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Gemeinde verfasst Brief

Engelsbrand lehnt Windkraftpläne der Region Nordschwarzwald ab

Die Gemeinde Engelsbrand hat die Windkraftpläne der Region Nordschwarzwald abgelehnt und einen Brief gegen die Projekte am Sauberg und auf der Büchenbronner Höhe verfasst.

Blick über Engelsbrand. Hinter dem Fachpflegeheim im Wald stand schon einmal ein Windmessmast. Dort sieht die Region Potential für Windkraft.
Blick über Engelsbrand: Hinter dem Fachpflegeheim im Wald stand schon einmal ein Windmessmast. Dort sieht die Region Potential für Windkraft. Foto: Heinz Richter

Der neue Teilregionalplan Windenergie der Region Nordschwarzwald hat im Mittelpunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung in Engelsbrand gestanden. Ein konfliktreiches Thema in Engelsbrand, seit sich die Pläne vor etwa zehn Jahren zerschlugen, als die höchstgelegene Gemeinde im Enzkreis erste Windkraftgemeinde werden sollte.

Damals lagen die Pläne für zwei Windkraftanlagen unterschriftsreif im Rathaus vor. Windmessungen der Firma Juwi waren erfolgt und das Gelände gerodet. Kurz vor der Kommunalwahl 2014 bildete sich eine Gruppe gegen diese Pläne und errang fünf Sitze als stärkste Fraktion im Gemeinderat. 2019 bei der Wahl verblieben drei Sitze. Es gab einige Sitzungen eines Runden Tischs, eine ging bis fast zwei Uhr nachts. Das Thema Windkraft schien danach für Engelsbrand endgültig erledigt zu sein.

Im Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Engelsbrand-Neuenbürg taucht kein einziges Vorranggebiet auf der Gemarkung Engelsbrand mehr auf.

Nun weist der neue Plan der Region wieder die Gebiete „Am Sauberg“ und auf der Büchenbronner Höhe als für Windkraft geeignet aus. Mehr noch: Auch bei Salmbach und Grunbach könnte die Gegend nach Ansicht der regionalen Planer wirtschaftlich interessant sein für Windenergieanlagen.

Windkraft-Pläne: Engelsbrand verfasst Brief an die Region Nordschwarzwald

Bürgermeister Thomas Keller (parteilos) legte dem Gemeinderat nun einen Entwurf für einen Antwortbrief an die Region vor. Darin verweist die Gemeinde auf den beschlossenen Teilflächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft.

Die dort dargestellten Flächen – alle weit entfernt von Engelsbrand – ließen sich mit großer örtlicher Akzeptanz schnell und unkompliziert verwirklichen. Dieser Plan werde, so heißt es in dem Brief, von den unmittelbar Betroffenen weitgehend akzeptiert und habe zur Befriedung starker unterschiedlicher Auffassungen geführt.

Bekräftigt wird in dem Brief, dass Engelsbrand der Verwirklichung von Windenergieanlagen nicht grundsätzlich entgegenstehe. Die Verwaltung verweist auf die in der Nähe auf der Langenbrander Höhe, dem Hirschgarten, im Bau befindliche Anlage.

Als die Windkraftbetreiber durch eine Gesetzesänderung den umliegenden Gemeinden jährliche Konzessionszahlungen anbieten konnten, lehnte der Engelsbrander Gemeinderat das für die Langenbrander Anlage zunächst ab. Erst in einer zweiten Sitzung stimmte das Gremium für einige tausend Euro jährlich in die Gemeindekasse.

Der Standort Salmbach wird abgelehnt, weil sich die Flächen zu nah an Wohngebieten befänden. Auch eine von der Region vorgeschlagene kleinere Fläche südlich von Grunbach wird als ungeeignet empfunden.

Der Gemeinderat stimmte dem Brief an die Region mit zwei Gegenstimmen der Grünen-Fraktion zu.

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