Lange ist beraten und diskutiert, geplant und optimiert worden. Doch nun rückt der Baubeginn für die Erweiterung des Königsbacher Bildungszentrums immer näher. Bereits im Februar kommenden Jahres könnte es so weit sein – vorausgesetzt, dass davor bei den Ausschreibungen der ersten beiden Vergabepakete alles gut läuft.
Wovon Projektplanerin Regine Steiner allerdings fest ausging, als sie in der jüngsten Versammlung des zuständigen Schulverbands den Zeitplan zusammen mit den einzelnen Vergabepaketen vorstellte. Ziel ist es laut Steiner, das Prozedere auf möglichst wenige Vorgänge zu begrenzen.
Was sich auch am Volumen der einzelnen Vergabepakete zeigt. Das erste ist mit Abstand das größte, zumindest in Bezug auf die Kosten: Rechnet man alle darin enthaltenen Gewerke zusammen, kommt man auf mehr als 50 Prozent des Gesamtbudgets. Unter anderem umfasst es die Abrissarbeiten, die Bohrarbeiten, die Zimmerer-, Holz- und Aufzugsarbeiten, die Erd-, Entwässerungskanal-, und Rohbauarbeiten mitsamt Stahlbauträger und Laubengang. Außerdem enthalten sind Sanitär, Heizung, Lüftung und Kühlung, Elektro, Blitzschutz und Photovoltaik-Anlage.
Mitte Juli soll über die Vergaben entschieden werden
Den Rücklauf der Angebote erwartet Steiner bis Anfang Juni, sodass die Verbandsversammlung bei ihrer Sitzung Mitte Juli über die Vergaben entscheiden könnte. Wobei es laut Steiner für den Fall der Fälle auch noch einen Plan B gäbe. Dieser soll greifen, wenn die von den Firmen aufgerufenen Preise weit über dem liegen, was ursprünglich veranschlagt war.
In diesem Fall hätte man laut Steiner die Möglichkeit, die Planung nochmal anzupassen und mit der Vergabe bis zum Oktober zu warten. Sollte die Gesamtabweichung über alle Gewerke hinweg jedoch nicht größer als 15 Prozent sein, plädiert sie für eine Vergabe im Juli.
In dieser Sitzung will die Planerin auch die Gewerke des zweiten Vergabepakets vorstellen, über das die Verbandsversammlung dann im Februar des kommenden Jahres entscheiden soll. Noch vor dem Baubeginn wären damit laut Steiner 70 Prozent der Bauleistungen vergeben. Was laut Verbandsvorsitzendem Heiko Genthner (parteilos) eine hohe Kostensicherheit bedeutet. Er betonte, alles sei bis ins kleinste Detail durchgeplant. Und erklärte, schon nach der Vergabe von 50 Prozent der Gesamtkosten wisse man in Bezug auf das Gesamtprojekt ziemlich viel.
Verbandsversammlung stimmt vorgestelltem Prozedere zu
Einhellig stimmte die Verbandsversammlung dem vorgestellten Prozedere zu. Die einzige Wortmeldung kam von Christine Fischer (MuM Kämpfelbach), die die noch als akzeptabel eingestufte Kostensteigerung von 15 Prozent angesichts unvorhersehbarer Preissprünge für zu niedrig hielt und aufgrund dieser Klausel eine „Vergabe mit Baustopp“ befürchtete. Sie wolle verhindern, dass nochmal eine Situation wie vor rund anderthalb Jahren eintrete, in der die vier zum Schulverband gehörenden Gemeinden nach dem Bekanntwerden immenser Kostensteigerungen eine Zeitlang uneins über die weitere Vorgehensweise waren.
Eine Angst, die laut Steiner allerdings unbegründet ist: Sie geht nicht davon aus, dass man die 15 Prozent Kostensteigerung überschreitet. Bei einzelnen Gewerken könne das natürlich passieren, aber maßgeblich für die Bewertung sei immer das gesamte Vergabepaket. Mit Vergaben hat die Schulverbandsversammlung aufgrund der zahlreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten im Hauptgebäude und in der Turnhalle ohnehin bereits Erfahrung.
In der jüngsten Sitzung ging es um den Austausch der Heizungsanlage, der schon in den Sommerferien über die Bühne gehen soll. Den technischen Teil der Aufgabe übernimmt dabei nach einem einstimmigen Beschluss der Verbandsversammlung eine Firma aus Ebersburg-Weyhers. Kostenpunkt: rund 840.000 Euro.