Stundenlang haben sie diskutiert und sich viele Gedanken gemacht, wie Königsbach-Stein noch lebenswerter werden kann. 56 Bürger haben sich am Samstag im Rahmen des Quartiersprojekts „Gemeinsam Zukunft gestalten“ in der Steiner Heynlinturnhalle getroffen und Ideen gesammelt.
Ein Bürgerhaus für alle Generationen wurde ebenso ins Gespräch gebracht wie ein kostenfreier Bürgerbus und eine Kommunikationsplattform, die das Gemeindeleben transparenter machen soll.
Auch das Zusammenwachsen der Vereine soll gestärkt werden. Etwa, indem man regelmäßige Treffen der Vorstände etabliert, oder durch einen Tag der Vereine, an dem sich alle präsentieren können.
Schulen sollen Feldwege „adoptieren“
Weitere Ideen waren die Implementierung eines Radnetzes, Mitfahrbänke, eine Ehrenamtsbörse und eine Kulturhalle. Weil letztere mit hohen Kosten verbunden wäre, kam der Vorschlag, zunächst ein Zelt zwischen den beiden Ortsteilen aufzubauen und dort auszuprobieren, ob ein kulturelles Angebot auf ausreichend große Resonanz stoßen würde.
Auch die Schulen nahmen die Teilnehmer in den Blick und schlugen unter anderem eine Aktion vor, bei der Schüler einen Feldweg „adoptieren“ und sich dort um die Müllbeseitigung kümmern.
Ebenso denkbar wären Lesepatenschaften an der Grundschule, auch unter Einbeziehung des Netzwerks 60 plus.
„Es gab sehr intensive Gespräche“, sagt Prozessbegleiter Christoph Weinmann: Das Ergebnis sei „sehr kondensiert“ und nehme alle Generationen in den Blick.
Es ist gelungen, sich auf einige konkrete Punkte zu einigen.Christoph Weinmann, Prozessbegleiter
Weinmann freut sich, dass sich viele Menschen an der Ideenschmiede beteiligt haben. Zunächst dachten sie in Kleingruppen darüber nach, was in Königsbach-Stein für ein gutes Miteinander noch fehlt und wie man es voranbringen könnte.
Die gesammelten Ideen ordneten die Teilnehmer nach Kategorien, arbeiteten sie anschließend weiter aus und nahmen eine Priorisierung vor. „Es ist gelungen, sich auf einige konkrete Punkte zu einigen“, sagt Weinmann. Ihm war es wichtig, dass die Ideenschmiede in Präsenz stattfindet und niederschwellig ist.
Um möglichst viele Menschen zu erreichen, haben die Organisatoren im Vorfeld nicht nur öffentlich eingeladen, sondern auch gezielt Vereinsvorstände, politische Akteure, Mitglieder des Netzwerks 60 plus und anderweitig Engagierte angesprochen. Zudem wurden 500 zufällig ausgewählte Bürger persönlich angeschrieben.
„Ich fand es sehr spannend“, erklärt Michaela Bruder, Koordinatorin des Netzwerks 60 plus: „Wenn es uns wirklich gelingt, diese Themen voranzubringen, dann können wir etwas Nachhaltiges für die Kommune schaffen.“
Strategieworkshop folgt im September
Um die Ideen weiter zu konkretisieren, wird es am 18. September einen Strategieworkshop geben, der allen Bürgern offensteht. Davor findet aber am kommenden Sonntag, 25. Juli, ein Sommerfest der Patenschaften statt, ebenfalls in der Heynlinturnhalle.
Dann soll es um verschiedene Formate gegenseitiger Unterstützung gehen, etwa im Bildungsbereich oder beim Einkaufen.