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Aus dem Gemeinderat

Barrierefreiheit des Bilfinger Bahnhofs ist teuer

Der Kämpfelbacher Gemeinderat stimmt den Plänen der AVG für den Bilfinger Bahnhof zu. Auch die Rathaussanierung ist kurz vor dem Abschluss.

Eine Rampenlösung soll es richten: Der Bilfinger Bahnhof soll in Fahrtrichtung Karlsruhe barrierefrei erreichbar werden. Entsprechende Pläne hat die AVG nun dem Kämpfelbacher Gemeinderat vorgestellt.
Eine Rampenlösung soll es richten: Der Bilfinger Bahnhof soll in Fahrtrichtung Karlsruhe barrierefrei erreichbar werden. Entsprechende Pläne hat die AVG nun dem Kämpfelbacher Gemeinderat vorgestellt. Foto: Nico Roller

Der Bilfinger Bahnhof soll barrierefrei werden, indem der Bahnsteig in Fahrtrichtung Karlsruhe über eine Treppe und eine Rampenanlage mit einer Längsneigung von maximal acht Prozent erschlossen wird. Das sind die wesentlichen Inhalte der Planung, die die Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) in der jüngsten öffentlichen Gemeinderatssitzung am Montagabend vorgestellt hat.

Die Planer haben dabei den Wunsch des Gremiums berücksichtigt, die Barrierefreiheit nicht über die Kirchgrundstraße, sondern direkt am Haltepunkt Bilfingen herzustellen – und zwar über eine Rampe. Eine Vorgehensweise, für die es notwendig ist, das Wohngrundstück zwischen der bestehenden Treppe und der Ebbstraße zu erwerben.

Das ist inzwischen geschehen, sodass dem Vorhaben nun nichts mehr im Wege steht. Geplant ist laut Projektleiter Ronny Adam, die bisherige Treppe zu versetzen und in die Rampenläufe zu integrieren. Eine Abkürzung zur Ebbstraße soll es ebenso geben wie vier Parkplätze und eine Abstellanlage für Fahrräder.

Kosten werden zu 75 Prozent gefördert

Um die Maßnahmen realisieren zu können, müssen die derzeit noch auf dem Grundstück stehenden Gebäude abgerissen werden. In einer aktuellen Kostenschätzung rechnet man mit 2,35 Millionen Euro, inklusive Grunderwerb.

Allerdings winkt laut Adam eine Förderung von 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Die Komplementärmittel in Höhe von rund 922.000 Euro müsste die Gemeinde tragen. Eine Zahl, die Bürgermeister Udo Kleiner (parteilos) sauer aufstieß.

Die 75 Prozent Förderung seien nur die halbe Wahrheit, sagte er. Bei genauem Hinsehen trage die Gemeinde rund 40 Prozent der Gesamtkosten. Wenn der Gesetzgeber Barrierefreiheit fordere, müsse dafür etwas mehr kommen. „Da erwarte ich, dass die Politik eine stärkere Förderung macht“, sagte Kleiner.

Er bat Adam darum, weitere Fördertöpfe abzuklopfen. Auch im Gemeinderat gab es zwar Zustimmung zur Planung, aber Bedenken wegen der hohen Kosten. Michael Schuster (CDU) hielt die Kostenschätzung für „sehr optimistisch“. Deutliche Zweifel seien angebracht.

Gemeinde rechnet mit 1,3 Millionen Euro Kosten

Unter Berücksichtigung von Baukostensteigerungen rechnete Torsten Uhrig (FWV) mit 1,3 Millionen Euro brutto für die Gemeinde. Adam hofft, dass die Vorplanung noch in diesem Jahr abgeschlossen und die Entwurfsplanung im Januar angegangen werden kann. Eine Realisierung im Jahr 2024 wäre aus seiner Sicht möglich.

Die reine Bauzeit für die Hauptgewerke schätzt er auf vier Monate. Nicht weit vom Bahnhof entfernt liegt das Rathaus. Dessen Umbau und Sanierung haben bislang rund zwei Millionen Euro gekostet. Das gab Bürgermeister Kleiner bekannt.

Er rechnet damit, dass die Baumaßnahme auch in dieser Höhe abgerechnet werden kann. Eine Zahl, mit der man sich im Gemeinderat sehr zufrieden zeigte. Thomas Seyffarth (SPD) sagte, für die Sanierung eines Altbaus sei die Kostensteigerung absolut vertretbar. Seitdem Architekt Frank Morlock im Oktober vorigen Jahres dem Gremium den damaligen Vergabekostenstand von rund 1,8 Millionen Euro vorgestellt hatte, sind noch einige Arbeiten dazugekommen. So wurden etwa auch im Bereich des alten Schulhauses zusätzliche Leistungen nötig.

Dabei wurden der in die Jahre gekommene Vereinsraum und das Treppenhaus mit saniert. Weitere Mehrkosten haben sich im Wesentlichen dadurch ergeben, dass im Rathaus historische Befunde bei den Anstricharbeiten festgestellt wurden. Diese wurden gesichert und sollen im Treppenhaus als „historisches Fenster“ für die Nachwelt erhalten bleiben.

Zudem bildeten sie die Grundlage, um den historischen Räumlichkeiten eine vereinfachte, aber dem Gebäude angemessene denkmalpflegerische Aufbereitung zukommen zu lassen. Die Baumaßnahmen sollen laut Morlock bis zum Jahresende fertig sein.

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