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Hilfe für Tiere und Menschen

Hilfskonvoi der Tierretter aus der Region startet in Richtung Ukraine

Mit sechs Fahrzeugen sind die Berufstierretter aus der Region in Richtung Ukraine gestartet. Hier wollen sie in den nächsten Tagen Sachspenden verteilen und anschließend Flüchtlinge und deren Tiere nach Deutschland bringen.

Maren Roth, Sandra Schmälzle, Angela Kazmaier, Uwe Lässig und Anja Friedrich.
Die Berufstierretter haben vor der Tierrettungswache in Karlsruhe viele Sachspenden gesammelt. Von links: Maren Roth, Sandra Schmälzle, Angela Kazmaier, Uwe Lässig und Anja Friedrich. Foto: Torsten Ochs

Kartons mit Sachspenden stapeln sich vor der Tierrettungswache in der Neureuter Straße in Karlsruhe. Nach dem Aufruf des Tierrettungsdienstes „Union für das Leben“ (UNA) im Internet haben viele Leute Sachen vorbeigebracht, die die Tierretter an der polnisch-ukrainischen Grenze verteilen wollen: von Hygieneartikeln über warme Kleidung bis hin zu Tierfutter.

„Die Spendenbereitschaft der Leute war riesig“, sagt Berufstierretterin Angela Kazmaier. So riesig, dass manches eingelagert und bei einer möglichen zweiten transportiert werden soll – das hängt aber von der Finanzierung ab. „Wir könnten 20 Autos mit den gespendeten Sachen füllen“, sagt Kazmaier. Allerdings soll es am Freitagabend zunächst mit sechs Fahrzeugen und zwölf Personen losgehen.

Der erste Stopp auf der rund 1.500 Kilometer langen Strecke ist am nächsten Morgen ein Tierheim an der deutsch-polnischen Grenze. Hier wollen die Tierretter die ersten Sachspenden abgeben. Der nächste Halt ist am Samstagabend an der polnisch-ukrainischen Grenze vorgesehen. Hier sollen weitere Sachspenden am Grenzposten verteilt werden.

Mit Tierschutzorganisationen und Behörden hat UNA vorab Kontakt aufgenommen. Ob die Tierretter nahe Korczowa auch in die Ukraine fahren können, sei noch ungewiss, sagt UNA-Vereinsvorsitzender Uwe Lässig.

17 Plätze für Flüchtlinge aus der Ukraine und deren Tiere

Außerdem wollen die Tierretter schauen, ob Flüchtlinge und deren Tiere mit nach Deutschland fahren wollen. In den Fahrzeugen hat es Platz für 17 Flüchtlinge. Sobald feststeht, wer mit zurück nach Deutschland fährt, übernimmt Vereinsmitglied Sandra Schmälzle von Karlsruhe aus die Vermittlung von Tier und Mensch in private Unterkünfte.

Falls Flüchtlinge in die Erstaufnahmestelle in Karlsruhe kommen, muss Schmälzle für die Tiere nach Quarantäneplätzen bei einer Organisation schauen. Kazmaier ist zuversichtlich, dass die Tiere nach der Reise gut unterkommen: Für Hunde seien genügend Plätze vorhanden und auch für Katzen gebe es Angebote.

Für die Rückfahrt rechnen die Tierretter mit 27 bis 30 Stunden, spätestens am Dienstag wollen sie wieder in Karlsruhe sein. „Die Stimmung ist zwiespältig“, sagte Uwe Lässig am Tag vor der Abfahrt. Einerseits freue er sich, dass es nun endlich losgehe, andererseits bedrücke ihn die Situation vor Ort. „Ich hoffe, dass wir gut hin- und gesund wieder zurückkommen“, sagt Lässig.

Der Tierrettungsdienst in der Region gehe auch am Wochenende mit zwei Fahrzeugen ganz normal weiter, betont der UNA-Vorsitzende. In den vergangenen Wochen sei die Lage aber ruhig gewesen. Insgesamt waren die Retter in diesem Jahr rund 320 Mal zwischen Pforzheim und der Südpfalz im Einsatz.

Service

Spenden können per Paypal (kontakt@tierrettungsdienst.eu) oder Überweisung auf das Konto bei der Bank für Sozialwirtschaft, IBAN DE84 6012 0500 0008 7449 00 überwiesen werden, Verwendungszweck: „Ukraine“.

UNA nimmt auch Angebote für kostenlose Unterkünfte (bundesweit) für Mensch und Tier unter Telefon (01 59) 01 74 95 57 entgegen.

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