Skip to main content

Wahl am 24. Oktober

Sechs Kandidaten für das Knittlinger Bürgermeisteramt stellen sich knapp über 100 Besuchern

Mit welchem Thema können die Aspiranten für das Bürgermeisteramt in Knittlingen potenzielle Wähler überzeugen? Die erste Runde vor Publikum am Freitag ließ noch viele Fragen offen.

Kozel, Stöhr, Blume, Streinhilper, Leitenberger, Meister (vlnr) moderiert von Martin Reinhardt
Männerriege: Die Bürgermeisterkandidaten Alexander Kozel, Jochen Stöhr, Florian Georg Maximilian Blume, Timo Streinhilper, Andreas Leitenberger sowie Klaus Meiser (von links) haben sich den Knittlingern gestellt, moderiert von Martin Reinhardt. Foto: Arnd Waidelich

Knittlingen wählt am 24. Oktober einen neuen Bürgermeister. Am Freitagabend stellten sich sechs Kandidaten in der Weissachtalhalle erstmals der Öffentlichkeit vor. Zwei weitere Termine folgen am 11. und 13 Oktober um jeweils 19 Uhr.

Angesichts der Bedeutung der Wahl blieb die Resonanz der Veranstaltung in Freudenstein eher bescheiden. Mit genau 107 Besuchern wurde noch nicht einmal die angesichts Corona vom Wahlausschuss auf 160 festgelegte Obergrenze erreicht. Nachfragen des Publikums waren selten. Gerade mal drei Fragesteller wollten den Kandidaten auf den Zahn fühlen.

Ohne Pult mussten sich die Kandidaten den Besuchern vorstellen. Man habe im Wahlausschuss großen Wert darauf gelegt, so dessen Vorsitzender und stellvertretende Bürgermeister Martin Reinhardt, „dass sie sich nicht hinter einem Stehpult oder einem Tisch verstecken können“. Dieser Herausforderung war der ein oder andere an jenem Abend nicht gewachsen.

Hallen-Situation und Neubaugebiete dominieren Vorstellung in Knittlingen

Mit dieser Ausgangsvoraussetzung präsentierte sich tatsächlich eine breite Palette an sehr unterschiedlichen Bewerbern. Das reichte von bekannten Lokalmatadoren bis hin zu dem bunten Paradiesvogel Florian Blume, der schon bei der vorherigen Bürgermeisterwahl vergeblich gegen den damaligen Amtsinhaber Heinz-Dieter Hopp angetreten war. Der Noch-Amtsinhaber hatte seine schon avisierte Kandidatur zurückgezogen. Er war nicht erschienen und geriet nicht nur bei Blume in der Rückschau auf die vergangenen 24 Jahre ins Visier der Kandidaten.

Zwei Themen dominierten am Abend. Alle Kandidaten streiften die desolate Hallen-Situation in Knittlingen, genauso wie die Problematik der Ausweisung von Neubaugebieten, speziell die Möglichkeiten rund um das Neumo-Gelände.

Dem widmete sich selbstverständlich auch Alexander Kozel als erster Kandidat in der Runde. „Mit mir werden Sie eine moderne und bürgernahe Verwaltung haben“, betonte er. Wichtig sei ihm der Kontakt zum Bürger. Er werde feste Bürgersprechstunden einrichten, was auch später Timo Steinhilper versprach.

Er werde mit seinem Laptop mal vor dem Backhaus oder an der Bushaltestelle sitzen, um dort direkt mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Besonders am Herzen liege ihm die Kinderbetreuung und der Ausbau der Schulen. Auf der anderen Seite der Alterspyramide müsse man sich um genügend Pflegeplätze kümmern. Den Vereinen sei man es schuldig, sich um den Ausbau der Hallen zu kümmern.

Knapp fiel die Vorstellung von Jochen Stöhr aus. Der 58-jährige Knittlinger beschränkte sich auf seinen Lebenslauf, ebenso wie anekdotenhafte Berichte von Konflikten mit Amtsinhaber Heinz-Dieter Hopp. Ein krasser Gegensatz zum folgenden Florian Georg Maximilian Blume. Seine Liebe gehöre der Jonglage und dem Schreiben von Gedichten und der Therapie eigener Leiden. Sein Credo sei, dass die Bürger mit ihm die Möglichkeit erhielten, in den nächsten acht Jahren ihre Stimme zu erheben, sowie sich von der Wachstumsideologie abzukehren.

Unterschiedliche Charaktere kämpfen um das Amt des Bürgermeisters von Knittlingen

Konkreter wurde der Freudensteiner Ortsvorsteher Timo Steinhilper. Der Bauamtsleiter Maulbronns will die Stadtmitte attraktiver und die Marktstraße zur zentralen Adresse in Knittlingen machen. Die Altstadt rund um das Faustmuseum und die Kelter müsse fortentwickelt werden. Jedes städtische Gebäude werde eine Phototvoltaikanlage erhalten.

Auf seine Erfahrungen als Immobilienvermittler stützte sich Andreas Leitenberger. Als solcher habe er „schon so manchen neuen Knittlinger gemacht“. Er plädierte für ein Stadtentwicklungs- und Mobilitätskonzept, wie er es in seiner Heimatstadt Bretten schon habe mitgestalten können.

Als Letzter in der Riege versprach mit dem Tankstellenbesitzer Klaus Meiser ein altgedienter Knittlinger Kommunalpolitiker „wieder mehr Kommunikation zwischen Bürgern und Rathaus“. Der amtierende Bürgermeister habe den Hochwasserschutz über viele Jahre ignoriert. Dort müsse nach gesteuert werden.

nach oben Zurück zum Seitenanfang