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Initiative für naturnahe Gärten

Kinder schaffen in Kieselbronn ein Biotop für heimische Insekten

Die „wilden Bienen“ haben an der Kreuzung von Weihergäßle und Dürrner Straße in Kieselbronn ein Beet bepflanzt. Die Kinder- und Jugendgruppe des Kieselbronner Obst- und Gartenbauvereins schafft damit ein Biotop für Insekten.

Beitrag zum Naturschutz: Die Vorsitzende des Kieselbronner Obst- und Gartenbauvereins, Petra Beck, bepflanzt zusammen mit Jonas, Ludwig, Lisa und Elisa ein Beet mit heimischen Stauden.
Beitrag zum Naturschutz: Die Vorsitzende des Kieselbronner Obst- und Gartenbauvereins, Petra Beck, bepflanzt zusammen mit Jonas, Ludwig, Lisa und Elisa ein Beet mit heimischen Stauden. Foto: Nico Roller

Ein Loch nach dem anderen graben die Kinder in den Boden, nehmen die Pflanzen aus den kleinen Plastiktöpfen und setzen sie vorsichtig in die Vertiefung. Danach das Ganze noch ordentlich fest drücken – und fertig.

Innerhalb weniger Minuten haben die Kinder das kleine Beet an der Kreuzung von Weihergäßle und Dürrner Straße bepflanzt. Sie gehören zu den „wilden Bienen“, zur Kinder- und Jugendgruppe des Kieselbronner Obst- und Gartenbauvereins, der mit der Pflanzaktion unter Beweis stellt, dass es gar nicht schwer ist, den eigenen Garten naturnah zu gestalten.

Im Gegenteil: „Kinderleicht“ sei das Ganze, sagt die OGV-Vorsitzende Petra Beck: Und obendrein ganz schnell erledigt. Zusammen mit der Gemeindeverwaltung und der Kieselbronner Umweltliste hat ihr Verein eine Initiative für mehr naturnahe Gärten ins Leben gerufen, unterstützt von der Firma Gartenspielraum. Als sie mit der naturnahen Gestaltung der Außenanlagen des Kindergartens „Regenbogen“ beschäftigt war, hat alles angefangen.

Bürgermeister Heiko Faber (parteilos) war von der Arbeitsweise und von der Philosophie der Firma beeindruckt, die anschließend noch zwei Spielplätze und eine Fläche bei der Festhalle mit einem naturnahen Konzept gestaltete. Um die Öffentlichkeit über dessen Inhalte zu informieren, hielt Michaela Senk von der Firma Gartenspielraum im Herbst einen Vortrag in der Festhalle.

Zwar lockte er nur wenige Zuhörer an. „Aber die, die da waren, sind begeistert gewesen“, erzählt Faber, dem das allerdings nicht reichte. Denn ihm war klar: „Ein Vortrag ist vielleicht nicht unbedingt das, was die Menschen lockt.“ Etwas Augenfälligeres sollte her.

Etwas, das das Thema mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. So entstand die Idee mit dem Pflanzbeet an der Kreuzung von Weihergäßle und Dürrner Straße.

Für Kleintiere gibt es einen Steinhaufen

Ein Biotop für heimische Insekten soll es sein, bepflanzt mit heimischen Stauden wie Wegwarte, Fetthenne, gelbe Skabiose, Wiesen-Witwenblume, Bohnenkraut, wilde Karde, Natternkopf, Heilziest und Skabiosen-Flockenblume.

Vorher hatte sich an der Stelle eine Wiese befunden. Sie wurde entfernt und durch ein mageres Substrat aus Kies, gemischt mit Kompost, ersetzt. Auf ihm bilden die Pflanzen laut Senk eine bessere Blüte aus, weil sie sich dort unbedingt vermehren müssen, um ihr Überleben zu sichern.

Wir müssen ganz dringend etwas tun.
Michaela Senk, Firma Gartenspielraum

Für Kleintiere wie Eidechsen oder Spinnen gibt es einen Steinhaufen, für die Wildbiene Totholz und eine Sandlinse. Senk sagt, die Wildbienen und Insekten seien am Sterben. „Wir müssen ganz dringend etwas tun, um unsere biologische Vielfalt zu erhöhen.“ Denn: Ohne Wild- und Honigbienen werden in Zukunft viele Kulturpflanzen nicht mehr bestäubt.

Wer mehr über dieses Thema wissen möchte, der kann den Vortrag besuchen, den Senk am Freitag, 6. Mai, ab 17 Uhr in den Räumen des Kindergartens „Regenbogen“ in Kieselbronn hält. Dabei wird sie anhand der dort bereits vorhandenen Bepflanzung ihr Konzept anschaulich erklären. Danach besteht für Interessierte noch die Möglichkeit, sich das Pflanzbeet an der Kreuzung von Weihergäßle und Dürrner Straße zeigen zu lassen.

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