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Sanierung wäre zu teuer

Überdachter Fußweg am Königsbacher Bildungszentrum wird abgerissen

Der überdachte Fußweg am Königsbacher Bildungszentrum wird dem Erdboden gleichgemacht. Er wurde wohl über Jahrzehnte nicht saniert.

Das Ende naht: Dieser Verbindungssteg aus den 1970er Jahren überdacht den Fußweg zwischen Hauptgebäude (vorne) und Sporthalle. Wegen baulicher Mängel wird er abgerissen. Ob es einen Ersatz gibt, steht noch nicht fest.
Dieser Verbindungssteg aus den 70er-Jahren überdacht den Fußweg zwischen Hauptgebäude (vorne) und Sporthalle. Wegen baulicher Mängel wird er abgerissen. Foto: Nico Roller

Umfangreiche Sanierungen sollen umgesetzt, ein Erweiterungsbau errichtet, der Außenbereich neu gestaltet und die Heizungsanlage ersetzt werden: Am Königsbacher Bildungszentrum stehen in nächster Zeit große bauliche Veränderungen an. Veränderungen, über die auch in der jüngsten Sitzung des zuständigen Schulverbands gesprochen wurde.

Ein Thema war dabei der Verbindungssteg, der den Fußweg zwischen dem Hauptgebäude und der Sporthalle überdacht. Ein „Betongebilde“, das laut Verbandsgeschäftsführerin Yvonne Hassmann inzwischen stark in die Jahre gekommen ist und deshalb abgerissen werden soll.

Sanierung wäre zu teuer geworden

Laut Hassmann gibt es in den Unterlagen keine Hinweise darauf, dass das 1972 zusammen mit dem Hauptgebäude errichtete Bauwerk jemals saniert worden wäre. Weil sich das Dach inzwischen durchneigt, wurde ein Statiker beauftragt, den Zustand festzustellen. Dieser kam zu dem Ergebnis, dass eine Sanierung geschätzt rund 184.000 Euro kosten würde – und damit deutlich teurer wäre als ein Abbruch, der nur mit rund 33.000 Euro zu Buche schlagen würde.

Wobei Hassmann betonte, dass der Abriss des Stegs nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern auch mit Blick auf die neue Heizungsanlage sinnvoll sei: Für diese soll das Pelletlager mitsamt Wärmepufferspeicher in einem direkt neben dem Steg liegenden Raum untergebracht werden, der bislang noch als Musiksaal genutzt wird. Wird der Steg abgerissen, ist der Weg für die Wärmepufferspeicher frei, die dadurch bereits vollständig zusammengebaut angeliefert werden können. Was laut Hassmann im Vergleich zu einem Aufbau vor Ort Zeit und Kosten spart.

Ob es einen Ersatz gibt, steht noch nicht fest

Wirklich traurig war in der Verbandsversammlung niemand über das nahende Ende des alten, optisch nicht besonders ansprechenden Stahlbeton-Stegs. Allerdings wies Dominique Schünhof (FWV Königsbach-Stein) darauf hin, dass es für die Schüler auf dem Pausenhof jetzt schon kaum überdachte Bereiche gebe – und nach dem Wegfall des Stegs noch weniger.

Sie könnte sich daher gut vorstellen, das Bauwerk künftig durch eine Solar-Glasüberdachung zu ersetzen, die auch noch Strom produzieren würde. Eine Idee, die die Verbandsverwaltung auch in ihrer Sitzungsvorlage vorschlägt. Die Diskussion darüber will Verbandsvorsitzender Heiko Genthner (parteilos) aber erst zu einem späteren Zeitpunkt führen.

Insgesamt verlief die Verbandsversammlung äußerst harmonisch. Einstimmig und ohne Diskussion stimmten die Vertreter der vier Verbandsgemeinden Königsbach-Stein, Eisingen, Ispringen und Kämpfelbach der Vergabe von Elektroinstallationsarbeiten im Zusammenhang mit der Erneuerung der Heizungsanlage an eine Firma aus Remchingen zu. Kostenpunkt: rund 210.000 Euro.

Im Königsbacher Haushaltsplan sind 3,7 Millionen Euro veranschlagt

Ebenfalls einstimmig wurde der Haushaltsplan verabschiedet, der im Ergebnishaushalt Erträge und Aufwendungen in Höhe von rund 3,7 Millionen Euro vorsieht. Geld soll im laufenden Jahr unter anderem vom Land, aus dem Digitalpakt und aus der Schulkostenumlage kommen. Letztere müssen die Mitgliedsgemeinden entrichten.

Sie wird laut Kämmerin Saskia Rückriem in Zukunft auch die Tilgungen für die Kredite beinhalten, die man zwangsläufig aufnehmen muss, um Großprojekte finanzieren zu können. Im laufenden Jahr benötigt der Schulverband zusätzlich zur Betriebskostenumlage für Investitionen rund 2,4 Millionen und für Kredittilgungen rund 83.000 Euro. Zur Finanzierung der Investitionen ist eine Kreditaufnahme in voller Höhe vorgesehen, die dank einer bereits von der Verbandsversammlung beschlossenen Satzungsänderung möglich ist.

Für die neue Heizungsanlage soll die Kreditlaufzeit 20 und für den Erweiterungsbau 40 Jahre betragen. „Das ist kein Spaß mehr, über den wir hier reden“, sagte Kämpfelbachs Bürgermeister Thomas Maag (parteilos) angesichts der von Rückriem präsentierten Zahlen. Er betonte, die finanzielle Leistungsfähigkeit der einzelnen Gemeinden müsse trotz der Investitionen ins Bildungszentrum erhalten bleiben.

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