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Parcours mit Wohlfühlcharakter

Corona steigert Bewegungsdrang: Der Trimmpfad bei Keltern erlebt ein wahres Revival

Corona steigert den Bewegungsdrang. Weil sonst nichts geht, erlebt der Trimmpfad im Nordwesten Pforzheims ein wahres Revival.

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Wöchentliches Training: Regina Krämer (links) und Larissa König aus Pforzheim treffen sich regelmäßig auf dem Waldsportpfad Herzengrund zwischen Dietlingen und Pforzheim. Foto: Harry Rubner

Im Nordwesten Pforzheims liegt der idyllisch gelegene Waldsportpfad „Herzengrund“. Viele Stationen des 2,2 Kilometer langen Trimmpfads sind mit verschiedenen Geräten ausgestattet. Zudem gibt es eine reine Laufstrecke über 3,9 Kilometer Länge. Weitere Varianten zur Bewegung sind möglich.

Wegen seiner Nähe zum Keltern-Ort wird dieser umgangssprachlich oft als „Waldsportpfad Dietlingen“ bezeichnet. Seit dem Corona-Ausbruch haben viele Menschen in der Region ihre Lauf-Leidenschaft entdeckt oder stillen mangels Möglichkeit im Verein oder Fitnessstudio dort ihren Bewegungsdrang.

Verstärkter Bewegungsdrang seit Pandemie-Beginn

„Seit März 2020 laufen wir regelmäßig zwei Mal in der Woche rund zehn Kilometer im Waldsportpfad“, stellt der in Bilfingen wohnhafte Thomas Glauner bei sich und seinen Lauffreunden einen verstärkten Bewegungsdrang seit Pandemiebeginn fest. Der Grund ist, die Schließung der Fitnessstudios.

Ich muss in die Natur, an die frische Luft.
Johann Scheifele, Trimmpfadnutzer

Für den Pforzheimer Johann Scheifele, der sich gerne auch mit seiner Frau Larissa im Grünen fit hält, kommen Online-Workouts nicht in Frage. „Ich muss in die Natur, an die frische Luft“, schätzt Scheifele den Outdoor-Sport im Stadtwald.

„Vor Corona war ich sechs Mal wöchentlich im Fitnessstudio beim Training und Yoga. Jetzt bin ich drei bis vier Mal pro Woche im Wald“, genießt der durchtrainierte Erdem Sever seine „Ausdauerläufe auch im Winter mit Sturmhaube“ durch den schönen Laubmischwald. Große Freude bereiten Sever auch die Übungsstationen im Parcours zum Hangeln oder am Barren.

Beachtliche Leistungsfähigkeit zwischen den Holmen am Barren

Mit hart erarbeiteter Leichtigkeit präsentiert er flugs seine beachtenswerte Leistungsfähigkeit zwischen den Holmen am Barren. „Ich bin überrascht wie kontaktfreudig und mitteilungsbedürftig seit Beginn von Corona die Menschen hier sind“, stellt der einstige Abwehrrecke vom FC Germania Brötzingen (heute SV Kickers Pforzheim) fest. Der soziale Kontakt durch Begegnungen auf dem Trimm-Dich-Pfad ist für die Menschen offensichtlich enorm wichtig.

Familiäre Atmosphäre am Waldsportpfad

Ins gleiche Horn bläst der Pforzheimer Taekwondo- und Karate-Sportler Stefan Guttke, der mit breitem Equipment wie Hantelscheiben, TRX Bänder (Schlingentrainer) oder einer Gewichtsweste seinen Körper in Form hält. „Ich rede oftmals mit Leuten, deren Vorname ich gar nicht kenne und diese begrüßen mich wie ein alter Freund“, macht Guttke fast schon eine familiäre Atmosphäre am Waldsportpfad aus. Das unterstreicht für Viele auch den Wohlfühlcharakter dieser Location, bei der am Wochenende auch Familien ihre Runden drehen.

Die Freundinnen Regina Krämer und Larisa König treffen sich einmal wöchentlich zum Sport auf dem Waldsportpfad. „Wir tun uns was Gutes, haben Spaß dabei und laden den Akku wieder auf“, nennen die Pforzheimerinnen ihre Gründe für die gemeinsame Zeit beim Nordic Walking, Joggen und Stretching. „Wir reden hier nicht über das Thema Corona“, fügen beide unisono hinzu.

Der Pforzheimer Laufsport-Parcours bringt für „Bewegungshungrige“ eine willkommene Abwechslung in den herausfordernden Pandemie-Alltag.

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