Kurz und schmerzlos, ohne Diskussionen und Wortmeldungen fiel die Entscheidung: Angesichts immenser Kostensteigerungen wird der bisherige Plan für die bauliche Erweiterung des Königsbacher Bildungszentrums beerdigt und eine preisgünstigere Alternative in Angriff genommen.
Viele Zuhörer verfolgen die Sitzung
Einstimmig haben die Vertreter der vier zum Schulverband gehörenden Gemeinden Königsbach-Stein, Kämpfelbach, Ispringen und Eisingen die entsprechenden Beschlüsse gefasst. Das Interesse an der Sitzung war ungewöhnlich groß: Zahlreiche Zuhörer, schätzungsweise um die 40 Personen, sind am Dienstagabend in die Aula des Bildungszentrums gekommen, um die Beratungen der Verbandsversammlung zu verfolgen. Unter ihnen auch viele Eltern, einige Lehrer und ältere Schüler.
Sie erlebten eine kurze Sitzung, die zumindest in Bezug auf die Beschlussfassung zum Erweiterungsbau keine Überraschungen bot. Denn in den vergangenen Wochen hatten sich die Gemeinderäte der vier Mitgliedskommunen bereits intensiv mit dem Thema befasst.
Erstes Vergabepaket wäre mehr als 50 Prozent teurer gewesen
Die Verbandsversammlung hatte die Entscheidung über die weitere Vorgehensweise an sie verwiesen, nachdem im Sommer für das erste Vergabepaket im Vergleich zum bepreisten Leistungsverzeichnis eine Kostensteigerung um mehr als 50 Prozent bekannt geworden war. Letztlich entschieden sich in den vergangenen Wochen alle vier Gemeinderäte für einen Neubeginn mit einer Alternativplanung.
Diese soll deutlich günstiger werden als die bisherigen Pläne, für die zuletzt von mehr als 16 Millionen Euro die Rede war. Davon wären rund 13,4 Millionen auf den eigentlichen Erweiterungsbau entfallen, in dem neue Fachräume hätten entstehen sollen. Und rund 2,7 Millionen auf den Rückbau der alten, nicht mehr zeitgemäßen Fachräume im Hauptgebäude in normale Klassenzimmer.
Doch das ist nun endgültig vom Tisch. Die neuen Pläne sehen im Wesentlichen vor, die alten Fachräume im Hauptgebäude zu sanieren und weitere Räume in Modulbauweise in direktem Anschluss an das Bestandsgebäude zu errichten.
Die Alternativplanung kostet laut Verbandsverwaltung nur rund 11,8 Millionen Euro, in denen die sechs Klassenzimmer bereits berücksichtigt sind, die 2021 in Modulbauweise vor der Sporthalle hergestellt wurden. Ebenfalls schon einkalkuliert sind die Aufzugsanlage im bestehenden Naturwissenschaftsgebäude und der Anschluss der Lüftung an die zentrale Kühlung.
Verbandsvorsitzender will nun zügig vorankommen
Verbandsvorsitzender Heiko Genthner (parteilos) betonte, alle vier Mitgliedsgemeinden hätten in den vergangenen Wochen „ein klares Bekenntnis zum Bildungszentrum und zum Schulstandort“ abgegeben. Er verwies auf die Entwicklungen in der Baubranche, die die Kosten für die bisher geplante Erweiterung in eine Größenordnung jenseits der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Kommunen getrieben hätten.
Das ursprünglich gesteckte Ziel will man laut Genthner trotzdem erreichen, allerdings auf einem anderen Weg. Der Verbandsvorsitzende sieht in dem nun gefassten Beschluss „den Grundstein für die weiteren Planungen für die dringend erforderliche Erweiterung“. Und er appellierte, alles daranzusetzen, dass man schnell vorankomme.