Nach wie vor ist nicht viel zu sehen auf dem Gelände an der Steiner Wilhelmstraße, auf dem ein Seniorenheim mit 100 Pflegeplätzen und 30 Wohnungen für betreutes Wohnen entstehen soll. Dabei hatte die als Betreiber fungierende Haus-Edelberg-Gruppe Ende Oktober mitgeteilt, noch vor Weihnachten 2020 würden die Bauarbeiten starten.
Das scheint wohl nicht der Fall gewesen zu sein: Aktuell wirkt das eingezäunte Gelände unverändert verlassen, zu sehen sind unter anderem ein paar Kies- und Erdhaufen, ein paar Löcher im Boden, Bordsteine und Kanalschachtbauteile. Ein Baucontainer steht bereits. Große Baumaschinen sucht man jedoch vergebens.
Lockdown und zweite Corona-Welle als Auslöser
Auf Nachfrage dieser Zeitung teilt die Pressestelle der Haus-Edelberg-Gruppe mit, die zweite Welle und der harte Lockdown würden sich auch auf das Bauvorhaben auswirken: „Viele Dinge dauern in der Pandemie länger als geplant.“ Termine, Abstimmungen, Genehmigungen: Alles verzögere sich durch die besondere Lage. „Umso dankbarer sind wir für den engen Kontakt mit Herrn Bürgermeister Genthner und seinem Team.“
Zurzeit liefen die Vorbereitungen für das Bauvorhaben in geordneten Bahnen. Konkret seien das die vier Ausschreibungen und Vergaben für die Erdarbeiten, die Aufzüge, die Stahlbetonarbeiten und für den Spezialtiefbau, der die Pfahlgründung vornimmt. „Dann wird die von uns beauftragte Firma mit dem Bau beginnen. Wir hoffen, dass es Ende Februar bis Anfang März soweit ist.“
Auch Königsbach-Steins Bürgermeister Heiko Genthner hofft auf einen baldigen Baubeginn. „Ich denke, dass nicht nur ich erwarten durfte, dass es schneller vorangeht“, teilt er auf Anfrage dieser Zeitung mit: „Wichtig ist, dass es nun bald losgehen soll und die Baumaßnahme dann zügig voranschreitet.“ Der Geschäftsführer der Bauherrin habe ihm zugesagt, die Öffentlichkeitsarbeit zu verbessern, damit die Einwohnerschaft gut informiert werde. Genthner lässt wissen: Seitdem die Grundstückseigentü
mer ihre Grundstücke an die Gesellschaft verkauft haben, unterstütze die Gemeinde das Vorhaben – etwa durch Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen „in kürzest möglicher Zeit“ und im Genehmigungsverfahren beim Landratsamt.Eigentümerin sicherte Betrieb bis Ende 2021 zu
„Durch einen Vertrag mit der neuen Grundstückseigentümerin haben wir sichergestellt, dass dort auch das gebaut wird, was wir in unserer Gemeinde dringend benötigen: ein Pflegeheim und betreute Wohnungen. Und dass das Bauvorhaben schnell umgesetzt wird“, sagt Genthner und verweist auf ein Vertragsstrafen-Versprechen, das man vereinbart habe für den Fall, dass das Seniorenzentrum nicht zu dem vereinbarten Termin fertiggestellt wird.
Die Grundstückseigentümerin habe seinerzeit zugesichert, bis Ende Januar 2021 das Seniorenzentrum in Betrieb zu setzen, sagt der Bürgermeister. Im September 2019 habe der Gemeinderat sein Einvernehmen zum Bauantrag erteilt, die Abbrucharbeiten der vorhandenen Gebäude seien im Dezember beendet gewesen. Eine Quellleitung sei bereits verlegt und angeschlossen.
Zu „erheblichen Verzögerungen“ hätten erneute und erweiterte Baugrunduntersuchungen geführt, die wegen des schlechten Baugrunds nötig waren. Zu einer Verzögerung komme es auch wegen Corona: „Beim letzten Kontakt mit der Bauherrin im Januar 2021 wurden wir darüber informiert, dass die beauftragte Baufirma eine längere Winterpause macht, als ursprünglich geplant und bald eine Pressemitteilung zum Baubeginn erfolgen würde“, so Genthner, der erklärt: Vor einigen Tagen habe die Baufirma einen Baucontainer und ihr Baustellenschild auf dem Areal in der Wilhelmstraße aufgestellt.