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Bürgermeisterwahl

Bürgermeisterwahl in Heimsheim: Zwei Herausforderer für Jürgen Troll

Eine junge Hauptamtsleiterin und ein Dauerkandidat wollen den Bürgermeister-Posten in Heimsheim. Doch Amtsinhaber Jürgen Troll zeigt sich selbstbewusst.

Blick über Heimsheim
Wer wird Verwaltungschef von Heimsheim? Neben Amtsinhaber Jürgen Troll haben sich zwei weitere Bewerber für den Posten des Bürgermeisters gemeldet. Foto: Norbert Kollros

Jürgen Troll, demnächst seit acht Jahren Bürgermeister von Heimsheim, hat es beim anstehenden Urnengang nächsten Sonntag mit zwei Herausforderern zu tun: Während die erst 32-jährige Nastassia Di Mauro, Hauptamtsleiterin in Marxzell, als ernst zu nehmende Herausforderin des 56-jährigen Amtsinhabers angesehen werden kann, gilt der Dritte im Bund, Samuel Speitelsbach (34) aus dem Neckar-Odenwald-Kreis, hingegen als Außenseiter. Er ist Dauerkandidat bei allen möglichen Bürgermeisterwahlen in Deutschland.

Im Gegensatz zu vielen Kandidatenvorstellungen andernorts, ließ der sich gerne als „Seine Majestät“ titulierende Dauerkandidat aus Ravenstein im Odenwald derweil im Heckengäu offiziell nicht blicken – möglicherweise weil die Heimsheimer coronabedingt auf eine Präsenzveranstaltung verzichtete und die knapp zweistündige Vorstellungsrunde auf eine Live-Stream-Übertragung auf einem Internet-Kanal beschränkt hatten.

Viele Besucher bei Online-Vorstellung

Auf diese Weise verfolgten dennoch rund 1.100 Zuschauer am heimischen Bildschirm, davon über 400 ziemlich durchgehend, das „Duell“ zwischen dem Amtsinhaber und seiner Herausforderin. Der Moderator Eberhard Stößer, pensionierter Richter am Oberlandesgericht Stuttgart, hatte dabei eine leichte Aufgabe, beide Kontrahenten um die künftige Besetzung des Chefsessels im Graevenitz’schen Schloss souverän durch die Veranstaltung zu führen – beide hielten sich an die Absprachen, insbesondere mit Blick auf den Uhrzeiger.

Beiden standen für ihre Vorstellung 15 Minuten zur Verfügung und jeweils eine Minute zur Beantwortung gestellter Fragen. Solche konnten interessierte Bürger im Vorfeld im Rathaus einreichen, nachdem die Veranstaltung ohne Publikum angesagt war.

 Jürgen Troll will sich weiterhin für die Stadt Heimsheim einsetzen. Darum tritt er bei der Wahl am 25. April wieder an.
Ungebremste Leidenschaft: Jürgen Troll will sich weiterhin für die Stadt Heimsheim einsetzen. Darum tritt er bei der Wahl am 25. April wieder an. Foto: Norbert Kollros

In der Reihenfolge der Einreichung der Bewerbungen der Kandidaten machte Rathauschef Troll den Auftakt, verbunden zunächst mit einem Rückblick auf seine ersten acht Jahre als Schultes von Heimsheim. Dazu habe seit seinem Amtsantritt die Steigerung der Attraktivität des Stadtkerns gehört. Hierbei stehe nunmehr die konkrete Umsetzung der Pläne für die Stadtentwicklung an.

Amtsinhaber verweist auf solide Finanzen

Der Ausbau der familienfreundlichen Betreuungs- und Bildungspolitik sei ein weiteres Dauerthema gewesen, das bis heute verfolgt werde. So sei die Zahl der Kinderbetreuungsgruppen bis heute auf 21 verdoppelt worden. Weitere flexible Betreuungsformen seien sein Anliegen für die nahe Zukunft. Die finanzielle Unterstützung des Ehrenamts stehe ebenso auf seiner Agenda.

Nastaassia di Mauro BM-Kandidatin Heimsheim
Nastaassia di Mauro BM-Kandidatin Heimsheim Foto: Norbert Kollros

Als wesentliche Infrastrukturmaßnahme bezeichnete Troll den Ausbau der Breitbandversorgung mittels Glasfaser unter dem Dach des kreisweiten Zweckverbands, wofür die Stadt von Bund und Land 9,2 Millionen Euro Fördergelder zu erwarten habe.

Als „gut und stabil“ bewertete Troll die Finanzlage der Stadt mit einem millionenschweren Rücklagenpolster, wobei in den acht Jahren seiner Amtszeit trotzdem etliche Investitionen „aus eigener Kraft“ gestemmt worden seien. Der städtische Haushalt sei „in Ordnung und wird es auch bleiben“.

Auch deshalb setze er auf „transparente und nachvollziehbare Entscheidungen“ und gleichzeitig darauf, dass die Stadt „liebens- und lebenswert“ bleibe. „Von ganzem Herzen und voller Energie“ wolle er sich auch weiterhin den Aufgaben stellen, um „unser Heimsheim gemeinsam weiter nach vorne zu bringen“.

Samuel Speitelsbach
Samuel Speitelsbach kandidiert am 14. März als Bürgermeister in Kraichtal Foto: Foto Kaufmann Adelsheim

Herausforderin hat große Visionen

Herausforderin Nastassia Di Mauro hatte naturgemäß mangels persönlicher Heimsheimer Bilanz ihre Rede mehr mit Visionen gespickt. Denen voranstellend, dass sie durchaus erkannt habe, dass viele Heimsheimer im Rathaus „den Wunsch nach Veränderung hegen“, danach, gemeinschaftlich neue Wege zu gehen. „Gemeinsam Vertrauen schaffen“ sei für sie eine grundlegende Voraussetzung künftigen Handelns. Dazu „offener gegenseitiger Umgang“ und der Wiederaufbau „verloren gegangenen Vertrauens“ in der Kommunalpolitik, aber auch gegenüber der Bevölkerung. Denn als gemeinsame Zielsetzung gelte es, „die besten Entscheidungen für die Zukunft Heimsheims zu treffen“.

Obenan stehe, eine familienfreundliche Stadt zu schaffen mit der gelebten Praxis, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren, mit flexiblen und bedarfsgerechten Kinderbetreuungsangeboten. Ihre weiteren Anliegen seien bedarfsgerechte Angebote für Senioren sowie die Förderung des Ehrenamts für den „gesellschaftlichen Zusammenhalt“ in der Stadt. Auch wolle sie sich der kommunalen Wirtschaftsförderung annehmen – und nicht zuletzt der Landwirtschaft als „wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft“.

Service

In diesen Tagen soll die Kandidatenvorstellung als Video auf der Homepage der Stadt für die Öffentlichkeit einsehbar gemacht werden: www.heimsheim.de.

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