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Geänderte Linien

Kritik an Wegfall der Direktverbindung von Mühlacker nach Heidelberg

Kritik am neuen Bahnfahrplan: Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) moniert den Wegfall der Direktverbindungen von Mühlacker nach Heidelberg.

Bahnhof Bruchsal
Der Verkehrsclub kritisiert zu knappe Umsteigezeiten in Bruchsal. Foto: Martin Heintzen

Zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember entfallen die zweistündlichen Direktverbindungen von Mühlacker nach Heidelberg. Grund ist die Umstrukturierung des Fahrplans zwischen Karlsruhe und Heidelberg.

Hier wird ein neuer schneller Regionalexpress im Stundentakt eingeführt, weshalb der Zug von Mühlacker nach Heidelberg zukünftig nur noch bis Bruchsal fahren wird. Aus Sicht des ökologischen Verkehrsclubs VCD wurde dabei aber schlampig geplant, worunter nun die Fahrgäste zu leiden hätten.

VCD kritisiert zu knappe Umsteigezeiten in Bruchsal

„Wenn die Züge zu den bisherigen Zeiten statt bis Heidelberg nur noch bis Bruchsal fahren würden und dort dann gute Anschlüsse nach Heidelberg bestünden, wäre der Wegfall der Direktverbindung zwar ärgerlich, aber erträglich. Doch tatsächlich werden die Fahrten um eine Stunde verschoben und sind die Umsteigezeiten knapp oder sogar zu gering für einen Anschluss“, beklagt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb die Planung der landeseigenen Nahverkehrsgesellschaft NVBW.

Damit würden die Fahrgäste sprichwörtlich am Bahnsteig stehen gelassen, kritisiert Lieb. Auf Anregung des VCD soll nun wenigstens die morgendliche Verbindung um 7 Uhr ab Mühlacker zusätzlich angeboten werden – allerdings erst ab Sommer 2023, wie die NVBW mitteilte.

Der VCD hatte schon im Sommer einen Alternativvorschlag zur Sicherstellung der Anschlüsse in Bruchsal unterbreitet, mit dem gleichzeitig die Forderung des Enzkreises nach Direktverbindungen zwischen dem östlichen und dem westlichen Enzkreis hätte umgesetzt werden können.

Metropolexpress soll nicht bis Bruchsal fahren

Dafür hätten aber die zukünftig Metropolexpress (MEX) genannten Züge alle zwei Stunden von Bietigheim-Bissingen aus statt nach Pforzheim dann nach Bruchsal fahren müssen. Dies wollte die NVBW aufgrund der Zusage eines halbstündlichen MEX-Verkehrs nach Pforzheim nicht umsetzen.

Insofern stellt sich für den VCD die Frage, ob in der Region ein halbstündlicher MEX nach Pforzheim wichtiger ist als Direktverbindungen zwischen dem westlichen und dem östlichen Enzkreis samt besseren Verbindungen nach Heidelberg. Hier seien der Enzkreis und die Stadt Pforzheim gefordert, sich zu positionieren, so der VCD.

Der FDP-Enzkreisabgeordnete und Sprecher des Aktionsbündnisses „Qualitätsoffensive für die gesamte Residenzbahn“, Erik Schweickert, begrüßt die von der NVBW gegenüber der Stadt Mühlacker angekündigten Verbesserungen an der Zugverbindung nach Heidelberg, sieht aber weiterhin dringenden Verbesserungsbedarf. „Zum wiederholten Male zeigt sich nun, dass erst ein Aufschrei aus der Region die Planer bei der NVBW und im grünen Verkehrsministerium aufwachen und zum Umdenken bringen lässt. Das kann und darf aber nicht unser Anspruch sein. Auch die Anbindung des ländlichen Raums in die umliegenden Großstädte muss von Anfang an im Fokus liegen“, erneuert Schweickert seine Forderung, den Schienenverkehr im Enzkreis stärker zu berücksichtigen.

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