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Absage von der Narrenzunft

Im kommenden Jahr wir es in Ittersbach keinen Fasnetumzug geben

Seit nunmehr bereits 35 Jahren wird in Ittersbach beim großen Umzug mit jeweils über 80 Gruppen „schwäbisch-alemannische Straßenfasenacht“ vom Feinsten zelebriert. Längst hatte man sich zu einer der Hochburgen in diesem Metier entwickelt. Dieses bunte Spektakel, das alle Jahre bis zu 15 000 Besucher in den Karlsbader Ortsteil lockte, wird es im kommenden Jahr nicht geben.

Solche Bilder wird es im kommenden Jahr in Ittersbach wohl nicht geben. Grund sind Kosten für weitere Sicherheitsdienste, die der Verein nicht stemmen kann.
Solche Bilder wird es im kommenden Jahr in Ittersbach wohl nicht geben. Grund sind Kosten für weitere Sicherheitsdienste, die der Verein nicht stemmen kann. Foto: Archiv/BNN

Seit nunmehr bereits 35 Jahren wird in Ittersbach beim großen Umzug mit jeweils über 80 Gruppen „schwäbisch-alemannische Straßenfasenacht“ vom Feinsten zelebriert. Längst hatte man sich zu einer der Hochburgen in diesem Metier entwickelt. Dieses bunte Spektakel, das alle Jahre bis zu 15 000 Besucher in den Karlsbader Ortsteil lockte, wird es im kommenden Jahr nicht geben.

Von unserem Mitarbeiter Gustl Weber

Die Narrenzunft Ittersbach hat den Umzug überraschend abgesagt und die befreundeten Zünfte bereits schriftlich darüber informiert. „Wir taten das schweren Herzens, sahen im Moment allerdings keine andere Möglichkeit. Klar ist jedoch, dass wir nur von einer einjährigen Unterbrechung ausgehen und damit hoffen, dass diese Attraktion für die ganze Region 2021 wieder stattfinden kann“, so die Zunftmeister Manuel Ochs und Günter Seer.

Sicherheitskonzept birgt zusätzliche finanzielle Risiken

Als Gründe für diese Entscheidung nennen die beiden das bei der Gemeinde leider deutlich zu spät angesetzte Koordinationsgespräch zum „Sicherheitskonzept“, das erst dieser Tage stattfand sowie die dabei deutlich gewordenen zusätzlichen finanziellen Risiken für die Zunft.

Der Umzug lockte stets tausende Zuschauer nach Ittersbach.
Der Umzug lockte stets tausende Zuschauer nach Ittersbach. Foto: Archiv/BNN

Blick zurück: Nach den Alkoholexzessen beim Umzug 2018 hatte die Zunft gemeinsam mit Gemeinde, Polizei, Feuerwehr und DRK sowie dem Landratsamt ein recht umfangreiches Sicherheitskonzept entwickelt, das beim diesjährigen Umzug absolut funktionierte. Der Einsatzleiter der Polizei, Hauptkommissar Martin Rickersfeld, sprach am Abend des Umzugs als Fazit von einem „sehr geordneten Ablauf“. Neben zahlreichen Security-Mitarbeitern und sämtlichen Hästrägern der örtlichen Zunft als Ordner waren immerhin rund 30 Polizeikräfte, darunter etwa zwanzig Mitglieder der Bereitschaftspolizei, vor Ort.

Zwanzig Security-Kräfte auf eigene Kosten nötig

Hier liegt jetzt für die Zunft das Problem. Diese zusätzliche Präsenz der Bereitschaftspolizei, die womöglich kurzfristig andernorts gefordert ist, kann nicht grundsätzlich garantiert werden. Dies bedeutet für die Zunft, dass auf der Basis des Sicherheitskonzeptes vorsorglich zusätzlich zwanzig Security-Kräfte auf eigene Kosten geordert werden müssten. Die Kosten der bisherigen externen Sicherheitskräfte teilt man sich mit der Gemeinde.

Umzug schon jetzt defizitär

„Der Umzug ist für uns bereits jetzt schon defizitär. Im Moment sehen wir keine Möglichkeit, auch noch weitere Kosten selbst zu stemmen. Vielleicht finden wir für das kommende Jahr Möglichkeiten. Wir wollen jedoch auf keinen Fall Porzellan zerschlagen. Schließlich haben wir in der zurückliegenden Zeit von allen Institutionen große Unterstützung erfahren. Darauf bauen wir auch für die Zukunft“, so Manuel Ochs.

Unberührt von der Absage des Umzugs bleiben für die kommende Saison die weiteren Aktivitäten der Zunft, die alle wie gewohnt über die Bühne gehen sollen. So das Narrenbaumstellen, der „Hexenball“, der „Abend der Zünfte“, die Familienfasnacht in der Wasenhalle, das „Kartoffelsingen“ wie auch der Rathaussturm am „Schmotzigen Donnerstag“. Gleichzeitig sind die Hästräger wie alle Jahre bei zahlreichen Veranstaltungen befreundeter Zünfte gefragt.

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