Dafür, dass es eigentlich nur ein kleiner Markt ist, der einmal im Jahr stattfindet, war das Angebot riesig. Hunderte von Büchern in der Fahrzeughalle in der Bahnhofstraße, dann ein einladender Stand des Jugend-DRK auf dem Bahnhofsvorplatz mit einem Angebot an tollen Spielen für alle Altersklassen, und auf der Rückseite des Gebäudes noch eine lange Reihe von Kisten mit einem bunten Allerlei an Gebrauchsgegenständen und Zierrat. Der Erlös sollte der Arbeit des Jugendrotkreuzes zugute kommen.
Das Angebot der übrigen Aussteller war ebenso vielfältig und in seiner Fülle kaum überschaubar. Die Tische waren oft hübsch dekoriert und einladend gestaltet. Bei genauem Hinschauen waren bei den angebotenen Sachen so manche echte Schnäppchen zu entdecken, oft neuwertig oder sogar noch original verpackt. Wie zum Beispiel ein großes Sortiment an hochwertigen Marken-Gebrauchsmessern.
Natürlich waren auch zahlreiche Produkte vergangener Jahrzehnte zu bestaunen wie Urtypen von Schreibmaschinen oder ein gemischter Querschnitt von Großmutters Küchenutensilien, daneben aber auch feinst geschliffene Kristallweingläser.
Wer wollte, konnte seine Familie beinahe von Kopf bis Fuß komplett einkleiden und das Jüngste in einem bequemen Kinderwagen heimfahren. CDs, auch historische Schallplatten und alte Radios, unterhaltsame Literatur quer durch alle Genres, aber auch Fachliches zur Weiterbildung.
Beschicker hatten mehr erwartet
Einzig und allein eine angemessene Käuferschar fehlte. Weihnachten ist nicht mehr fern und viele Wünsche hätten preiswert erfüllt werden können. „Wir hatten mehr erwartet“, war durchweg aus den Reihen der Beschicker zu hören. Im vorigen Jahr sei es mehr gewesen.
Und leider gab es auch Klagen über Besucher, die meinen, alles könne gar nicht billig genug sein und begannen, unfair zu feilschen.
„Hier, diese Markenjeans, nur zweimal getragen, Originalpreis über zehn Mal höher, war dem Mann für neun Euro zu teuer“, berichtete eine Anbieterin. Mehr Glück hatte ein Ehepaar aus Zaisersweiher, das kurz vor Marktschluss wahre Schätzchen, nämlich fünf wunderschöne, sicherlich Jahrzehnte alte Puppen am Rot-Kreuz-Stand erwarb. Das Sonderangebot von nur 20 Euro war zu verlockend. Das wäre, genau betrachtet, allein schon die Lockenpracht und reizende Bekleidung wert.
Wir haben rechtzeitig für unseren Markt geworben.Wolfgang Haalboom, DRK-Bereitschaftsleiter
„Wir haben rechtzeitig für unseren Markt geworben, mit Plakaten und in der Presse“, erklärten DRK-Bereitschaftsleiter Wolfgang Haalboom. Der Vorsitzende Thomas Haalboom kann sich vorstellen, dass der geringe Zuspruch mit Corona zusammenhängt.
Wo vorgeschrieben, wurde die Maskenpflicht eingehalten, die Besucher konnten sich nach Belieben die Hände desinfizieren. Vielleicht war das Publikum auch marktmüde, nachdem es vor einer Woche schon einen Markt in Maulbronn gab.“