Leichtsinnigerweise hatte am Dienstagabend ein Elternteil den Elternabend besucht, obwohl das Corona-Testergebnis zu diesem Zeitpunkt noch offen war. Die Person hatte sich wegen eines positiven Falls am Arbeitsplatz und wegen Erkältungssymptomen testen lassen. Das Gesundheitsamt sprach am Mittwoch umgehend die mündliche Quarantäne aus, nachdem das positive Testergebnis vorlag. Zu diesem Zeitpunkt war der Elternabend allerdings schon vorüber.
Am Elternabend galten strenge Hygieneregeln: Jede Klasse wurde in zwei Gruppen eingeteilt, es gab Handdesinfektionsmittel und Maskenpflicht. Dennoch reagierte die Schule umgehend und informierte noch am Mittwoch bis zum späten Abend alle Eltern der Klasse über die Situation. Hierbei wurde nicht zwischen den beiden Gruppen des Elternabends unterschieden. Die Einschulungsfeier wurde um eine Woche verschoben.
Ich bin entsetzt über so viel Unvernunft und Leichtsinnigkeit.Birgit Förster, Bürgermeisterin von Niefern-Öschelbronn
„Ich bin entsetzt über so viel Unvernunft und Leichtsinnigkeit. Wie kann man denn auf einen Elternabend oder eine Veranstaltung gehen, wenn man auf sein Testergebnis wartet?“, wird Birgit Förster, die Bürgermeisterin von Niefern-Öschelbronn, zitiert.
„Eine ganze Klasse ist nun gezwungen mit den Konsequenzen einer einzigen Person umzugehen, die Schulleitung und die Klassenlehrerin müssen entsprechend organisieren und 23 Kinder mussten am Morgen ihrer Einschulung erfahren, dass sie noch eine Woche länger warten müssen.“ Förster habe der Person „zu gern“ eine „saftige“ Strafe auferlegt - die bleibt aber wohl aus, da zum Zeitpunkt des Elternabends noch keine Quarantäne angeordnet war. „Leichtsinn und Blödheit sind nicht strafbar“, meint die Bürgermeisterin.