Es sind beeindruckende Zahlen, die deutlich machen, wie groß die Hilfsbereitschaft und das Engagement der Ehrenamtlichen sind, die in Ersingen das Kleiderstüble betreiben: 70 Transporte nach Polen, nach Russland und nach Rumänien haben sie schon organisiert und dabei mehr als 47.000 Pakete für Menschen in Not gepackt.
Seit 25 Jahren gibt es die Einrichtung bereits, die ihr Jubiläum am Dienstagnachmittag bei einem gemütlichen Beisammensein mit Kaffee, Kuchen und Vesper gefeiert hat.
1997 als Teil der katholischen Frauengemeinschaft (kfd) gegründet, sammelt das Kleiderstüble alles, was sauber, gut erhalten und voll funktionsfähig ist: neben Kleidern unter anderem auch Taschen, Spielzeug, Haushaltsgegenstände, Brillen, Werkzeuge und Bettwäsche. Einzige Bedingung: Es muss in einen Karton passen.
Die Spenden kommen garantiert dort an, wo sie gebraucht werden.Rita Huber , Leiterin des Kleiderstübles
„Wir sind sehr dankbar für die vielen Spenden, die wir in den letzten Jahren bekommen haben“, sagt Rita Huber, die das Kleiderstüble aktuell leitet. Untergebracht ist es im Bernhardusheim, wo ihm die katholische Kirchengemeinde einen Raum zur Verfügung gestellt hat. Dort werden am ersten und am dritten Montag im Monat von 17 bis 19 Uhr die Spenden entgegengenommen, auf Brauchbarkeit überprüft und sortiert.
Ersinger Kleiderstüble arbeitet mit Caritas-Station in Rumänien zusammen
Anfangs gingen sie noch nach Polen und Russland, inzwischen nach Rumänien. Dort arbeitet das Kleiderstüble mit der Caritas-Station in Alba Iulia (Karlsburg) zusammen, die die Spenden in sieben Landkreisen ganz gezielt unter anderem an Pfarreien, an Kinder- und Seniorenheime verteilt. „Die Spenden kommen garantiert dort an, wo sie gebraucht werden“, sagt Huber und zeigt Fotos, die sie regelmäßig vom Ausladen der Lastwagen und vom Verteilen vor Ort zugeschickt bekommt.
Der Transport läuft über rumänische Lastwagen, die sowieso nach Deutschland unterwegs sind. Wann sie in Ersingen ankommen, erfahren die ehrenamtlichen Helfer oft erst kurz vorher. In Windeseile wird dann ein Termin zum Verladen der Kartons anberaumt.
Momentan machen den Helferinnen allerdings die steigenden Transportkosten schwer zu schaffen. Um sie auch weiterhin zu einem großen Teil decken zu können, sind sie auf Geldspenden dringend angewiesen. 16 Ehrenamtliche sind momentan dabei, die mit den gespendeten Gegenständen zwar hauptsächlich, aber nicht ausschließlich Menschen in Rumänien unterstützen.
Bei Bedarf helfen sie auch Bedürftigen vor Ort in Ersingen oder geben Spenden an Organisationen wie die Beratungsstelle „Aus-Weg?!“. Zudem arbeitet das Kleiderstüble mit einem Mann aus Karlsruhe zusammen, der Rollstühle, Nähmaschinen, Stoffe und Gehhilfen unter anderem nach Sri Lanka, Kenia und Burundi transportiert. Bald werden wieder Pakete für die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ gepackt.