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Festzug begleitet Tiere in Stall

In Dietlingen ziehen die Hinterwälder Rinder ins Winterquartier um

Nachdem zwei Jahre lang der Umzug ins Winterquartier unspektakulär und ohne Publikum vonstattengehen musste, wurde in diesem Jahr in Dietlingen wieder ein Weideabtrieb gefeiert.

Auf dem Weg nach Hause: Hinterwälder-Rinder, Esel und ganz viele Begleiter sind beim Weideabtrieb dabei. Traditionell am 1. November werden die geschmückten Tiere für die Wintermonate zurück in den Ort geführt
Hinterwälder-Rinder, Esel und ganz viele Begleiter sind beim Weideabtrieb dabei. Foto: Susanne Herweg

Gesellschaft auf ihrer Sommerweide hatten die Rinder wie schon in den Jahren zuvor von zwei Eseln, die zur Sommerfrische aus dem Schwarzwald ausgeliehen wurden.

Die Beweidung der artenreichen und geschützten Magerrasen an der Südseite des Essigbergs mit Eseln und Rindern ist wichtig für die Pflege der Landschaft. Sie wird dadurch offengehalten, das Zuwachsen mit Gehölzen wird verhindert und der Lebensraum für seltene Vertreter von Fauna und Flora bleibt erhalten. Zudem ist es für die Nutztiere ein Genuss, dort zu grasen.

Nachdem zwei Jahre lang der Umzug ins Winterquartier unspektakulär und ohne Publikum vonstattengehen musste, wurde in diesem Jahr wieder ein Weideabtrieb gefeiert. „Von den vier Hinterwäldern, die am Essigberg stehen, werden wir allerdings zwei mit dem Wagen abholen müssen“, bedauert Teilzeitlandwirt Klaus Nittel und erklärt weiter: „Die 18-jährige Kuh ist dem Weg nicht mehr gewachsen und ein weiteres Tier hat eine noch nicht ganz verheilte Verletzung an einem der Hufe.“

Ihm gehören die Tiere der alten und inzwischen selten gewordenen Landrasse und er kümmert sich mit großem Engagement um ihr Wohlergehen. So werden nur die beiden jüngeren Rinder und die Esel herausgeputzt und geschmückt von ihrer Weide am Südhang des Essigbergs heruntergeführt.

Weinkönigin Saskia unter Besuchern

Unten am Sportplatz in Dietlingen werden sie bereits von einer großen Zahl Bewunderer erwartet – unter ihnen Weinkönigin Saskia – und zu ihrem Pausenplatz begleitet. Der Weg führt den stetig wachsenden Umzug durch die Bachstraße und die Poststraße bis hinauf zum Niebelsbacher Weg. Dort machen die Tiere eine Rast, bevor es weitergeht in ihren gemütlichen Stall in der Ortsmitte Ellmendingens.

Für die menschlichen Gäste des Weideabtriebs ist am Rastplatz ebenfalls gesorgt. Der Arbeitskreis Heimatpflege und Kunst bietet wieder herzhafte Rindswürste an, dazu Hefezopf und Getränke. Manch einer freut sich über den wärmenden Glühmost. Abschreckend wirkt das Wetter jedenfalls nicht: Mehrere hundert Besucher wollen sich das traditionsreiche Ereignis nicht entgehen lassen und bevölkern die Wiesen um den Niebelsbacher Weg.

Schlepperfreunde präsentieren ihre Traktoren

Auch die Güldnerfreunde Remchingen und die Schlepperfreunde sind wieder mit ihren Traktoren und Holder-Einachsschleppern nach Dietlingen zum Weideabtrieb gekommen und zeigen sie gerne den interessierten großen und kleinen Besucherinnen und Besuchern.

Wer mag, darf sogar mal auf den Fahrersitz klettern und sich wie ein echter kleiner Bauer fühlen. Der Wind lädt einige Kinder dazu ein, nebenan auf der abgemähten Wiese Drachen steigen zu lassen. Und die Kleinsten sind begeistert von den Kühen, Eseln und Ziegen, die vom Trubel völlig unbeeindruckt grasen.

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