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Persönlicher Schicksalsschlag gab Anstoß

Heinz-Jürgen Klutz erhält das Bundesverdienstkreuz

Minister Peter Hauk würdigt das Engagement des 73-Jährigen. Klutz war lange Jahre Vorsitzende der Lebenshilfe Pforzheim/Enzkreis und Geschäftsführer des Christlichen Hospizes Pforzheim/Enzkreis.

zwei Männer beim Handschlag
Peter Hauk (links), Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, ehrt Heinz-Jürgen Klutz. Foto: Harald Bott

„Menschen wie Sie halten die Gesellschaft zusammen“: Mit diesen Worten würdigte Peter Hauk (CDU), Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz des Landes Baden-Württemberg, das Engagement von Heinz-Jürgen Klutz.

Der langjährige Vorsitzende der Lebenshilfe Pforzheim/Enzkreis und Geschäftsführer des Christlichen Hospizes Pforzheim/Enzkreis bekam am Montag in feierlicher Atmosphäre im Ratssaal des Rathauses in Ispringen das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Klutz habe einmal gesagt, dass Inklusion erst erreicht sei, wenn man nicht mehr darüber rede, begann Hauk. Diesen Satz werde er sich als Motto zu Eigen machen, um das Werk von Klutz weiterzutragen. „Mit Menschen wie Ihnen wird die Welt ein Stück weit besser“, so der Minister.

Vater eines behinderten Sohnes

Hauk blickte auch zurück auf den Lebensweg von Klutz. Dieser ist eigentlich gelernter Werkzeugmacher. Als solcher machte er Karriere, erreichte schnell leitende Positionen und kam viel herum in der Welt. 1977 wurde dann sein behinderter Sohn geboren. „Doch Sie haben das Schicksal nicht einfach über sich ergehen lassen“, fuhr Hauk fort, „sondern haben sich überlegt, wie Sie damit fertig werden.“

In dieser Zeit habe sein Engagement für den sozialen Bereich begonnen. „Ihr Lebenswerk ist Vorbild für andere und sollte allen Menschen Mut machen“, sagte Hauk, der an diesem Tag Opfer chaotischer Verkehrsbedingungen wurde und eine halbe Stunde später als eigentlich geplant zu der Festveranstaltung eintraf.

Die Auszeichnung für den heute 73-jährigen Klutz, der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland – umgangssprachlich meist Bundesverdienstkreuz genannt – ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung der Bundesrepublik Deutschland.

Die Verleihung kam zustande auf Anregung der Familie Krichbaum. Der Bundestagsabgeordnete Gunther Krichbaum war auf der Rednerliste für ein Grußwort vorgesehen, musste aber kurzfristig nach Berlin.

Würdigung per Videobotschaft

Stattdessen wurde von dort eine Videobotschaft eingespielt, in der er den Einsatz von Klutz würdigte. Auch Silvia Schmid von der Lebenshilfe sprach ein Grußwort. „Ich habe tiefen Respekt vor Ihrem Lebenswerk“, sagte Schmid.

Sie ist Mitglied im Aufsichtsrat der Lebenshilfe, wo Klutz 20 Jahre aktiv war – zwölf Jahre davon als Vorsitzender. Seinem Engagement, so Schmid, seien unter anderem die Wohnheime in Eutingen und in Brötzingen zu verdanken, ebenso wie die Etablierung eines Netzwerks für die Unterstützung der Lebenshilfe.

Ispringens Bürgermeister Thomas Zeilmeier (parteilos) brachte den Stolz und Dank der Gemeinde zum Ausdruck. Auch Landrat Bastian Rosenau sprach anerkennende Worte. „Ich danke Ihnen als Landrat und als Papa“, sagte Rosenau, der selbst Vater eines behinderten Kindes ist. Klutz’ Sohn Johannes dankte allen Anwesenden für die Ehrung seines Vaters. Die musikalische Umrahmung gestalteten Elisa Schenk (Flöte) und Lisa Schran (Oboe) von der Musikschule Pforzheim.

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