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Spenden werden gebraucht

Tragödie um Familie in Neuenbürg: Corona macht fünf Kinder zu Vollwaisen

In dem so malerisch an der Enz gelegenen Neuenbürg ereignet sich eine Familientragödie. Die Großfamilie wird von Corona heimgesucht. Die Eltern und ein Sohn verlieren den Kampf gegen das Virus. Fünf Kinder werden zu Vollwaisen. Im Ort ist die Betroffenheit, aber auch die Hilfsbereitschaft groß.

Särge mit Aufschrift „Corona“ und „SARS-CoV-2 positiv – Corona“ mit Verstorbenen in einem Krematorium in Giesen.
In Deutschland sind inzwischen mehr als 100.000 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Die Nachricht über die Familientragödie hat sich in kürzester Zeit in der Kleinstadt Neuenbürg im Enzkreis verbreitet. Zuerst stirbt der älteste Bruder, dann sterben nacheinander die Eltern.

Offenbar alle im Zusammenhang mit Corona. Zurück bleiben fünf Kinder, von denen vier noch minderjährig sein sollen.

Quartiersmanagerin Gloria Santos vom Begegnungszentrum Neuenbürg, die mit der italienisch-stämmigen Familie bekannt ist, startet sofort einen Spendenaufruf und ist überwältigt „von der Anteilnahme an dem tragischen Schicksal der Familie Patti“, wie sie auf Facebook schreibt.

Große Hilfsbereitschaft nach Tragödie um Familie in Neuenbürg

Auch die Inhaber der Pizzeria Bella Napoli hören von der Tragödie. „Wir kennen die Familie zwar nicht näher, aber sie sind ja auch hier vom Ort. Wir haben es aus dem Freundeskreis erfahren“, berichtet Jennifer Meo. Für sie und ihren Mann ist es selbstverständlich, dass sie den mit einem Schlag zu Vollwaisen gewordenen Kindern helfen möchten. „Es ist ganz klar, dass wir spenden.“

Erst haben die Meos erfahren, dass der Sohn gestorben sei. „Dann hörten wir, dass die Eltern im Krankenhaus liegen.“ Wenig später stirbt die Mutter. Das lesen die Meos dann auf dem Online-Portal von Gloria Santos.

Die Quartiersmanagerin informiert darauf über weitere Einzelheiten: Dass die Familie Nachbarn seien und ehemalige Mitarbeiter des Begegnungszentrums. Zu dem Zeitpunkt gibt es offenbar zumindest für den Vater noch Hoffnung, dass er die Krankheit überstehen könnte. Aber kurz danach stirbt auch er.

Die Kinder der an Corona verstorbenen Eltern werden betreut

„Die fünf Kinder, davon sind vier minderjährig, durchleben eine schwere Zeit“, schreibt Santos, die sich dem Vernehmen nach zusammen mit Verwandten der Familie um die Kinder kümmert. „Wir unterstützen die Familie in allem, was nötig ist.“ Um Hilfsangebote zu bündeln, hat sie ein Spendenkonto eingerichtet und bittet die Bevölkerung, ausschließlich Geld zu spenden.

Spendenkonto

Diakonieverband Nördlicher Schwarzwald

DE41 6665 0085 0007 7563 56

„Familie Patti“

Immer mehr Corona-Todesfälle in Deutschland

Seit Beginn der Pandemie sind in Deutschland mehr als 100.000 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben – über 12.000 davon in Baden-Württemberg. In Pforzheim sind in den vergangenen knapp zwei Jahren 278 Menschen als Corona-Tote erfasst, im Enzkreis sind es bislang über 300.

Eine Vielzahl der Todesfälle sei inzwischen vermeidbar, etwa durch Impfung, heißt es in diesem Zusammenhang vom Robert Koch-Institut, das die Zahlen bezüglich Corona erfasst und bewertet. Zum Impfstatus der so schwer getroffenen Familie in Neueunbürg waren keine Angaben zu erheben.

Gebetsaktion der großen Kirchen in Zeiten der Corona-Pandemie

In der fortgesetzten Corona-Pandemie haben die Evangelische Landeskirche in Baden und das Erzbistum Freiburg eine gemeinsame Gebetsaktion für die Advents- und Weihnachtszeit ins Leben gerufen. Dafür wurde die Internetplattform www.fuerbitten.digital eingerichtet, teilten die beiden Kirchen in Karlsruhe und Freiburg mit. Mit digitaler Hilfe sollen Gebetsorte die Erfahrung von Gemeinschaft ermöglichen, insbesondere in Krankenhäusern.

Der evangelische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh, dessen Nachfolgerin am Freitag gewählt wurde, und Erzbischof Stephan Burger ermutigten, Sorgen vor Gott zu bringen. „Er hört uns zu, wenn wir ihn ansprechen“, schreiben sie in einem gemeinsamen Grußwort. Das Gebet verbinde zugleich zu ökumenischer Geschwisterlichkeit.

Auf der Internetseite können Sorgen, Nöte, Freuden und Erfahrungen eingetragen und mit anderen geteilt werden. Dabei werden die Texte von den Seelsorgern in den Kliniken aufgenommen und im jeweiligen Feierraum laut ausgesprochen. Auf der Internetseite lässt sich auch sehen, wo und wann die Fürbitten gebetet werden und ob ein Besuch des Gottesdienstes für externe Besucher möglich ist.

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