Die Spannung war groß, als vor wenigen Wochen im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Künstliche Intelligenz“ die Preisträger ausgezeichnet worden sind. Mit im Rennen war auch das Gymnasium Neuenbürg, das als eine von bundesweit drei Schulen ganz vorne mit dabei gewesen und am Ende auch als „KI-Schule des Jahres 2022“ ausgezeichnet worden ist.
Die Preise übergeben wurden nun an diesem Mittwoch, als die Veranstalter des Wettbewerbs nach Neuenbürg kamen, um den etwa 80 Schülern und ihrem Lehrer Jörg Hanisch die Urkunde zu überreichen.
Dieser Preis sei nicht zuletzt „Ausdruck davon, dass wir speziell im naturwissenschaftlichen Bereich sehr gut aufgestellt sind“, freut sich Schulleiter Michael Frey über den Erfolg. Sowohl Hanisch als auch die Schüler hätten eine große Affinität zum Thema Künstliche Intelligenz bewiesen.
Breitenförderung hat hohen Stellenwert an der Schule
Der Preis selbst zeige zudem, dass an der Schule nicht nur die Spitzen-, sondern auch die Breitenförderung einen hohen Stellenwert genieße. „Natürlich gibt es auch immer ein paar Leuchttürme in der Schule“, verweist er auf die diversen Preisträger, die aus dem Gymnasium bei Wettbewerben bereits hervorgegangen sind.
„Wir wollen aber nicht nur die Spitzen fördern“, sagt Frey. Dass die Schule nun mit diesem Preis ausgezeichnet worden ist, untermauere diesen Ansatz. „Es zeigt, dass bei uns alle mitgenommen werden“, betont der Schulleiter, „denn das waren nicht nur einzelne Schüler, die das erreicht haben, sondern alle 80 Schüler, die dabei gewesen sind und sich beteiligt haben.“
Gemeinsam haben sie bei einem Quiz viele Fragen zum Bereich Künstliche Intelligenz richtig beantwortet, genauer gesagt: 4.200 Antworten sind korrekt gewesen, erklärt Hanisch.
Er selbst wurde auf den Wettbewerb aufmerksam, als er nach Möglichkeiten gesucht hat, wie seine Schüler ihr Wissen im Bereich der Programmiersprache Python testen können „und wie weit wir schon sind.“
Ursprünglich, erklärt Hanisch, habe er es nur als Training für die Schüler angesehen, gewissermaßen als einen spielerischen Umgang des Lernens, wenn sie sich an dem Quiz beteiligen. „Plötzlich ist die erste von unseren Schülern in der Bestenliste aufgetaucht und dann haben natürlich auch alle anderen Blut geleckt“, verrät Hanisch.
In einer „zweite Welle“ waren es dann bereits acht Schüler des Gymnasiums Neuenbürg, die es in die Bestenliste geschafft haben, in die Top 25 also. Das sei dann erst recht Motivation gewesen, über Wochen hinweg dranzubleiben und immer weiterzumachen. Genau das ist es auch, was das Team des Bundeswettbewerbs mit diesem Preis erreichen will.
135 Schulen haben teilgenommen
„In dem Bereich belohnen wir nicht unbedingt die Exzellenz, sondern das Dabeisein, die Ausdauer und die Geduld, sich mit etwas auseinanderzusetzen und sich durchzubeißen“, bemerkt Caroline Schmidt, die den Wettbewerb koordiniert.
Insgesamt haben in diesem Jahr 135 Schulen aus ganz Deutschland mitgemacht. Für sie stand ein kostenfreier Online-Kurs zur Verfügung, bei dem auch die Quizfragen beantwortet werden konnten.
„Aber es gibt immer auch Tutorials in Python“, verweist Schmidt auf die Bedeutung dieser Programmiersprache für die Künstliche Intelligenz. Dazu haben sie Bereiche rund um das Thema Ethik und KI angeboten. „Egal, was man davon mitmacht: Wir sehen, wie aktiv die einzelnen Schulen sind und wie stark sie sich mit Künstlicher Intelligenz auseinandersetzen“, sagt sie. Am Ende ist es die Schule, „die am aktivsten teilnimmt“, die auch den Titel der „KI-Schule des Jahres 2022“ erhält.
In diesem Jahr sind es drei Schulen gewesen, die es unter sich ausgemacht haben. „Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen“, versichert Schmidt. Das Gymnasium Neuenbürg hatte am Ende aber die Nase hauchdünn vorne.