hofft, dass Corona nicht noch einen Strich durch die Rechnung macht – so wie im vergangenen Jahr, als die Pandemie Weisbrich die Reiselust verdorben hat, sodass er mit seiner Familie schließlich zu Hause geblieben ist.
Kieselbronner Bürgermeister Heiko Faber macht eine Reise in die Vergangenheit
In der Nähe bleibt der Kieselbronner Bürgermeister Heiko Faber (parteilos): Er fährt mit seiner Familie ins Rothauser Land im Südschwarzwald. Hier in Ühlingen-Birkendorf war der gebürtige Knittlinger Hauptamtsleiter, ehe er Ortsoberhaupt in Kieselbronn wurde.
Für ihn ist es also eine Reise in die Vergangenheit. Aber: „Ich freue mich total“, sagt Faber, der hier früher Fußball gespielt hat und auch im Urlaub das Leder treten will. Außerdem sind Radtouren geplant und Ausflüge an den Badesee und zum neuen Kugelwaldpfad in Birkendorf. „Es wird eine andere Art von Urlaub, weil ich bestimmt viele treffe, die ich von früher kenne“, sagt Faber über die Reise zu seiner früheren Wirkungsstätte.
Remchinger Bürgermeister Prayon reist durch Polen
Auf den Mix aus Kultur, Erholung und Erlebnis setzt auch Remchingens Bürgermeister Luca Wilhlem Prayon (CDU). Er ist derzeit mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Sachsen, wo sie Dresden und Görlitz besuchen. Dann will die Familie nach Polen weiterfahren.
Ziele sind unter anderem Krakau und Tschenstochau. Hier reizt Prayon das Marienbild mit der „Schwarzen Madonna“. Verworfen hat Prayon die Rückreise über die Tschechei, weil die Einreise mit Tests für Kinder ab sechs Jahren schwierig geworden wäre.
Pforzheims Bürgermeisterin Sibylle Schüssler steuert ihr Traumziel an
Ein Traumziel steuert Sibylle Schüssler (Grüne) an: Die Pforzheimer Bürgermeisterin für Planen, Bauen, Umwelt und Kultur fährt ins Val Müstair im Schweizer Kanton Graubünden und danach nach Bergell. „Es sind zwei interessante Täler, da wollte ich schon lange hin“, verrät Schüssler, die durch die Künstlerin Miriam Cahn auf Bergell gestoßen ist.
Die Bürgermeisterin fährt gerne in die Berge, ist aber auch dem Meer nicht abgeneigt, wie sie sagt. An den beiden Tälern, die sie mit dem Auto bereist, reizen sie die urtümlichen schönen Dörfer und die Geschichte der Gegend, die sie gemeinsam mit ihren beiden Töchtern erkunden will.
Corona habe bei ihrer Planung keine große Rolle gespielt, da sie gerne nahe Ziele und ruhige Orte ansteuert. Ein Traumziel für die ferne Zukunft hat sie jedoch: Fogo Island in Neufundland.