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Bürgerdialog

Frühe Zugverbindung von Mühlacker nach Heidelberg kommt im Sommer

Der Wegfall der Direktverbindung Mühlacker - Heidelberg hat bei Bahnkunden für Unmut gesorgt. Bei einem Bürgerdialog wurde nun über Verbesserungen und Wünsche diskutiert.

Bei einem Bürgerdialog im Uhlandbau Mühlacker informierten sich Bürger am Donnerstagabend über die Qualitätsoffensive für die gesamte Residenzbahn.
Bei einem Bürgerdialog im Uhlandbau Mühlacker informierten sich Bürger am Donnerstagabend über die Qualitätsoffensive für die gesamte Residenzbahn. Foto: Stefan Friedrich

Der Landesvorsitzende des Verkehrsclubs Deutschland, Matthias Lieb, ist so etwas wie das Paradebeispiel eines Bürgers, der um die Bedeutung guter Verbindungen am Bahnhof Mühlacker weiß. Er wohnt selbst in der Stadt, hat in Karlsruhe studiert, in Heidelberg ein Praktikum absolviert und arbeitet heute in Stuttgart. Alle Ziele hat er problemlos mit dem Zug erreicht.

Nach Heidelberg gab es seit der Inbetriebnahme der Schnellbahnstrecke fast drei Jahrzehnte lang eine Verbindung im Zwei-Stunden-Takt von Stuttgart unter anderem über Vaihingen Enz, Mühlacker und Bruchsal. Das ist inzwischen nicht mehr der Fall, was für viel Kritik bei den Nutzern dieser Verbindung gesorgt hat.

Deshalb hat das Aktionsbündnis „Qualitätsoffensive für die gesamte Residenzbahn“ am Donnerstagabend zu einem Bürgerdialog in den Uhlandbau in Mühlacker eingeladen, um über die Auswirkungen des Wegfalls der Direktverbindung nach Heidelberg zu diskutieren und Forderungen an das Verkehrsministerium zu sammeln.

„Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass wir hier irgendwann einen Erfolg verzeichnen können“, betonte der FDP-Landtagsabgeordnete des Enzkreises und Sprecher des Aktionsbündnisses, Erik Schweickert, im Rahmen des Bürgerdialogs. Dabei sei eines wichtig: „Es geht nicht um Opposition gegen die Regierung.“ Vielmehr gelte es, rechtzeitig in den Dialog einzusteigen, den sich Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) in Sachen Bedarf bei den Bahnverbindungen gewünscht hat. „Damit kann man nicht früh genug dran sein“, erklärte Schweickert.

Zusätzliches Zugpaar soll um 7:01 Uhr in Mühlacker abfahren

Eine in dem Kontext erste positive Nachricht hatte Dietmar Maier am Donnerstag dabei. Als Bereichsleiter bei der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg ist er für Planung und Förderprogramme zuständig. Zum kleinen Fahrplanwechsel werde es Änderungen geben, kündigte er an.

Damit die ehemalige 7-Uhr-Verbindung nach Heidelberg wiederhergestellt werden könne, solle ein zusätzliches Zugpaar eingesetzt werden, das um 7:01 Uhr in Mühlacker abfährt. „Dieser Zug wird ab Sommer fahren“, versicherte Maier, der zudem bekräftigte, dass die Schnellverbindung von Stuttgart über Mühlacker nach Heidelberg als wichtig erachtet wird, gerade mit Blick auch auf die Verkehrswende und das Deutschland-Ticket.

Wenn wir die Ziele, die sich das Ministerium gesetzt hat, erreichen wollen, dann werden wir mehr Verkehr auf die Schiene verlagern müssen.
Dietmar Maier, Nahverkehrsgesellschaft BW

„Wenn wir die Ziele, die sich das Ministerium gesetzt hat, erreichen wollen, dann werden wir mehr Verkehr auf die Schiene verlagern müssen.“ Besonders im Regionalverkehr will sich die Nahverkehrsgesellschaft deshalb engagieren. „Das Ganze muss nur kompatibel sein mit den Planungen zu Stuttgart 21“, so Maier.

Positiv aufgenommen worden ist diese Information sicherlich auch bei Oberbürgermeister Frank Schneider (FDP), der zuvor darauf hingewiesen hatte, dass die Bahnverbindungen für Mühlacker schon seit jeher von großer Bedeutung gewesen seien. „Die Stadtgeschichte wurde vor allem und entscheidend geprägt vom Bahnanschluss.“

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