Bestürzt und traurig äußert sich der amtierende Kelterner Bürgermeister Steffen Bochinger (parteilos) über den Tod seines Vorgängers im Amt. „Das ist unfassbar und unglaublich und trifft einen ins Herz“, sagte er dieser Redaktion.
Der Rathauschef war beim Zelten im Südbadischen, als er die Nachricht vom tödlichen Unfall erhielt. Er brach seinen Urlaub ab und ist seitdem wieder bei der Arbeit im Rathaus.
Den Mitarbeitern in der Ortsverwaltung, die zum Teil selbst mit Pfeifer zu dessen Amtszeit zusammengearbeitet haben, teilte er am Mittwoch mit, dass Pfeifer verstorben ist. Die Kollegen seien natürlich bestürzt gewesen. An allen Rathäusern hat die Gemeinde inzwischen Trauerbeflaggung angebracht.
Ulrich Pfeifer war für mich Berater, Freund und ein Vertrauensmann in vielen Situationen und Stunden.Steffen Bochinger, amtierender Bürgermeister Keltern
„Ulrich Pfeifer war für mich Berater, Freund und ein Vertrauensmann in vielen Situationen und Stunden“, sagt Bochinger, der im Juli 2013 zum Nachfolger von Pfeifer gewählt wurde. Dieser war im Jahr zuvor im Amt bestätigt worden, zog sich dann aber aus gesundheitlichen Gründen zurück, weil er nicht mehr mit voller Kraft seine Amtsgeschäfte führen konnte.„Er war ein Mister 110 Prozent“, sagt Bochinger. „Man konnte sich tausendprozentig auf ihn verlassen.“
Ulrich Pfeifer war ein absoluter Familienmensch
Bei der Verabschiedung 2013 in der Speiterlinghalle wurde klar, dass Pfeifer, der seit 2004 Bürgermeister von Keltern war, viel Wertschätzung in der Bevölkerung genoss. Der 55-Jährige, der eine Frau, zwei erwachsene Kinder und Enkelkinder hinterlässt, sei außerdem ein „absoluter Familienmensch“ gewesen.
Ulrich Pfeiffer war ein sehr feiner Mensch, der sich mit großem Engagement und Herzblut für seine Mitmenschen engagiert hat, nicht nur in seiner Zeit als Bürgermeister.Bastian Rosenau, Landrat
Auch Landrat Bastian Rosenau äußerte sich. „Die schockierende Nachricht hat uns alle zutiefst bestürzt. Ulrich Pfeiffer war ein sehr feiner Mensch, der sich mit großem Engagement und Herzblut für seine Mitmenschen engagiert hat, nicht nur in seiner Zeit als Bürgermeister.“ Dabei habe er sich und seine Person nie in den Vordergrund gerückt, sondern sei ein bescheidener Kämpfer für andere gewesen. Rosenau weiter: „Wir werden ihn schmerzlich vermissen, aber auch immer in bester Erinnerung behalten.“
Nach seiner Zeit als Bürgermeister war Pfeifer, der mit seiner Familie in Auerbach lebte, zunächst für die Beratungsstelle des Lohnsteuerhilfevereins Karlsbad tätig und war dann Verwaltungsleiter am Zentrum für individuelle Erziehungshilfen (Zefie) in Karlsruhe. Die Gemeinde plant einen Nachruf im Gemeindeblatt und einen Rückblick auf die Verdienste Pfeifers.
Neue Erkenntnisse zum Unfallhergang
Am Donnerstagabend gab es laut Staatsanwaltschaft und Polizei neue Erkenntnisse zum Unfallhergang. Es bestehe laut eines Unfallsachverständigen die Möglichkeit, dass nicht Ex-Bürgermeister Pfeifer in Richtung Pforzheim fuhr, sondern der 30 Jahre alte Fahrer des anderen Fahrzeugs und der Jüngere aus noch nicht geklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn geriet. Bisher war man von einer anderen Situation ausgegangen, teilen Polizeisprecherin Sabine Maag und Tobias Wagner von der Staatsanwaltschaft in Pforzheim mit. Die weiteren Ermittlungen dauern an.