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Kinderbetreuung und Wohnen

Bürgermeisterkandidatin Sabine Wagner stellt ihre Kernthemen in Neuhausen-Schellbronn vor

Für die Bürgermeisterwahl am Sonntag, 17. Oktober in Neuhausen haben die vier Bewerbervorstellungen am Montagabend in der Schwarzwaldhalle in Schellbronn begonnen.

Frau auf Bühne
Bei der ersten Bewerbervorstellung um das Amt des Bürgermeisters in Neuhausen stellte sich nur Sabine Wagner vor. Dauerkandidat Speitelsbach kam nicht. Foto: Heinz Richter

Zwei Kandidaten stehen auf dem Wahlzettel: Sabine Wagner, bislang Ortsvorsteherin im Pforzheimer Stadtteil Huchenfeld und Samuel Speitelsbach aus Ravenstein, der mehrere Bürgermeisterbewerbungen laufen hat – unter anderem bei der Wahl im benachbarten Bad Liebenzell im Kreis Calw ebenfalls am 17. Oktober. Zu der Bewerbervorstellung kam er nicht.

Pünktlich um 19 Uhr begrüßte Bürgermeister Oliver Korz (parteilos), der sich nach 24 Jahren Amtszeit nicht mehr um das Amt beworben hatte, in der Schwarzwaldhalle in Schellbronn die Besucher. Pandemiegerecht mit ausreichend Abstand, und es war eine Voranmeldung notwendig. Nicht alle Plätze waren belegt. Um die 70 Besucher verfolgten die Veranstaltung.

Der Gemeinderat hatte schon im Vorfeld, als noch nicht bekannt war, wie viele Bewerbungen für dieses Amt eingehen, festgelegt, dass jeder Bewerber maximal 15 Minuten Redezeit haben würde und dann in bis zu einer Stunde die Bürger Fragen stellen können. Die Antworten müssen in jeweils höchstens zwei Minuten erfolgen.

Einzige Vorstellung von Bürgermeisterkandidatin Sabine Wagner in Schellbronn

Sabine Wagner war nun die einzige Kandidatin bei der Vorstellung, aber die festgelegten Regularien des Gemeinderates wurden befolgt. Bei einer Frage holte sie zu weit aus bei der Beantwortung und es war ein deutliches Piepen von der Uhr, die Hauptamtsleiter Joachim Lutz bediente, zu hören.

Nach acht Fragen von den Zuhörern schloss Bürgermeister Korz um 19.39 Uhr die erste Bewerbervorstellung in Schellbronn. Zweimal fragte das noch amtierende Gemeindeoberhaupt nach, ob der zweite Bewerber Speitelsbach im Saal sei – es kam jedoch keine Antwort und der für ihn reservierte Stuhl in der ersten Reihe blieb leer.

Der Bürgermeister fasste noch einmal zusammen, ausgehend von der Gemeinderatsitzung vom 21. Februar, als der Termin für den Wahltag und einen eventuell notwendig werdenden Nachwahltag festgelegt wurde: Vom 17. Juli bis 20. September waren Bewerbungen für das Amt des Bürgermeisters möglich. Sabine Wagner warf ihre Bewerbung am Samstag, 17. Juli, in den Briefkasten des Rathauses. Die Bewerbung von Samuel Speitelsbach ging am 13. August ein.

„Ich werde gründlich darlegen, warum ich mich in Ihrer wunderschönen Gemeinde beworben habe“, begann Sabine Wagner ihre Rede. Auf ihren Werdegang ging sie nicht mehr im Detail ein, sagte nur, dass sie eine Verwaltungslaufbahn mit verschiedenen Stationen durchlaufen habe und seit 17 Jahren im öffentlichen Dienst tätig ist.

Spezialisiert ist sie als Fachfrau für öffentliches Recht. Für sämtliche Herausforderungen könne sie entsprechende Lösungsansätze anbieten, so die Bewerberin selbstbewusst.

Als Mutter einer fünfjährigen Tochter hob sie das Thema Kinderbetreuung und Schulbesuch hervor. „Den Eltern nützt ein Betreuungsplatz in ein paar Jahren reichlich wenig“, betonte sie im Hinblick auf die Kitaplätze in der Gemeinde.

Wichtig sei es auch, einen strukturierten Schulentwicklungsplan zu haben. Im Fall ihrer Wahl werde sie den Schulanbau unerlässlich vorantreiben, um die Verbandsschule weiter zu entwickeln.

Ich bin offen für neue und moderne Wohnformen.
Sabine Wagner, Bürgermeister-Kandidatin

Außerdem wolle sie attraktives Wohnen ermöglichen, wo dies noch nicht gegeben ist. „Ich bin offen für neue und moderne Wohnformen“, betonte Wagner. Als Beispiele nannte sie ein Mehrgenerationenhaus oder auch Seniorenwohnungen. „In Neuhausen besteht ein hoher Entwicklungsbedarf“, ist ihre Einschätzung.

Die drei laufenden Neubaugebietsplanungen möchte sie schnell vorantreiben. Auch bei den unterschiedlichen Interessen, die in den einzelnen Gebieten vorhanden sind, sollte es Lösungen geben, ist die Kandidatin überzeugt.

Wertschätzung, Offenheit und Transparenz als wichtige Eigenschaften

Sie erinnere sich noch an das, was ihre leider verstorbene Großmutter immer zu ihr sagte: „Sabine, du musst schwätza mit de Leut’“. Als für sie wichtige Charaktereigenschaften nannte sie Wertschätzung, Offenheit und Transparenz.

Den in Coronazeiten stark gebeutelten Vereinen will sie helfen. Dabei verwies Sabine Wagner auf zahlreiche realisierte Projekte mit den Vereinen in den vergangenen neun Jahren in Huchenfeld.

Der Schlusssatz der Kandidatin: „Das sind meine Visionen für Ihre und hoffentlich auch bald meine Gemeinde“. Sabine Wagner ist 33 Jahre alt und wohnt mit Mann und Tochter in Remchingen. Seit 2012 arbeitet sie als Ortsvorsteherin in Huchenfeld.

Die acht Fragen von den Bürgern kreisten darum, wie sie das Vorhaben Schulanbau finanzieren wolle oder auch das Mehrgenerationenwohnen im Detail sowie seniorengerechte Wohnungen. Als ein Bürger den Erhalt des Freibades ansprach, griff Wagner das Thema begeistert auf: Sie sei leidenschaftliche Schwimmerin und schon oft in der Mittagspause im Sommer nach Schellbronn ins Bad gefahren. „Das liegt mir sehr am Herzen“, betonte Sabine Wagner.

Mit der Verkehrsbelastung auf der Durchgangsstraße befasste sich die Frage einer Bürgerin, welche außerdem die fehlende Hausarztpraxis in Schellbronn, seit ein Arzt vor zwei Jahren in den Ruhestand ging, beklagte. Auch die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs von Neuhausen zur S-Bahn nach Weil der Stadt wurde angesprochen.

Am Dienstag fand die Bewerbervorstellung in Neuhausen statt, die gestreamt werden konnte. Diesen Mittwoch beginnt um 19 Uhr im Pallottisaal in Steinegg die öffentliche Vorstellung und am Donnerstag ist die letzte Kandidatenvorstellung im Sankt-Wolfgangs-Zentrum in Hamberg vorgesehen. Beginn ist jeweils um 19 Uhr.

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