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Aktion soll fortgesetzt werden

Warum Kinder in Kenia das Radtrikot des RSV „Schwalbe“ Ellmendingen tragen

Radsport in Afrika? Zwar gibt es Erfolge in der höchsten Kategorie, doch finanzielle Gründe verhindern oftmals, dass Kinder den Sport betreiben können. Der RSV „Schwalbe“ Ellmendingen will dies ändern und hat erste Schritte unternommen.

Die Trainingsausfahrten beim Thika Cycling Club in Kenia finden in den Farben des RSV „Schwalbe“ Ellmendingen statt.
Die Trainingsausfahrten beim Thika Cycling Club in Kenia finden in den Farben des RSV „Schwalbe“ Ellmendingen statt. Foto: Jackline Wairimu

Nicht nur auf den Straßen der Region sind die markanten Trikots des RSV Ellmendingen zu sehen, sondern seit wenigen Wochen auch in Kenia. 135 Trikots sowie zahlreiche Hosen, Helme, Schuhe und Werkzeuge spendete der Verein. Insgesamt kamen rund 220 Teile zusammen.

Zustande kam der Kontakt durch Matthew Gregory. Er besuchte im vergangenen September eine Schulung zum Radsporttrainer in der Schweiz. Dort lernte er Jackline Wairimu Mwangi kennen. Sie ist Cheftrainerin der Jugend beim kenianischen Radfahrverband und leitet ein eigenes Entwicklungsprojekt in Thika.

Dort will sie Kinder unterstützen, die hauptsächlich aus armen Familien kommen und bei denen für Sportbekleidung kein Geld vorhanden ist. Oftmals ist der Weg zur Schule weit und Schuluniformen und Gebühren belasten die Familien zusätzlich. Derzeit trainieren rund 50 Kinder und Jugendliche im Thika Cycling Club. Um zu unterstützen starteten die „Schwalben“ einen internen Aufruf und sammelten Material.

„Schwalbe“ Ellmendingen steht für Engagement für sozial Schwächere

Für den Verein selbst war es die erste Spende dieser Art. Allerdings haben die „Schwalben“ in der Vergangenheit sozial schwächeren Familien immer wieder geholfen. Hierzu gibt es ein Kontingent an Rädern und Kleidung, das zur Verfügung gestellt werden kann.

Als 2015 viele Flüchtlinge Deutschland erreichten, gab es für RSV-Ehrenvorsitzenden Karl-Heinz Kaiser nichts zu überlegen. Man krempelte die Ärmel hoch und hat über regionale Händler Fahrräder besorgt und verschenkt. Mountainbike-Ausfahrten und Training trugen dazu bei, sehr schnell sprachliche Barrieren abzubauen. Zusätzlich bietet der Verein seit Jahren eine breitgefächerte Jugendarbeit. Für das Projekt „Kooperation Schule-Verein“ erhielten die Ellmendinger mehrfach den Sportförderpreis.

Rund 50 Kinder und Jugendliche sind beim Thika Cycling Club aktiv
Rund 50 Kinder und Jugendliche sind beim Thika Cycling Club aktiv Foto: Jackline Wairimu

Für Kenia soll es keine einmalige Aktion bleiben. „Wir möchten unsere Unterstützung für den Thika Cycling Club weiter ausbauen“, sagt Gregory. Angedacht sei, gebrauchte Fahrräder und Ausrüstung zu schicken.

Radsport wird in Afrika immer populärer

Gregory erklärt, dass Afrika im Radsport zwar weiterhin Entwicklungsland ist, aber sich in den vergangenen Jahren viel getan hat. Talente aus Äthiopien, Südafrika und vor allem aus Eritrea erhielten Profiverträge. Biniam Girmay aus Eritrea gewann 2022 eine Etappe beim dreiwöchigen Giro d‘Italia und den belgischen Klassiker von Gent nach Wevelgem.

In zwei Jahren hat der Radsport-Weltverband (UCI) geplant die Straßenrad-Weltmeisterschaft in Ruanda auszutragen. „Es ist erfreulich, dass die UCI den Radsport in Afrika in den Fokus genommen hat und die dortigen Verbände unterstützt“, sagt Gregory. Gleichzeitig würde er sich wünschen, dass mehr Vereine ermutigt werden, eigene Initiativen zu starten, um die Expansion des Radsports in Entwicklungsländern zu fördern.

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