Seit kurzem steht in Keltern und seinen Ortsteilen wieder ein funktionierendes Sirenennetz zur Verfügung, das die Bürger in Notsituationen schnell alarmieren kann. An diesem Samstag sollen die Sirenen getestet werden.
„Wir werden die Funktionalität erproben, ob alles so funktioniert, wie es sein soll“, kündigt Kelterns Hauptamtsleiter Steffen Riegsinger im Gespräch mit unserer Redaktion an.
Im Mai sind die Sirenen auf den Rathäusern in Ellmendingen, Dietlingen, Niebelsbach und Dietenhausen, sowie beim evangelischen Kindergarten in Weiler installiert worden. In den kommenden Jahren soll eine weitere Sirene auf dem neuen Feuerwehrhaus in Dietlingen angebracht werden. Dank der eingebauten Batterien sind diese unabhängig vom Stromnetz und verfügen über einen variierbaren Schalldruckpegel.
Probealarm am Samstag
„Die Anlage hat verschiedene Optionen“, erklärt Riegsinger, „nicht nur einen Heulton“. An diesem Samstag, 4. Juni, wird man ab 11.30 Uhr alle Sirenen ertönen lassen, zunächst mit einem einminütigen Dauerton, der außerhalb des angekündigten Probetriebs Entwarnung signalisiert.
Um 11.35 Uhr wird dann ein einminütiger Heulton erschallen. In einem solchen Fall sollen Bürger das Radio einschalten und auf Durchsagen eines örtlichen Senders achten. Feueralarm gibt es dann um 11.40 Uhr: der Dauerton wird hier zwei Mal unterbrochen. Danach signalisiert ein weiterer Dauerton um 11.45 erneut Entwarnung; in diesem Fall also, dass der Probebetrieb beendet ist.
Der Probealarm am Samstag wird nicht der einzige sein. „Es sind weitere angedacht“, kündigte Riegsinger an – orientiert dann jeweils an bundesweiten Alarmtagen, die rechtzeitig vorher angekündigt werden Die Anlage selbst läuft über die Leitstelle in Pforzheim. Von dort aus können die einzelnen Sirenen angesteuert werden, klärt Riegsinger auf.
Katastrophenschutzkonzept wird erarbeitet
Manchmal komme es in einem Krisenfall aber auch vor, dass man nicht so einfach kommunizieren könne. In diesem Fall gebe es die Möglichkeit, dass man auch vor Ort in der jeweiligen Gemeinde auf den Speicher geht und an den Anlagen das Knöpfchen drückt, das den Alarm dann auslöst, so der Hauptamtsleiter.
Momentan arbeitet man in Keltern auch an einem Katastrophenschutzkonzept, das unter anderem klärt, wie das Krisenmanagement funktioniert und wie der Krisenstab arbeitet. Teil dieses Konzepts wären dann auch die Sirenen und die Frage, wer den Warnton im Notfall jeweils auslösen muss. „Das wollen wir in den nächsten zwölf Monaten angehen.“
Grundsätzlich kann bei Naturgefahren gewarnt werden, bei Hochwasser, gefährlichen Wetterlagen oder Waldbränden, aber auch bei Unfällen in Chemiebetrieben oder wenn biologische Gifte im Spiel sind. Im Ernstfall gilt dann: Ruhe bewahren, Türen und Fenster schließen und weitere Informationen via Warn-App, Internet, Radio oder Fernsehen einholen. Die Notrufe 110 und 112 dürfen nur in einem akuten Notfall gewählt werden, sollen aber auf keinen Fall als Informationsquelle benutzt werden, teilt die Gemeinde mit.