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Corona-Impfung

Pop-Up-Impfaktion in der Moschee in Mühlacker

Die El Aksa Moschee in Mühlacker hat ihre Pforten für das mobile Impfteam des Enzkreises geöffnet. Geimpft wurden dabei nicht nur Muslime.

Peter Engeser (sitzend) und sein Team waren an der Aktion in Mühlacker beteiligt, deren Bedeutung von Vertretern der Stadt, des Enzkreis und der muslimischen Gemeinschaft unterstrichen wurde
Piks im Gotteshaus: Peter Engeser (sitzend) und sein Team waren an der Aktion in Mühlacker beteiligt, deren Bedeutung von Vertretern der Stadt, des Enzkreis und der muslimischen Gemeinschaft unterstrichen wurde Foto: Stefan Friedrich

Die Pop-up-Impfaktionen des Enzkreis schreiten weiter voran. Am Sonntag waren die mobilen Impfteams in der El Aksa Moschee in Mühlacker im Einsatz und haben 450 Menschen geimpft. Die Aktion war auch ein Zeichen der Solidarität der Bürger untereinander: Den Impfstoff haben alle erhalten, unabhängig von ihrem Glauben.

„Wenn wir die Pandemie weltweit, in Europa und in Mühlacker wirksam bekämpfen wollen, dann müssen wir impfen, impfen, impfen“, ist Mühlackers Oberbürgermeister Frank Schneider überzeugt. Alle anderen Maßnahmen wie Testen oder Maskenpflicht, betonte er im Rahmen dieses Termins, könnten am Ende lediglich „Überbrückungsmaßnahmen sein, bis eine Impfkampagne erfolgreich ist“.

Insofern sei er dankbar, dass sich auch an diesem Morgen wieder so viele Menschen bereit erklärt haben, sich „trotz aller Diskussionen um die Impfverweigerung“, einen der beiden Impfstoffe - Biontech oder Johnson&Johnson - verabreichen zu lassen.

Das sei ein wichtiger Schritt in Hinblick auch darauf, dass die Herdenimmunität nur dann hergestellt werden kann, wenn die „überwiegende Mehrzahl“ der Menschen geimpft ist, so Schneider. Dennoch weiß natürlich auch die Stadt, dass der verfügbare Impfstoff bei weitem noch nicht ausreicht, um das Interesse aller zu bedienen. „Aber wir handeln mit dem, was wir haben oder was wir bekommen können.“

Deshalb hat man im Impfstab der Stadt auch aufmerksam gelesen, dass eine neue Verordnung des Landes kürzlich eine Tür auch für diese Pop-up-Impfaktion geöffnet hat. Schneider hat sich sofort mit Carsten Sorg kurzgeschlossen, dessen Team das Kreisimpfzentrum in Mönsheim koordiniert. „Er hat gleich gesagt: Das kriegen wir hin.“

Daraufhin gab es ein Gespräch mit der Integrationsbeauftragten der Stadt, Leila Walliser. „Niemand sollte sich ausgegrenzt fühlen“, stellte Schneider klar. „Es musste klar sein, dass es Impfen für alle bedeutet, wenn ein Impfteam in die Stadt kommt.“ Gemeinsam mit dem Sprecher der türkisch-muslimischen Vereine Mühlacker, Hasan Özer und Allgemeinmediziner Kadir Berent kam schnell die Idee auf, die Impfaktion in der El Aksa Moschee durchzuführen.

30 Ehrenamtliche helfen in Mühlacker mit

Rund 30 Ehrenamtliche haben am Sonntag dafür gesorgt, dass hier alles reibungslos verlief. Das sei „alles andere als selbstverständlich“, würdigte Schneider deren Einsatz. „Ohne all diese Mitstreiter würden wir nicht so viele Impfungen verabreichen können.“

„Es ist gut, wenn man die Impfung auf so viele Säulen stellt“, unterstrich Sorg die Bedeutung von mobilen Impfteams, allerdings dürfe weiterhin keiner dem Irrglauben verfallen, dass alleine durch den Wegfall der Priorisierung plötzlich alles gut sei.

Weiterhin gebe es ein „massives Problem“ bei der Beschaffung der Impfstoffe, gab er zu bedenken. Insofern kann bis auf weiteres auch nicht jedes Impfinteresse sofort bedient werden. Zumindest sei es aber gelungen, 450 Dosen für diesen Sonntag zur Verfügung stellen zu können.

Hasan Özer sah in den Pop-up-Impfaktionen zudem einen „ganz wichtigen Bestandteil“ der Impfkampagne. Zu der Aktion in Mühlacker wurde unter anderem über die sozialen Medien aufgerufen, verriet er.

Der Andrang war erwartbar groß. Die 450 Impfdosen seien innerhalb von 24 Stunden vergeben gewesen. Letztlich war diese Aktion aus seiner Sicht aber auch ein Zeichen dafür, wie gut man in der Stadt bereits zusammengewachsen ist und wie gut das Miteinander funktioniert. „Es ist zwar in der Moschee, aber es ist für jedermann offen“, betonte Özer: „Die Muslime verstehen sich als Teil der Gesellschaft und jeder trägt seinen Teil dazu bei, damit wir die Pandemie möglichst schnell bewältigen können.“

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