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Gelungene Partnerschaft

Klassen der sonderpädagogischen Gustav-Heinemann-Schule ziehen in Dietlinger Grundschule ein

Die Heinemann-Schule kann ihre Räume nicht nutzen und sucht Klassenzimmer – in Dietlingen stehen seit Jahren Teile der ehemaligen Haupt- und Werkrealschule leer.

Männer stehen in Klassenzimmer
Ein freundliches Klassenzimmer mit viel Platz zum Lernen und auch mal Sich-Zurückziehen für die Schüler der GHS: Volker Schneider, Daniel Heintzmann und Jan Lenhart (von links) begrüßen die Vorteile der Schulnachbarschaft. Foto: Susanne Herweg

Schon seit Beginn des laufenden Schuljahrs im vergangenen Sommer haben sich am Schulstandort Dietlingen die Klassen- und Fachräume wieder gefüllt, die schon so lange ungenutzt waren. In die Räume der vor einigen Jahren aufgegebenen Haupt- und Werkrealschule sind Klassen des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums des Gustav-Heinemann-Schule eingezogen – unter ein Dach mit der Johannes-Kepler-Grundschule.

Alle Beteiligten ziehen eine positive Zwischenbilanz. Die Nachbarschaft der beiden Schulen werde immer weiter mit Leben gefüllt, heißt es. In Dietlingen lernen aktuell 38 Schulkinder der GHS aus Pforzheim und dem Enzkreis, deren geistige Entwicklung durch das sonderpädagogische Konzept der Schule besonders gefördert wird, verteilt auf fünf Klassen und betreut von 16 Lehr-, fünf Betreuungskräften und sieben Schulbegleitungen.

Stufenleiter Jan Lenhart ist vom Schulstandort begeistert: „Die Klassenzimmer sind super: hell, groß und frei. Auch die Akustik ist hier eine völlig andere als zum Beispiel in der Containerlösung auf dem Lerncampus Bauschlott. In diesem Standort liegt ein großes Entwicklungspotential für die Schüler.“

Corona hat die Kooperation ausgebremst

Das bestätigt auch Daniel Heintzmann, der Anfang Februar aus Karlsruhe an die GHS zurückgekehrt ist und die Schulleitung übernommen hat: „Es ist spannend, was hier in so kurzer Zeit geschehen ist. Die Corona-Regelungen haben die Kooperation zwischen den beiden Schulen zwar ausgebremst, aber die positive Seite ist, dass die Kinder Zeit hatten, hier gut anzukommen. Auch einfache Abläufe wie der Gang zu den Sanitärräumen, zum gemeinsamen Mittagessen und in die Pause haben sich gegenüber denen in den Klassencontainern komplett geändert.“

Mit dem ganzen Kollegium sind sie dankbar, im Schulzentrum Speiterling untergekommen zu sein. Volker Schneider, Rektor der Johannes-Kepler-Grundschule an den beiden Kelterner Standorten, ist von der Aufnahme der GHS-Klassen überzeugt. In der JKS Dietlingen werden zurzeit rund 90 Schüler in sechs Klassen von acht Lehrkräften unterrichtet. „Das Schulleben hat sich etwas verändert, aber alle haben das gut aufgenommen.

Beide Schulen unterrichten hier Kinder der Klassen 1 bis 4, und so haben wir allerbeste Möglichkeiten, von der Expertise des jeweils anderen zu profitieren. Wir tauschen uns aus und können nach Lockerung der Regeln nun auch endlich in gemeinsame Überlegungen zu Kooperationsfeldern und -möglichkeiten einsteigen“, berichtet er. „Das machen wir in aller Ruhe und Gelassenheit, aber erfolgsorientiert.“

Dabei soll es um die gemeinsame Nutzung des Schulhofs, der Spielgeräte und Sozialräume gehen, um Projekttage, Schulfeiern, Lernwerkstätten und Vieles mehr. Nach dem Schuljahr 2015/16 wurde die im Speiterling einst ansässige Haupt- und Werkrealschule aus Mangel an Schülern aufgegeben. Seitdem war dort nur noch die Johannes-Kepler-Grundschule beheimatet und viele Räume wurden nur noch sporadisch für Projekte oder im Ferienprogramm genutzt.

Bis zum Ende der Sanierung müssen Klassen verteilt werden

Dann aber meldete die Gustav-Heinemann-Schule, Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum aus Pforzheim, im Landratsamt weiteren Platzbedarf. Ihr Gebäude in der Habsburgerstraße musste aus Brandschutzgründen geschlossen werden. Bis es saniert ist, müssen die Klassen auf verschiedene Standorte verteilt werden.

Kelterns Bürgermeister Steffen Bochinger hatte gleich signalisiert, dass die Gemeinde zur Aufnahme in die Räumlichkeiten der Johannes-Kepler-Schule bereit und in der Lage sei. Alle dafür nötigen Verwaltungs- und Schulgremien erteilten die Zustimmung und es konnte losgehen: Die nötigen Umbau- und Umgestaltungsarbeiten begannen. Die vorsichtige Planung sah zunächst den Einzug zum zweiten Schulhalbjahr im Februar 2022 vor.

Weil aber alles viel schneller ging, als erhofft, war es bereits zum Schuljahresbeginn möglich, die vorgesehenen Grundstufenklassen in das Schulgebäude aufzunehmen. Nach dem langen Teil-Leerstand werden nun zur großen Zufriedenheit des Rektors endlich wieder alle Räume des großzügigen Schulgebäudes gemäß ihrer Bestimmung als Lernorte genutzt.

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