Skip to main content

Event in der Slowakei

Fußballnationalmannschaft der Bürgermeister plant „Turnier für den Frieden“ – und ein Kelterner ist dabei

Zwei Jahre lang ging wegen Corona fast nichts bei der Deutschen Fußballnationalmannschaft der Bürgermeister (DFNB). Nun starten die Kicker mit einem „Turnier für den Frieden“ in der Slowakei wieder durch.

Die Deutsche Fußballnationalmannschaft der Bürgermeister
Nach einem Freundschaftsspiel gegen Polen trifft sich die Elf mit weiteren Nationalteams Ende Mai in der Slowakei zum Friedensturnier für die Ukraine. Foto: DFNB

Die Europameisterschaft, die über fünf Tage in der Slowakei geplant war, sei mit Blick auf den Krieg nicht möglich, weil das Team aus der Ukraine nicht dabei gewesen wäre, sagt Steffen Bochinger. Der Bürgermeister von Keltern ist derzeit das einzige DFNB-Mitglied aus dem Enzkreis und seit April auch stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Ursprünglich war geplant, dass zwölf Nationen in Trnava an den Start gehen. Die EM soll nächstes oder übernächstes Jahr nachgeholt werden.

Statt der Europameisterschaft soll es vom 29. Mai bis 2. Juni in Trnava ein Turnier für den Frieden geben, bei dem zehn Nationen antreten. Dabei sollen auch Spenden für die Ukraine gesammelt werden. Über die Organisation wollen die Fußball-Bürgermeister am kommenden Wochenende bei einem Trainingslager in Crailsheim sprechen, den Kader festlegen und nebenbei auch ein Kleinfeldturnier gegen die Stadtauswahl spielen.

Denkbar sei, die EM am Rande der Europameisterschaft 2024 in Deutschland nachzuholen. Das soll beim Friedensturnier abgeklärt werden, sagt Carsten Lachenauer, Bürgermeister aus Unterreichenbach. Es sei ohnehin vorgesehen, dass das deutsche Team 2024 die Bürgermeister-EM in Berlin ausrichtet.

Ebenfalls im Jahreskalender der kickenden Bürgermeister steht der Alpen-Cup, der wegen Corona schon länger verschoben wurde. Er soll vom 29. September bis 2. Oktober mit den Nationalteams aus Deutschland, Österreich, Italien, Südtirol und Slowenien in Rheinstetten stattfinden. Zuvor ist ab 7. Juli bei der Gartenschau in Neuenburg am Rhein ein Länderspiel gegen Frankreich geplant.

Die Umstellung ist supergut gelungen.
Carsten Lachenauer, Bürgermeister von Unterreichenbach

Bei den Vorstandswahlen im 2. April in Wittenberg wurde Steffen Bochinger zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt, weil sein Vorgänger aus der Pfalz aus dem Amt geschieden ist. Carsten Lachenauer ist weiterhin Schriftführer und beim DFNB für das Internet zuständig. Nachdem der Altersschnitt vor wenigen Jahren noch bei 50 Jahren lag, haben die Mitglieder der Nationalmannschaft bei einem Trainingslager Nachwuchstalente gesichtet und einige neue Mitglieder aufgenommen.

Nun liegt der Schnitt bei 44 Jahren. „Die Umstellung ist supergut gelungen“, freut sich Lachenauer. Der 55-Jährige hat vor fast drei Jahren wegen Knie-Problemen sein Abschiedsspiel bestritten. Beim Spiel in Neuenburg wollen sich weitere Bürgermeister, die von Anfang an dabei sind, aus dem Kader verabschieden.

Kelterner Bürgermeister kritisiert WM in Katar

Zur Weltmeisterschaft ab dem 21. November in Katar haben Bochinger, der aktiv in der Abwehr spielt und als Spielerrat als Bindeglied zwischen Mannschaft und Vorstand fungiert, und Lachenauer eine klare Meinung. „Künstlich“, „schwierig“ und „nicht gelungen“ findet der Kelterner Bürgermeister die Idee, die WM in der Adventszeit auszutragen. Und das in einem Land, wo Fußball nicht die Tradition und den Stellenwert hat wie etwa in Europa. Das Ganze habe viel mit Kommerz, aber nichts mit Umweltschutz zu tun – etwa weil das Stadion in der heißen Jahreszeit im Wüstenstaat heruntergekühlt werden müsse und die nach der WM keine Verwendung finde.

Die Mitglieder der Fußballnationalmannschaft der Bürgermeister hätten daher schon früh entschieden, nicht zur WM zu fliegen. „Die Rahmenbedingungen passen einfach nicht zu uns“, verdeutlicht Lachenauer. Dabei zählen die Reisen zu Fußballweltmeisterschaften – etwa in Brasilien oder Südafrika – zu den Höhepunkten in der Geschichte des DFNB. Die Kicker traten gegen lokale Teams an und spendeten für ein soziales Projekt im jeweiligen Land. „Wir wollen mit Fußball Menschen erreichen. Sport und Politik lassen sich einfach nicht trennen“, sagt Lachenauer. Die Treffen mit anderen Fußball-Bürgermeister habe in der Corona-Zwangspause einfach gefehlt.

Auch über 2022 hinaus haben die Bürgermeister-Kicker einiges geplant. Unter anderem das wegen Corona mehrmals verschobene Freundschaftsspiel gegen Österreich, das im Herbst 2023 in Keltern stattfinden soll. Ideen, mit denen die DFNB-Mitglieder schon länger spielen, ist eine Reise in die USA, nach Georgien oder gar zur Frauen-WM in Australien und Neuseeland.

nach oben Zurück zum Seitenanfang