Von Impfmüdigkeit war am Sonntag in Mönsheim keine Spur: einen Monat, bevor die Impfzentren am 15. August geschlossen werden sollen, hat sich im dortigen Zentrum am Morgen eine lange Schlange gebildet.
Grund dafür war der offene Impftag. Ab zwölf Jahren durfte sich jeder impfen lassen, auch ohne Voranmeldung und ohne Termin.
Zum Einsatz kam dabei auch Moderna als Impfstoff. Seit Freitag ist dieser in Mönsheim verfügbar, vorerst 2.400 Impfdosen.
Dass das so gut angenommen wird, das freut uns riesig.Miriam Mayer, Leiterin des Amts für Technische Dienste im Enzkreis
Die erste Freude kam bei Miriam Mayer, Leiterin des Amts für Technische Dienste im Enzkreis, sowie bei Kreisbrandmeister Carsten Sorg und den vielen Helfern im Kreisimpfzentrum schon am Morgen auf, als sie zur Halle kamen.
Eineinhalb Stunden vor deren Öffnung waren die ersten Impflinge bereits dort. Und wenig später hatte sich bereits eine lange Schlange gebildet.
„Wir waren super happy“, verrät Mayer über diese ersten Eindrücke, die sich auch in der Halle manifestierten: 200 Menschen wurden alleine in der ersten Stunde geimpft. Insgesamt tausend Impfdosen standen für die Aktion zur Verfügung.
„Dass das so gut angenommen wird, das freut uns riesig“, betont Mayer. „Es ist natürlich ein Erfolg, gerade wenn man landauf landab hört, dass es schwierig ist, Menschen zu einer Impfung zu bewegen.“
Buchungen werden seltener
Die positive Resonanz am Sonntag spiegelt aber auch einen Trend wider, den man beim Enzkreis inzwischen feststellt: Nicht wahrgenommene Termine werden mehr, Buchungen dagegen seltener. „Da hatten wir bis vor 14 Tagen gar keine Probleme“, bemerkt Mayer.
Ursachen für diesen Trend gibt es viele, ergänzt Kreisbrandmeister Carsten Sorg. Viele haben Termine mehrfach gebucht: im Impfzentrum, bei Hausärzten und bei Betriebsärzten. Manche suchen spontan einen Termin bei einem näher gelegenen Impfzentrum, während andere die Pandemie womöglich schon für beendet halten.
„Das ist ein Sammelsurium von verschiedenen Punkten“, weiß Sorg. Dass sich deshalb weniger Menschen impfen lassen, lasse sich daraus nicht ableiten. Stattdessen nutzen die Leute inzwischen vor allem Aktionen wie die am Sonntag, um sich auch ohne Termin impfen zu lassen. „Das hat sich weitestgehend ausgeglichen“, betont Mayer.
Entspannte Stimmung im Impfzentrum
Wer am Sonntag die Impfung wollte, der nahm teilweise auch längere Wartezeiten auf sich. Bis zu einer halben Stunde hat es in der Hochphase gebraucht, bis man an der Registrierung ankam.
„Es waren viele Jüngere unter 30 dabei, darunter auch Kinder ab zwölf“, bestätigt Mayer. „Das ist uns allen aufgefallen.“ Die Stimmung sei entspannt gewesen.
Ohnehin muss sich keiner Gedanken machen, dass er womöglich keinen Impfstoff mehr abbekommt. „Das Land ist da sehr unterstützend und hilfsbereit, wenn man mal merkt: Hoppla, wir haben da irgendwo einen Engpass“, so Mayer.
Und auch innerhalb der Impfzentrem helfe man sich bei Engpässen weiter, versichert Sorg: „Die Zusammenarbeit unter den Impfzentren und mit dem Sozialministerium ist ausgesprochen gut.
Impfteams bis 15. August unterwegs
Wer die Erstimpfung schon hinter sich hat, muss sich nicht zwingend an den zweiten Termin halten. Nur die Mindestabstände sind wichtig, betont Mayer: Bei mRNA-Impfstoffen wie BioNTech beispielsweise sind es drei Wochen.
Wer bereits einen zweiten Termin hat, aber keine sechs Wochen warten will, kann jetzt also auch früher kommen, sollte dann aber den alten Termin bei dem jeweiligen Impfzentrum unbedingt absagen, „damit alle noch einigermaßen gut planen können“, so Mayer.
Die mobilen Impfteams wiederum sind vorerst noch bis 15. August unterwegs. „Das Land hat bereits angekündigt, dass danach landesweit 18 mobile Impfteams weiter im Einsatz sein werden“, erklärt Sorg; wo diese stationiert sind und von wo aus sie koordiniert werden, „das wissen wir aber noch nicht.“ Bislang haben alleine die mobilen Teams des Kreisimpfzentrum Mönsheim laut Mayer „weit über 15.000 Menschen geimpft“.