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Attraktionen fehlen

Schlechtes Wetter: Beim Flugplatzfest Mühlacker müssen die Flieger am Boden bleiben

Beim Flugplatzfest in Mühlacker hatte man mit dichter Bewölkung und starkem Regen zu kämpfen. Bedingungen, unter denen man nicht in die Luft durfte. „Das blödeste, was uns passieren kann“, sagt der Veranstaltungsleiter.

Jürgen Klemm, Vorsitzender des Flugsportclubs und Veranstaltungsleiter des Flugplatzfests, steht während des Fests in einem Zelt. Im Hintergrund stehen Segelflugzuege am Boden. Schlechtes Wetter machte dem Programm einen Strich durch die Rechnung.
Auch die wenigen Flieger, die am Samstagnachmittag auf dem Flugplatz in Mühlacker-Dürrmenz standen, mussten bei dem Starkregen am Boden bleiben, bedauert Jürgen Klemm, Vorsitzender des Flugsportclubs und Veranstaltungsleiter des Flugplatzfests Foto: Stefan Friedrich

Es gibt kaum ein Fest, das so sehr auf das Wetter angewiesen ist, wie das Flugplatzfest in Mühlacker. Das hat sich am Wochenende gezeigt, als die angekündigten Attraktionen am Samstag wegen dichter Wolkendecke und teilweise starkem Regen ausfallen mussten.

Die gute Laune wollte man sich trotzdem nicht verderben lassen, zumal sich der Flugsportclub Mühlacker auf seine treuen Besucher verlassen kann. Die kamen trotzdem zahlreich, waren mit Regenschutz entsprechend gut ausgerüstet und ließen es sich notfalls in der Halle gut gehen, wenn gerade wieder ein kräftiger Schauer über dem Platz niederging.

Wenn so ein Schauer ist, dann stehen die Flieger natürlich am Boden.
Jürgen Klemm, Vorsitzender des Flugsportclubs

„Wenn so ein Schauer ist, dann stehen die Flieger natürlich am Boden“, bedauert Jürgen Klemm, Vorsitzender des Flugsportclubs und Veranstaltungsleiter des Flugplatzfests, als es am Samstagnachmittag wie aus Eimern schüttete und auch ein Schirm bei starkem Wind kaum noch vor dem Nass von oben schützte.

„Wir haben in unserer Genehmigung Mindestwetterbedingungen, die wir einhalten müssen“, erklärt er. Die einzigen, die bei so einem Wetter in die Luft dürfen, sind die Instrumentenflieger, also beispielsweise die Jets, mit denen man in den Urlaub fliegt.

„Wir sind Sichtflieger. Das heißt: Man muss bestimmte Distanzen sehen können“, in dem Fall mindestens eineinhalb Kilometer weit. Zudem muss der Himmel „frei von Wolken“ sein, erklärt Klemm. Die tiefste geschlossene Wolkenschicht darf nicht unter 500 Metern Höhe liegen, sonst sind Kunstflüge nicht möglich.

Flugsportclub nimmt’s gelassen

Beides wurde bei der labilen Luftmasse an diesem Wochenende zum Problem. „Das blödeste, was uns passieren kann“, räumt Klemm ein.

Ändern kann man auf die Schnelle aber nichts daran, denn die Vorbereitungen auf das Flugplatzfest dauern länger. Es müssen alle Genehmigungen eingeholt und vieles organisiert werden. Zu dem Zeitpunkt, wenn der Termin festgelegt wird, ist noch völlig unklar, wie das Wetter beim Event sein wird.

„Wir haben alle paar Jahre mal so ein Fest wie jetzt.“ Zuletzt war es 2017 so, beim Flugsportclub nimmt man es gelassen. „Dafür haben wir auch wieder ein paar gute Feste. Da stecken wir halt nicht drin“, sagt Klemm mit Blick auf die wenigen Flieger, die draußen auf dem Grün stehen und nicht in die Luft können.

Flugplatzfest Mühlacker: Vor allem die Gastflieger sind betroffen

Auswirkungen hatten die Witterungsbedingungen vor allem auf die Gastflieger, auf die man bei so einem Fest angewiesen ist. „Normalerweise ist hier alles voll mit Gastfliegern, die sich den Event schon im Kalender markiert haben und die uns dann besuchen, weil sie wissen, dass es bei uns ein gutes Catering gibt und auch viele Flugvorführungen.“

Teilweise kommen die Gastflieger sogar schon, bevor das Fest beginnt, damit sie sich und ihren Maschinen einen guten Platz auf dem Gelände sichern können. „Wenn das Wetter so schlecht ist wie heute und die Temperaturen unter 15 Grad sind, kommen die aber erst gar nicht. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.“

Die Konsequenz ist: Vieles, was man im Vorfeld angekündigt hatte, konnte am Samstag schlicht nicht stattfinden. „Die Piloten, die erst mal hierher fliegen müssen, haben uns einer nach dem anderen abgesagt.“

Doppeldecker kommt gar nicht erst an

Der Doppeldecker etwa, den man im Vorfeld schon als Blickfang beworben hatte, hätte aus Pirmasens kommen müssen. „Er hätte über den Pfälzer Wald fliegen müssen und da war ein Sichtflug nicht möglich.“

Ebenfalls abgesagt hatten die Flieger aus Mannheim, die Rundflüge machen wollten. „Das sind leichte Maschine und die sind von dem vorhergesagten böigen Wind stärker betroffen.“ Klemm kann das verstehen. „Doppeldecker sind offen. Da kann es oben rein regnen.“

Dankbar ist er dennoch für das treue Publikum, das zwar nicht in ganz so großer Zahl gekommen ist – „normalerweise wäre der Platz hier jetzt voll“ – das sich aber dennoch vielfach auf dem Weg gemacht hat, „sobald ein paar Sonnenstrahlen rauskommen oder es ein bisschen trocken ist.“ Zumindest die Gastronomie ist bei diesem Flugplatzfest auf die Kosten gekommen.

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