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Sitzung mit Irritationen

Gemeinderat Neuhausen: Kein Gemeindezuschuss für ein Vier-Gänge-Menü

Ein Antrag der Neuhausener Theaterschachtel für die Sommerkulturtage sorgt für Irritation im Gemeinderat.

Von unserem Mitarbeiter Heinz Richter

Drei Straßenbauprojekte in Hamberg brachte der Gemeinderat Neuhausen in seiner Sitzung in der Monbachhalle auf den Weg. Außerdem sprach sich der Gemeinderat ausdrücklich für die Anwerbung von Hausärzten in die Gemeinde aus und ist bei der Suche nach Praxisräumen behilflich, alles ohne große Diskussion. Die kam erst auf, als es um einen Zuschussantrag in Höhe von 2.000 Euro vom Förderverein der Theaterschachtel ging.

Die Theaterschachtel ist eine Kleinkunstbühne in der Provinz in Neuhausen und entstand in einem früheren Gasthaus. Um das Theater zu erhalten, hat sich ein Förderverein gebildet. Bei den Sommerkulturtagen des Fördervereins entstanden Kosten von fast 5.000 Euro.

Dass es sich bei der Theaterschachtel um ein Alleinstellungsmerkmal in Neuhausen handelt, darüber sind sich alle Gemeinderäte einig. Reinhold Auer (Freie Wähler) hatte sich die Abrechnung allerdings genauer angesehen und die Position eines Vier-Gänge-Menüs für 49 Euro pro Person bemerkt. „Ich habe nichts dagegen, wenn jemand Künstler bringt und einen Zuschuss beantragt, aber bei Geld für kulinarische Festivitäten wehre ich mich“, betonte der Gemeinderat.

Es geht nicht um eine Weinprobe, es geht um die Kinderveranstaltung,
Petra Leicht (SPD)

„Es geht nicht um eine Weinprobe, es geht um die Kinderveranstaltung“, hob Petra Leicht (SPD) einen anderen Teilaspekt des beantragten Zuschuss-Paketes für die gesamten Sommerkulturtage hervor. Für Hartmut Lutz (Bürger für das Biet) war es schon eine „endlose Diskussion“ und er beantragte, den Antrag zurückgehen zu lassen, damit er anders aufgestellt werden könne. Bei einer Gegenstimme von Jochen Duczek (Freie Wähler) und zwei Enthaltungen wurde das beschlossen.

Anders als der benachbarte Gemeinderat Tiefenbronn sprach sich der Rat in Neuhausen für den kostenlosen Glasfaseranschluss, den die Gemeinde bezuschussen muss, aus. Bei der Zweckversammlung Mitte Oktober wird darüber abgestimmt. Der Zweckverband möchte damit eine möglichst hohe Anschlusszahl erreichen und Fördergelder von Bund und Land locker machen. Reinhold Auer (Freie Wähler) meldete zwar Bedenken an. Der Beschluss danach erfolgte jedoch einstimmig.

Sitzung mit 20 Zuhörern

20 Zuhörer waren in die Sitzung gekommen. Einer meldete sich bei der Bürgerfragerunde. Weil noch bis 30. Oktober die Straße von Neuhausen nach Schellbronn gesperrt ist, forderte er auf der Umleitung durch den Ort 30 Stundenkilometer Tempolimit. Der Bürgermeister will die Anregung ans zuständige Landratsamt weitergeben.

Die Siedlungsstraße und auch die Forst- und Industriestraße in Hamberg sollen erneuert werden. Kostenberechnung rund 1,7 Millionen Euro. Der Gemeinderat beschloss die Arbeiten auszuschreiben. Spätestens im Januar soll Baubeginn sein und Ende nächsten Jahres dürfte alles fertig sein. Auch die schon im Gemeinderat beschlossenen Parkplätze im Ortszentrum nahe der Kirche sollen nun entstehen. Die Kosten belaufen sich auf knapp über 100.000 Euro.

Die große Gewerbegebietserweiterung West soll im November fertig erschlossen sein. Als Straßennahmen entschied sich der Gemeinderat für Herdenstraße und „Am Tannwald“. Das Architekturbüro Morlock hat die Kosten für die erfolgte Dachsanierung der Monbachhalle mit knapp 63.000 Euro, die des Freizeitwellenbades mit über 188.000 Euro abgerechnet. Auch die Kosten für Umbau und Sanierung des Bauhofes mit dem Neubau einer Fahrzeughalle stehen fest: Knapp über eine halbe Million Euro. Der Gemeinderat stimmte den Kostenfestsetzungen zu.

Neuhausen wird auch weiterhin der LEADER-Region Heckengäu angehören. Bürgermeister Oliver Korz nannte Zahlen: „Eine Viertelmillion Fördergelder für drei Projekte“. Seit Jahren hat die Gemeinde in den Kindergärten Neuhausen und Schellbronn ein Mittagessen für die Kinder angeboten und auch berechnet. Aber es stand nicht in der Satzung über die Erhebung von Benutzungsgebühren stellte die Gemeindeprüfungsanstalt fest. Die Satzung wurde nun neu gefasst und vom Gemeinderat beschlossen. Künftig stehen auch die Kosten für das Mittagessen drin.

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