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Amtseinführung

Vier Unterschriften und ein Handschlag: Aaron Treut ist als Maulbronner Bürgermeister vereidigt worden

Neuer Schultes möchte mit Teamwork und offenem Dialog Herausforderungen in der Klosterstadt angehen. Aaron Treut ist seit dem 1. Juli Stadtoberhaupt.

Aaron Treut legt Amtseid bei Bürgermeister-Stellvertreterin Karin Bohn-Abt ab.
Die erste Bürgermeister-Stellvertreterin Karin Bohn-Abt (links) leitete die Sondersitzung des Gemeinderats. Aaron Treut legte bei dieser seinen Amtseid ab. Foto: Florian Ertl

Seit dem 1. Juli ist Aaron Treut (parteilos) Bürgermeister der Klosterstadt Maulbronn. Offiziell verpflichtet wurde der Ruiter Ortsvorsteher am Mittwoch in der Maulbronner Stadthalle vor rund 250 Gästen.

Bei einer Sondersitzung des Gemeinderats legte Treut seinen Amtseid ab. Vier Unterschriften und ein Handschlag mit Sitzungsleiterin und erster Bürgermeister-Stellvertreterin Karin Bohn-Abt (BWV) besiegelten den Amtsantritt des neuen Schultes.

Sieg bei der Bürgermeisterwahl in Maulbronn im ersten Wahlgang

Im April gewann dieser die Bürgermeisterwahl im ersten Wahlgang. 2.040 Maulbronner, fast 70 Prozent der Wähler, hatten ihr Kreuz bei Aaron Treut gemacht. Damit war der Nachfolger von Andreas Felchle (CDU) eindeutig bestimmt.

Der Alt-Schultes verabschiedete sich nach fast 31 Jahren im Amt in den Ruhestand. Felchle übergab Treut nach dessen Amtseid die Amtskette des Bürgermeisters und wünschte dem 47-Jährigen alles Gute für die kommenden acht Dienstjahre als Stadtoberhaupt. Außerdem überreichte Felchle seinem Nachfolger noch ein Bild, das künftig im Büro des Bürgermeisters einen festen Platz finden soll. Es zeigt ein Geschenk mit unbekanntem Inhalt.

„Das Bild wird dich daran erinnern, dass das Amt des Bürgermeisters immer mit Überraschungen daherkommt. Nicht jede Überraschung ist dabei ein Grund zu Freude. Es ist wie mit Bonbons. Jedes packt man freudig aus, doch nicht jedes wird einem schmecken“, so Felchle.

Landrat Bastian Rosenau schloss sich den Worten von Felchle an und erklärte: „Bürgermeister ist kein einfacher Job. Langweilig wird es einem nie.“ Auf Treut würden in Maulbronn große Herausforderungen warten. Die Industriebrache Schenk-Areal, die weitere Innenstadtentwicklung und vieles mehr gelte es anzugehen. „Als Diplom-Entwicklungsingenieur wird der neue Bürgermeister aber bestimmt wissen, wie er Maulbronn weiterentwickeln kann“, meinte Rosenau.

Straubenhardts Bürgermeister Helge Viehweg (SPD), der ein Grußwort im Namen aller Bürgermeister im Enzkreis sprach, gab Treut einen weiteren Rat: „Beiße nicht die Hände, die dich füttern.“ Als Rathauschef müsse der Ruiter die Interessen der Bevölkerung, seines Verwaltungsteams und des Gemeinderats berücksichtigen. Ohne einer dieser Pfeiler könne ein Bürgermeister nicht arbeiten.

Für die rund 80 Maulbronner Vereine sprach Wolfgang Haalboom, Bereitschaftsleiter des DRK-Ortsvereins. „Unsere Vereine kämpfen mit den Herausforderungen unserer Zeit. Viele engagierte Mitglieder leisten ihren Dienst und doch brauchen sie Unterstützung“, so Haalboom, der Treut dazu einlud, in die Maulbronner Vereinskultur einzutauchen und aktiv mit den Ehrenamtlern zusammenzuarbeiten.

Die Vereine würden sich bereits auf das Klosterfest im nächsten Jahr freuen, bei dem Treut als neuer Schultes ´Der reichste Fürst´, die Hymne Württembergs, anstimmen werde. „Aktuell dürfte ihnen das Badnerlied wohl noch geläufiger sein, aber sie haben jetzt ja noch 353 Tage zum Üben“, scherzte der Redner der Maulbronner Vereine.

Aaron Treut dankt seinem Vorgänger Felchle

Zu guter Letzt trat Treut selbst ans Rednerpult. Ausdrücklich dankte das Mitglied des Brettener Gemeinderats seinem Vorgänger Andreas Felchle. „Du hast viele Jahre deines Lebens dem Wohle der Stadt Maulbronn und seiner Stadtteile gewidmet. Für das Erreichte verdienst du volle Anerkennung und Hochachtung“, sagte Treut. Er werde die Fußspuren, die Felchle hinterlassen habe, als Wegweiser nutzen, auch wenn er als Bürgermeister beabsichtige, ab und zu einen Fuß neben die bewährte Spur zu setzen.

Die Bürgerschaft, den Gemeinderat und Mitarbeiter der Verwaltung bot Treut einen direkten Dialog an. „Lassen sie uns bei Klärungsbedarf miteinander sprechen. Das spart Zeit und beugt Missverständnisse vor.“ Das künftige gemeinsame Zusammenarbeiten betrachte er als Teamwork, so Treut.

Den Wunsch des Gemeinderats, dass er nach seinem eindeutigen Wahlerfolg nun auch liefern müsse, habe er vernommen. „Ich werde nach der Priorisierung der Themen die anstehenden Projekte zügig angehen“, versprach der 47-Jährige. Als größte Herausforderung bezeichnete Treut dabei abermals das Schenk-Areal.

Bereits im Wahlkampf machte der Ruiter Ortsvorsteher das Gelände der einstigen Gießerei Schenk im Herzen Maulbronns zu einem zentralen Thema. Investoren zeigten zuletzt Interesse an einer Entwicklung des Gebiets. Wirklich konkret wurden die Entwicklungen rund um die Industriebrache in den vergangenen Jahren allerdings nie.

Dass er genau diese Probleme lösen möchte, verdeutlichte Treut bei seiner Amtseinführung mit seinen abschließenden Worten: „Es ist viel zu tun, packen wir es an!“

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