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Polizei erhofft sich Prävention

Ziel ist mehr Sicherheit: Enzkreis bekommt sechs neue Blitzer

Die Zahl der Geschwindigkeitsübertretungen im Enzkreis ist gesunken. Nun will der Landkreis mit sechs neuen Anlagen weiter gegen Temposünder vorgehen. Ihr Ziele: Mehr Sicherheit und Prävention.

Stationäre Anlagen helfen, Verkehrslärm zu mindern und Verkehrssicherheit zu erhöhen, erklären Thomas Fritsch (links) und Oliver Müller bei der Vorstellung der Verkehrsüberwachungskonzeption des Enzkreises
Stationäre Anlagen helfen, Verkehrslärm zu mindern und Verkehrssicherheit zu erhöhen, erklären Thomas Fritsch (links) und Oliver Müller. Foto: Stefan Friedrich

Der Enzkreis baut die Zahl seiner stationären Blitzer aus: Nach dem Illinger Eck, Niefern und Königsbach kommen jetzt sechs weitere Standorte dazu. Dabei geht es dem Landkreis nicht ums Geld, versicherte der Leiter des Straßen- und Ordnungsamts, Oliver Müller, am Mittwoch bei einem Vor-Ort-Termin in Mönsheim, in dessen Rahmen die Verkehrsüberwachungskonzeption des Enzkreises vorgestellt wurde.

Dass die Blitzer aber durchaus auch lukrativ sein können, hat sich eben dort bereits gezeigt: An fünf Tagen wurden hier mit einer teilstationären Anlage 20.000 Euro Bußgelder verteilt.

„Die Geschwindigkeitsüberwachung ist ein elementarer Bestandteil der Verkehrssicherheitsarbeit“, versicherte Müller, wenn auch nicht der einzige. Regelmäßige Verkehrsschauen beispielsweise zählen auch dazu. Der Blitzer allerdings sei schon „ein ganz besonders wichtiges Instrument“, wenn es darum gehe, Verkehrsteilnehmer weiter zu sensibilisieren und zu schnelles Fahren in Zonen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung zu unterbinden.

Im Prinzip, betonte Müller, müssen Verkehrsteilnehmer im Enzkreis auch überall und vor allem „jederzeit mit einer Überwachung rechnen“. Damit verbunden will man eine Botschaft an die Fahrzeugnutzer senden: „Es ist immer besser, wenn man mit korrekter, angepasster Geschwindigkeit fährt.“

Weniger Geschwindigkeitsüberschreitungen im Enzkreis

Tatsächlich scheint diese Botschaft auch durchzudringen. Mit den Anlagen kann man nämlich nicht nur eine überhöhte Geschwindigkeit messen. Es werden alle Fahrzeuge gezählt, die sie passieren. Daraus lässt sich dann eine Beanstandungsquote errechnen, wie viele Fahrzeuge also zu schnell unterwegs waren.

Im vergangenen Jahr lag diese bei nur noch 2,7 Prozent. Es ist der tiefste Wert seit Beginn der Messung, der inzwischen etwa zwei Drittel unter dem Wert liegt, der vor zehn Jahren noch gemessen wurde. Heißt im Klartext: „Im Enzkreis wird immer weniger häufig zu schnell gefahren.“

Wichtig zu verstehen sei in dem Zusammenhang, dass alle Maßnahmen in ein Gesamtkonzept eingebunden sind. Blitzanlagen werden „nicht einfach irgendwohin gestellt, wo sie gerade gefordert werden“, klärte Müller auf. „Wir machen uns schon Gedanken, wo sie hinpassen“ – orientiert an der Verkehrsüberwachungskonzeption, die im gesamten Enzkreis über 300 Kontrollstellen vorsieht.

„Wir fahren sie mit sieben Außendienstmitarbeitern regelmäßig an.“ Dadurch sei eine „hohe Flexibilität und Dynamik“ gewährleistet, versicherte er. „Wir können auch schnell reagieren, wenn es mal Stellen gibt, die auffällig werden oder wenn unsere Gemeinden sagen, dass es Stellen gibt, wo man eine Überwachung braucht.“ Pro Jahr fallen dafür etwa 4.800 Einsatzstunden an.

Dazu gibt es teilstationäre Anlagen, die man „Sonja“ und „Bert“ getauft hat. Sie sind mittlerweile zwölf Wochen pro Jahr im Einsatz und beziehen ihre Energie über einen Akku. „Man kann sie also eine ganze Woche an einer Stelle stehen lassen und schauen, welche Effekte sie haben“, bemerkte Müller.

Stationäre Überwachung ist aufwendig

Die stationäre Überwachung durch fest installierte Anlagen dagegen gestaltet sich etwas aufwändiger. „Das hätten gerne viele Bürger am besten vor der eigenen Haustüre“, weiß Müller zwar, „aber konzeptionelle Arbeit heißt eben auch, dass man sich Gedanken macht, wo das Bedürfnis am größten ist.“

Bislang hat man im Enzkreis drei solcher Stellen gesehen: Zum einen am Illinger Eck, an dem die Bundesstraßen 10 und 35 zusammenfließen, zum anderen aber auch an der B10-Kreuzung in Niefern und eine weitere in Königsbach.

Nun sollen sechs neue stationäre Anlagen dazu kommen, in Mönsheim, Wurmberg, Birkenfeld, Eisingen, Ellmendingen und Niefern-Öschelbronn. Sie alle werden noch in diesem Monat errichtet. Die Kosten liegen bei 330.000 Euro. „Wir erhoffen uns einen präventiven Effekt, dass nicht nur an der Stelle selbst langsamer gefahren wird, sondern auch darüber hinaus.“

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