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Vereinbarung zwischen IG Metall und Konzern

Mahle koppelt Kündigungsschutz für Werke in Mühlacker und Vaihingen an der Enz an „Fitnessprogramm“

Die Gewerkschafter und der Mahle-Konzern haben sich auf eine sogenannte Zukunftsvereinbarung geeinigt. Diese soll die Werke in Mühlacker und Vaihingen an der Enz für die Veränderungen der Branche wappnen.

Ein Teilnehmer einer Kundgebung der Gewerkschaft IG Metall trägt während eines Warnstreiks eine Mütze mit dem Logo der IG Metall.
Ein Teilnehmer einer Kundgebung der Gewerkschaft IG Metall trägt während eines Warnstreiks eine Mütze mit dem Logo der IG Metall. Foto: Silas Stein/dpa

Die Konzern-Geschäftsführung und Arbeitnehmervertreter des Mahle-Konzerns sowie die IG Metall Pforzheim und Südwestmetall haben eine Zukunftsvereinbarung für die Mahle-Werke in Mühlacker und Vaihingen an der Enz in Baden-Württemberg getroffen.

Darüber informierte die IG Metall in einer Pressemitteilung. Gemeinsames Ziel der erreichten Verständigung sei es, die beiden Standorte mit ihren derzeit rund 1.300 Beschäftigten vor dem Hintergrund der stark voranschreitenden Transformation der Automobilindustrie gestärkt und zukunftsfähig aufzustellen.

Werden Ziele erreicht, gilt Sonderkündigungsschutz bis 2029

Kern der Vereinbarung ist ein sogenanntes „Fitnessprogramm“ in den Jahren 2023 bis 2026. Im Rahmen dieses Programms sollen „ambitionierte Ziele zur Neuausrichtung des Werks Mühlacker zu einem globalen Leitwerk für definierte Technologiebereiche, Produkte und Prozesse sowie zur Optimierung von Prozessen und Kostenstrukturen an den beiden Standorten erreicht werden“, so die Gewerkschaftsmitteilung.

Die Vereinbarung umfasse den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, welcher an die Laufzeit und den Erfolg des „Fitnessprogramms“ gekoppelt ist. Werden die für Ende 2026 definierten Ziele des Programms erreicht, gilt der Sonderkündigungsschutz bis zum 31. Januar 2029, anderenfalls endet dieser mit Abschluss des Programms am 31. Dezember 2026.

Wesentliche Kerninhalte der Vereinbarung seien zudem die Definition eines zukünftigen Zielumsatzes mit Neuproduktanläufen und den erforderlichen Investitionen, die Anpassung der Belegschaftsstruktur in den Nicht-Produktionsbereichen vor allem durch ein Freiwilligenprogramm, eine umfangreiche Initiative zur Qualifizierung und Weiterbildung der Beschäftigten für neue zukunftsfähige Aufgaben, die Umsetzung moderner Ergonomiekonzepte an den Arbeitsplätzen, sowie Energie- und CO2-Einsparungsziele.

„Darüber hinaus haben die Beschäftigten Ideen zur Optimierung von Prozessen und Kostenstrukturen eingebracht, die die Wettbewerbsfähigkeit der beiden Standorte, die zum Geschäftsbereich Thermomanagement gehören, steigern. Diese gilt es nun umzusetzen“, betont die IG Metall.

Vereinbarung gibt Beteiligten und mitwirkenden Beschäftigten stabile Perspektive

„Mit dieser Einigung haben wir unsere Werke in Mühlacker und Vaihingen auf einen robusten Zukunftskurs gebracht. Wir danken allen Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit in diesem intensiven und komplexen Prozess und das sehr gute Ergebnis“, meint Jumana Al-Sibai, Mitglied der Mahle-Konzern-Geschäftsführung für den Bereich Thermomanagement.

„Die erzielte Vereinbarung gibt den an den weitreichenden Veränderungen beteiligten und mitwirkenden Beschäftigten eine stabile Perspektive für die kommenden Jahre der Transformation und die Zukunft beider Standorte“, so auch Beate Bungartz, Mitglied der Geschäftsführung und Arbeitsdirektorin.

„Das Ergebnis, das zukunftssichernde Investitionen in den Standort und gute Perspektiven für die Beschäftigten bietet, ist dem Einsatz der Kolleginnen und Kollegen zu verdanken. Die Zusammenarbeit der gewerkschaftlichen Vertrauensleute und der Betriebsräte mit den Beschäftigten hat die Basis für das starke Ergebnis gelegt“, hebt Nektaria Christidou, Vorsitzende des Betriebsrats der Region Mühlacker/Vaihingen, erfreut hervor.

Werke in Mühlacker und Vaihingen zählen zu Pilotstandorten von Projekt

Liane Papaioannou, Geschäftsführerin und erste Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim, betont, wie wichtig das Ergebnis bei Mahle in Mühlacker und Vaihingen einerseits für die Beschäftigten, aber auch für die ganze Region sei.

„Diese Vereinbarung, die wir in langen und teils nicht einfachen Verhandlungen erreicht haben, zeigt, dass es möglich ist, die Transformation gemeinsam zu gestalten und dabei Beschäftigung nachhaltig zu sichern. Gerade die nun geregelte unbefristete Übernahme der Auszubildenden ist ein gutes Zeichen für die Zukunft.“

Die Werke Mühlacker und Vaihingen an der Enz zählen zu den Pilotstandorten des Projekts „Transformationsdialog“, welches die Mahle-Konzern-Geschäftsführung, der Gesamtbetriebsrat sowie die IG Metall im Jahr 2021 ins Leben gerufen hatten.

„Angesichts des positiven Verlaufs und der bisherigen Ergebnisse dieses Gemeinschaftsprojekts wollen sich die Initiatoren bis Sommer 2023 auf einen standardisierten Prozess sowie geeignete Instrumente zur Transformation und Zukunftsausrichtung von Mahle in Deutschland verständigen, um die Zukunft der hiesigen Standorte und Arbeitsplätze bestmöglich zu gestalten und zu sichern“, so die Pressemitteilung der Gewerkschaft abschließend.

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